Urs Lang ist (anpassungs)fähig

Die Archäologische Sammlung der Universität Zürich beherbergt unzählige wertvolle Objekte, die sowohl der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, als auch für die Nachwelt bewahrt werden sollen. Ob Originalfunde, Gipsabgüsse oder Repliken: Sie alle müssen fachgerecht konserviert und gegebenenfalls restauriert werden.

Von Ramona Sommer

Dies ist die Aufgabe des Restaurators Urs Lang. Dabei kommt er tagtäglich mit den unterschiedlichsten Materialien in Kontakt: Von schweren Steinartefakten und Gipsstatuen, über fragile Keramikgefässe sowie millimeterdünne Glasobjekte, bis hin zu stark korrodierten Metallgegenständen begegnet Urs in seinem Arbeitsalltag ziemlich alles.

Die Restaurierung der fein gearbeiteten Objekte verlangt dabei vor allem eine ruhige Hand und äusserste Präzision. Im Umgang mit den grossen Artefakten kann hingegen durchaus auch einmal schweres Gerät zum Einsatz kommen.

Um allen verschiedenen Objekten und Materialien gerecht zu werden, bedarf es eines breiten Fachwissens und viel Erfahrung, ebenso jedoch eines grossen handwerklichen Geschicks.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn fragile und schwere Objekte innerhalb der Sammlung verschoben oder an einen anderen Ort transportiert werden müssen. Nicht selten sind dabei Finesse und raffinierte Handgriffe gefragt. Wichtig ist das professionelle Geschick von Urs auch beim Auf- bzw. Abbau einer Sonderausstellung.

Um eine Vase oder eine Statue in einer Ausstellung von ihrer besten Seite zu zeigen und zugleich sicher präsentieren zu können, müssen oftmals individuelle Objekthalterungen und Podeste hergestellt werden. Das Anfertigen dieser Halterungen gehört, wie Urs selber sagt, zu seinen liebsten Aufgaben, da hierbei sowohl ein grosses handwerkliches Können und viel Kreativität als auch ein gutes Verständnis für das zu präsentierende Objekt gefragt sind. Je nach Material und Zustand eines Artefakts müssen zudem auch noch die klimatischen Aufbewahrungsbedingungen berücksichtigt werden, damit das Material keinen Schaden nimmt.

Neben den Tätigkeiten in der Sammlung in Zürich, wo er sein Fachwissen in eigenen Lehrveranstaltungen auch an die Studierenden weitergibt, arbeitet Urs zeitweise bei den institutseigenen Grabungsprojekten in Spina (Comacchio, IT) und auf dem Monte Iato in Sizilien mit. Einige der dort restaurierten Fundstücke können somit gleich in den lokalen Museen ausgestellt werden.

Die Arbeit des Restaurators garantiert damit nicht nur die praktische Erhaltung archäologischer Objekte, sondern bringt auch immer wieder unerwartete Dinge zum Vorschein. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Fundmaterial trägt sie folglich wesentlich zu dessen wissenschaftlicher Erforschung bei.