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Data Management Plan in a nutshell

15. November 2018 | Martina Gosteli | 2 Kommentare |

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Was ist ein Datenmanagementplan (DMP) und warum werden zukünftig die meisten Forschenden mit ihm in Kontakt kommen? Folgende Zusammenstellung soll Ihnen helfen zu verstehen, worum es sich bei einem DMP handelt, welche Vorteile sich dadurch für Ihre Arbeit ergeben und welche Hilfe Sie bei der Erstellung eines DMPs in Anspruch nehmen können.


Was ist ein DMP?

Ein DMP ist ein Dokument, welches den Umgang mit Daten während eines Projekts und darüber hinaus beschreibt. Der SNF verlangt seit Oktober 2017, dass mit jedem Antragsgesuch ein DMP eingereicht wird. Auch andere Forschungsförderer verlangen zunehmend, den Umgang mit Daten systematisch zu planen und die sichere Nachnutzung von Daten zu ermöglichen. Ein DMP besteht aus vier Kapiteln:

1: Datenerstellung und Dokumentation
Wie werden die Daten generiert bzw. welche Daten werden wiederverwendet? Wie erfolgt die Dokumentation der Daten? Welche Metadaten sind notwendig, um die Daten zu beschreiben?

2: Ethische, rechtliche und Sicherheitsaspekte
Unterliegen die Daten Persönlichkeits- oder Urheberrechten? Müssen andere rechtliche Verträge berücksichtigt werden? Müssen Daten eventuell modifiziert werden (z.B. durch Anonymisierung), bevor sie geteilt werden können?

3: Datenspeicherung und –erhalt
Wie und wo werden Daten gespeichert? Wie häufig finden Back Ups statt und wer ist dafür zuständig?

4: Wiederverwendbarkeit der Daten
Wie und wo werden die Daten geteilt werden? Wer darf Zugriff auf die Daten haben und wie werden sensible Daten geschützt?

 

Weitere Informationen zum Inhalt des DMPs finden Sie unter:
www.snf.ch/SiteCollectionDocuments/DMP_content_mySNF-form_de.pdf

Informationen zum Einreichen von DMPs finden Sie unter:
http://www.snf.ch/de/derSnf/forschungspolitische_positionen/open_research_data/Seiten/data-management-plan-dmp-leitlinien-fuer-forschende.aspx


Welche Vorteile haben Forschende durch die Erstellung eines DMPs?

  • Effizienz: Steigerung der Arbeitseffizienz über Projekt-Gesamtdauer (Wiederauffindbarkeit sicherstellen, Datenverlust vermeiden), da rechtzeitig definiert wird, wie Daten sicher gespeichert und eventuell geteilt werden sollen. Gewinn an Arbeitszeit, wenn Daten einfach auffindbar und gut verständlich sind.
  • Sicherheit: Vermeidung von Risiken in Urheberrechtsfragen (keine Abgabe von Daten an kommerzielle Plattformen, adäquate Lizenzierung), indem rechtzeitig definiert wird, wer Zugang zu welchen Daten haben darf und wie sensible Daten geschützt werden.
  • Zitationen: Ermöglichung der Nachnutzung und Steigerung der Zitationshäufigkeit der Forschungsergebnisse durch a) Verwendung von persistenten Identifikatoren (z.B. doi – digital object identifier), b) durch Bereitstellung der Daten in Repositorien wie z.B. àZenodo und c) durch Weiterverwendung der eigenen Daten durch andere Forschende.
  • Glaubwürdigkeit: Verbesserung der eigenen Glaubwürdigkeit sowie des Vertrauens in andere Publikationen, wenn Daten frei zugänglich sind bzw. wenn zumindest aus dem veröffentlichten DMP hervorgeht, wie die Daten generiert und verwaltet wurden.


Gut zu wissen

  • Ein DMP ist ein lebendiges Dokument. Das bedeutet, dass es zwar zum Zeitpunkt des Antragsgesuchs möglichst vollständig und plausibel sein sollte, aber während des laufenden Projekts ständig angepasst werden kann und muss.
  • Der DMP ist nicht Teil der wissenschaftlichen Evaluation des Forschungsantrags, muss aber zum Zeitpunkt des Antragsgesuchs miteingereicht werden.
  • Einen DMP zu erstellen bedeutet nicht, dass man zusichern muss, all seine Daten zu teilen. Forschende haben die Freiheit zu beschreiben, welche Daten aus welchen Gründen nicht geteilt werden dürfen.
  • Derzeit beteiligt sich der SNF mit bis zu 10´000 CHF an den Kosten für den Upload von Daten in Repositorien. http://www.snf.ch/de/fokusForschung/faq/Seiten/faq-open-research-data-data-management-plan-an-welche-kosten-fuer-open-research-data-leistet-der-snf-einen-beitrag.aspx


Welche Hilfe steht mir zur Verfügung?

Das Data Services Team berät Sie gerne rund um den Umgang mit Ihren Daten. Kontaktieren Sie uns gerne via data@hbz.uzh.ch
Ausserdem bieten wir Kurse zum Forschungsdatenmanagement und DMP-Schreibworkshops an: https://www.hbz.uzh.ch/de/kurse.html

Abgelegt unter: Coffee LecturesForschungsdatenOpen AccessTipps für Ärzte und MTTB-BerufeTipps für Forschende
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2 Kommentare vorhanden

  • 1 Wer muss einen DMP schreiben – und wer nicht? // Apr 30, 2019 at 08:02

    […] 2017 verlangt der SNF von allen Forschenden, die sich um Forschungsförderung bewerben, einen Datenmanagementplan (DMP). Zunächst einmal gilt, dass für jedes Forschungsgesuch ein solcher DMP eingereicht werden muss. […]

  • 2 5 Tipps für (noch) bessere Datenmanagementpläne // Jun 6, 2019 at 13:30

    […] bald zwei Jahren verlangt der SNF von Forschenden, dass sie mit ihrem Förderantrag einen Datenmanagementplan (DMP) einreichen. Wir haben beim SNF nachgefragt: Wie bewerten Sie die Qualität der bisher eingereichten […]