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Reproducibility Day 2019

14. Februar 2019 | Esther Peter | Keine Kommentare |

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Mangelnde Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Studien stellt eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse dar. Das Center for Reproducible Science (CRS) der Universität Zürich wurde 2018 neu ins Leben gerufen. Es hat sich der Mission verschrieben die Reproduzierbarkeit empirischer Forschung zu fördern durch die Propagierung von Methoden guter Wissenschaftspraxis (good research practice – GRP). Die Experten des CRS bieten Forschern der UZH unter anderem statistische Beratung sowie Unterstützung bei der Planung von Replikationsstudien an und führen diverse Kurse und Veranstaltungen zum Thema durch.

Am 5. Februar 2019 lud das CRS zum Reproducibility Day. Expertinnen und Experten aus der Forschung und der Open Science-Szene diskutierten kritisch die vorhandene Forschungspraxis und die Auswirkungen auf die Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen.

Es wurden zwei noch junge Journale vorgestellt, die sich ausschliesslich Replikationsstudien widmen: Das «International Journal for Re-Views in Empirical Economics» (IREE) für Empirische Wirtschaftswissenschaften sowie «Reproducibility Matters» für Naturwissenschaften. Skandale zu nicht reproduzierbaren oder sogar manipulierten Studien setzen auch die grossen Verlage unter Druck, Veröffentlichungen auf Reproduzierbarkeit zu prüfen. So hat Nature eingeführt, dass Autoren mit Eingabe ihres Artikels eine Checkliste ausfüllen müssen. Nathalie Le Bot, Senior Editor bei Nature erklärte, dass dadurch besser erkannt werden kann, ob Studien ausreichend randomisiert und verblindet durchgeführt wurden oder ob Daten entsprechend des erwarteten Studienergebnisses selektiert wurden. Auch die Abteilung Data Services und Open Access der Hauptbibliothek hatte die Gelegenheit ihre Lösungen für eine transparentere Forschung zu präsentierten. So unterstützt die HBZ die Umsetzung der Open-Access-Richtlinien der UZH bereits seit über 10 Jahren mit dem Repository ZORA oder Unterstützungsleistungen für die Publikation in Gold OA-Zeitschriften. Im Zuge der Umsetzung der nationalen Open-Access-Strategie mit dem Ziel 100% OA auf öffentlich geförderte Forschungspublikationen bis 2024 zu erreichen, werden diese Dienstleistungen in Zukunft noch mehr Bedeutung haben für UZH-Forscher. Hinzu kommen die neuen Anforderungen in Hinblick auf das Management von Forschungsdaten und die Erfüllung der FAIR-Prinzipien, wie sie vom SNF gefordert werden. Auch hier können Forscher seit neuestem Hilfestellung aus einer Hand erwarten. Das Angebot des Data Service Centers reicht von individueller Beratung zum Umgang mit Forschungsdaten in einzelnen Projekten, über Kurse und Workshops bis hin zur Entwicklung geeigneter technischer Infrastrukturen.

Mehr Informationen zu den Dienstleistungen der Abteilung Data Services und Open Access der Hauptbibliothek finden Sie auf unserer Website.

Abgelegt unter: ForschungsdatenOpen Access