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Gesundheitslandschaft Schweiz
Um die Jahrhundertwende war die Schweiz voller Bäder, Luftkurorte und Sanatorien. Was mit der Sommerfrische von wenigen, wohlhabenden Gäste begann, entwickelte sich zu einer immer breitere Gesellschaftskreise umfassenden Therapie der Wahl. Wer geschwächt war oder an chronischen Krankheiten litt, reiste in einen der vielen Kurorte, um seine Gesundheit mit Wasser, Licht und Luft wiederherzustellen. Zur Blütezeit des Kurtourismus von circa 1860 bis 1950 gab es in der Schweiz mehrere hundert Bade- und Klimakurorte über alle Regionen verstreut mit einem Schwerpunkt in den Bergen.
Heute sind von dieser Fülle nur noch Spuren geblieben. Eine Reihe von Thermalbädern zieht dank Wellnesstrend immer noch Gesundheitstouristen an. Ehemalige Höhensanatorien wurden zu Reha-Kliniken. Nicht selten blieb der Name eines ehemaligen «Kurhauses» oder «Bades» erhalten, es wird aber inzwischen als Hotel oder Ausflugsrestaurant genutzt.
Die Kurorte-Sammlung
Die Hauptbibliothek
– Medizin Careum zeigt in ihrer neuen Ausstellung «Bade, trinke, atme!»
historische Werbebroschüren aus heute noch bekannten und auch vergessenen
Kurorten der Schweiz. Die Broschüren stammen aus einer Sammlung der Bibliothek
des ehemaligen medizinhistorischen Instituts, die 2017 in die Hauptbibliothek
integriert wurde. In 52 Archivschachteln lagern circa 2000 Broschüren aus der
ganzen Schweiz von A wie Acquarossa bis Z wie Zuoz.
Die teils reich illustrierten oder mit Fotografien ausgestatteten Broschüren bewerben Thermalbäder und Mineralquellen, Lungensanatorien, Wasserheilanstalten, Höhenkurorte und Klimastationen in unterschiedlichster Grösse und Ausrichtung. Je nach Therapiebedarf und gesellschaftlicher Schicht standen Institutionen mit mehr oder weniger medizinischen Angeboten und unterschiedlichem Komfort zur Verfügung.
Wir laden Sie mit unserer Ausstellung ein, bekanntere und weniger bekannte Geschichten aus der Vergangenheit der Schweiz als Kurlandschaft neu zu entdecken. Auf diesem Blog werden regelmässig Hintergrundbeiträge und Interviews mit Experten erscheinen. Die Ausstellung wird von 16. September 2019 bis 25. Januar 2020 gezeigt.