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Ausstellung: Pocken in Zürich vor 100 Jahren

22. Februar 2021 | HBZ | Keine Kommentare |

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Wer kennt noch die Pocken? Die einst gefürchtete Krankheit war die erste Infektionskrankheit überhaupt, die durch Impfprogramme ausgerottet wurde. Doch es ist nur 100 Jahre her, dass Zürich beim letzten grösseren Ausbruch der Pocken in der Schweiz stark betroffen war.

Lebensechte Wachsmoulage aus der Zürcher Epidemie 1921. Foto: Moulagenmuseum der Universität Zürich und des UniversitätsSpitals Zürich

Am 8. Mai 1921 wurden in Oerlikon erste Pockenfälle gemeldet. Innert kürzester Zeit verbreitete sich das Virus entlang der Eisenbahnlinien über die ganze Schweiz. Stark betroffen waren Gebiete, die in den vorangehenden Jahrzehnten die obligatorische Impfung abgeschafft hatten, so auch der Kanton Zürich.

Schon damals bekam das medizinische Personal nur selten echte Pocken zu Gesicht. In der Dermatologischen Klinik des Kantonsspitals Zürich nutzte man die Epidemie, um lebensechte Wachsmoulagen für den Unterricht anzufertigen. Heute sind die 1921 – vor genau 100 Jahren – angefertigten Moulagen faszinierende Zeitzeugen für ein Krankheitsbild, das es so nicht mehr gibt.

Die Hauptbibliothek – Medizin Careum zeigt in ihrer neuen Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Moulagenmuseum originale Wachsmoulagen aus der letzten Zürcher Pockenepidemie und weitere Dokumente und Objekte zur Geschichte der Pocken und der Pockenimpfung. Begleitend zur Ausstellung erscheinen im HBZ-Blog regelmässige Beiträge mit Hintergrundgeschichten und Experteninterviews.

Dauer der Ausstellung: 22. Februar – 31. Dezember 2021
Ort: Hauptbibliothek – Medizin Careum, Eingangsbereich (Zugang bis auf weiteres nur für UZH-Angehörige)

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