Öffentlicher Gastvortrag von
Dr. Wilfried Rudloff
Institut für Sozialwesen,
Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik,
Universität Kassel, Kassel,
Dienstag, 5. Mai 2015, 16 Uhr,
Universität Zürich, FRE-D-15,
Institut für Erziehungswissenschaft, Freiestrasse 36, 8032 Zürich
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Der Beitrag beleuchtet für die Jahre des «Bildungsbooms», die Zeit von den fünfziger bis zu den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts, die Wahrnehmung des Problems der ungleichen Bildungschancen in der englischen und bundesdeutschen Bildungsforschung, Bildungsdiskussion und Bildungspolitik. Gefragt wird zum einen, wie das Problem der sozialen Ungleichheit in der bildungssoziologischen Forschung jener Jahre neu entdeckt, konfiguriert und bewertet wurde, zum anderen, welche Resonanz und welche Wirkung die dabei entwickelten Befunde und Deutungsmuster auf politischer Ebene jeweils zu erzeugen vermocht haben. Diskutiert werden überdies der Wandel des Intelligenz- bzw. Begabungsbegriffs in beiden Ländern, die unterschiedliche Kritik an der Übergangsauslese sowie schließlich die Entstehung eines neuen antiegalitären Gegendiskurses beiderseits des Kanals. Um die weiter reichende Übersetzung des Postulats der Chancengleichheit in eine Politik der Strukturtransformationen in England zu erklären, muss zugleich auch auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen des politischen Systems und des bildungs-politischen Ordnungsgefüges eingegangen werden.
Studierende, Mitarbeitende sowie weitere interessierte Personen sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.
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