Erinnern und Wiedergutmachung.
Erinnerungskulturelle und historisch‐ analytische Annäherungen.
Öffentlicher Gastvortrag von
Prof. Dr. Markus Furrer
Pädagogische Hochschule Luzern
Heimlandschaften im Umbruch.
Strukturprobleme, soziale Protestbewegungen und technokratische Reformversuche (1965‐1975).
Öffentlicher Gastvortrag von
Dr. Urs Germann
Universität Bern
Dienstag, 18. Oktober 2016, 16 Uhr,
Universität Zürich, FRE-D-15,
Freiestrasse 36, 8032 Zürich
Im Doppelkolloquium präsentieren unsere beiden Referenten ihre Arbeiten zum aktuell intensiv diskutierten Bereich der administrativen Versorgung.
Markus Furrer geht in seinem Beitrag am spezifischen Fall der Luzerner Aufarbeitung zu den Kinderheimen wie auch mit schweizerischen und internationalen Bezügen der Frage nach, welche Bedeutung dem Erinnern an die „Schatten der Vergangenheit“ zukommt. Die Thematik erhält dadurch ihre besondere Brisanz, befinden wir uns doch am Übergang vom einem kommunikativen zu einem kulturellen Gedächtnis. Um mit Jörn Drüsen und seinen Dimensionen der Geschichtskultur zu reden, stellt sich die Frage, welchen Einfluss das kommunikative Gedächtnis auf das kulturelle hat.
Urs Germann führt aus, wie zwischen 1965 und 1975 die schweizerische Heimlandschaft in eine Krise geriet. Entweichungen von Zöglingen, Medienkampagnen und Protestbewegungen wie die „Heimkampagne“ stellten die Fremdplatzierungspraxis und autoritäre Erziehungsvorstellungen in Frage. Zugleich setzten in Politik und Fachkreisen Bestrebungen zu institutionellen Reformen und zur Konsolidierung des bislang chronisch unterfinanzierten Heimsektors ein. Das Referat analysiert diesen vielschichtigen Transformationsprozess, der zur späten Integration der Erziehungsheime in sozialstaatliche Strukturen führte, anhand von ausgewählten Fallbeispielen.
Studierende, Mitarbeitende sowie weitere interessierte Personen sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.
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