HBS Blog

Lehrstuhl für Historische Bildungsforschung und Steuerung des Bildungssystems, Prof. Dr. Lucien Criblez

«Schule der Gesellschaft»

19. April 2016 | Flavian Imlig | 1 Kommentar |

Wissensordnungen von Zürcher Unterrichtspraktiken zwischen 1771 und 1834

Andrea De Vincenti
Öffentlicher Gastvortrag von

Andrea De Vincenti

Pädagogische Hochschule Zürich,

Dienstag, 26. April 2016, 16 Uhr,
Universität Zürich, FRE-D-15,
Freiestrasse 36, 8032 Zürich


Die grossen gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen von 1798 und 1831 befeuerten Ambitionen auf radikale Reformulierungen der Bildungsprogramme. Zwischen solchen als neue Normen fixierten Ansprüchen und lokalen Praktiken bestanden jedoch Diskrepanzen. Obrigkeitliche oder fachdiskursive Normsetzungen trafen auf lokale sowie regionale Bedürfnisse und Vorstellungen von Schule. In zirkulierenden Aneignungen vermischten sich vor Ort tradiertes und rezipiertes Wissen und es entstanden je eigene Ausprägungen schulischer Praktiken.

Anhand eines reichhaltigen Quellenkorpus, das in der Hauptsache aus Antworten auf Schulumfragen aus den Jahren 1771 und 1799 sowie aus Berichterstattungen von Schulbehörden für das Jahr 1834 besteht, werden mehrere hundert Zürcher Schulen vergleichend in den Blick genommen. Die Autorin zeichnet ein differenziertes Bild schulischer Praktiken am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert.

Im Ergebnis weist die Studie über das Lokale hinaus regional ähnliche Unterrichtspraktiken nach und zeigt die dahinterstehenden gesellschaftlichen Wissensordnungen auf. Schule zu untersuchen bedeutet daher auch, die Gesellschaft zu untersuchen.

Studierende, Mitarbeitende sowie weitere interessierte Personen sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Gesamtes Programm des HBS-Kolloquiums im FS16.

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