Der Beitrag von Nicole Ackermann, Thomas Ruoss und Carmen Flury nimmt am Beispiel der Schweiz eine explorative Analyse anhand deskriptiver Merkmale der Akteure vor, die seit der Finanzkrise 2008/2009 ökonomische Bildung aktiv fördern. Es zeigt sich für die letzten rund zehn Jahre, dass sich insbesondere Akteure aus dem privatwirtschaftlichen Bereich im Bereich ökonomischer Bildung engagieren. Ihre Aktivitäten sind insbesondere auf den schulischen Kontext und auf ein jüngeres Zielpublikum ausgerichtet. Ihre Argumente für ökonomische Bildung beziehen sich auf die Anforderungssituationen von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Lebensbereichen, vornehmlich aber auf Konsum, Sparen und Budgetieren. Die Handlungslegitimationen der Akteure weisen auf eine dominante Vorstellung ökonomischer Bildung hin, welche die Eigenverantwortung des Individuums in finanziellen Angelegenheiten betont.

Abstract: Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat eine Reihe von Debatten um ökonomische Kompetenzen in der breiteren Gesellschaft angestossen. Dabei wird vor allem auch die „Schule“ als die Instanz zur Lösung sozioökonomischer Probleme und gesellschaftlicher Krisen adressiert. Zugleich wurde ökonomische Bildung in den vergangenen zehn Jahren aber auch von vielerlei ausserschulischen Akteuren vorangetrieben. Wer sind dieses Akteure, die sich im Kontext dieser Debatte für ökonomische Bildung einsetzen? Welche Handlungslegitimationen und Argumentationen lassen sich für welche Aktivitäten nachzeichnen und was bedeutet dies für die Rolle ökonomischer Bildung als Antwort auf ökonomische Krisenphänomene?

Ackermann, N., Ruoss, T. & Flury, C. (2018). Warum fördern sie ökonomische Bildung? Aktivitäten, Argumente und Handlungslegitimationen von Akteuren am Beispiel der Schweiz. bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, 35, S. 1-19. Online: https://www.bwpat.de/ausgabe/35/ackermann-etal (13.12.2018).