HBS Blog

Lehrstuhl für Historische Bildungsforschung und Steuerung des Bildungssystems, Prof. Dr. Lucien Criblez

„Lagging behind?“ – Pädagogisches Autismuswissen in Theorie und Praxis 1940-2016. Eine Projektskizze

10. März 2020 | Christa Bühler | Keine Kommentare |

Öffentlicher Gastvortrag von

Dr. Kathrin Berdelmann

Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Berlin

Mittwoch, 25. März 2020, 14.00 – 15.30 Uhr
Universität Zürich, FRE-D-14 ,
Freiestrasse 36, 8032 Zürich

In den 1940er Jahren diagnostizierten Leo Kanner und Hans Asperger eine Störung kindlichen Sozial- und Affektverhaltens, die sie als Autismus bezeichneten. Seit ihren ersten Beschreibungen in den 1940er Jahren hat sich in kurzer Zeit das Wissen über Autismus und damit das grundlegende Verständnis dessen, womit man es zu tun hat, mehrfach gewandelt. Für die Pädagogik war dieser stete Wandel des Verständnisses von und damit des Wissens über Autismus nicht ohne Folgen: denn als praktisch orientierte Disziplin musste und muss sie in ihren Institutionen mit Autist*innen umgehen, und es wird gerade unter den neueren Bedingungen eines ‚Förderindividualismus‘ erwartet, dass auf sie so eingewirkt wird, dass Lernprozesse und Veränderungen möglich werden. Vor diesem Hintergrund wird im Vortrag ein geplantes interdisziplinäres, im Kern wissensgeschichtlich angelegtes Forschungsprojekt vorgestellt, das klären soll, wie Autismuswissen im Zeitraum entstand und in der Diskussion zwischen den verschiedenen Wissensproduzent*innen zirkulierte, übersetzt und transformiert wurde.

Abgelegt unter: Lehre
Tags: