Dissertationsprojekt | Andreas Fannin | fannin@gmx.ch

Das Projekt widmet sich dem Thema des Wandels des vermittelten Geschichtsbildes der Lehrmittel auf Sekundarstufe I in reformierten und katholischen Kantonen der Deutschschweiz zwischen 1960 und 2010. Als wichtigste Quelle dienen Geschichtslehrmittel. Damit kann der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel seit den 1970er-Jahren und darauf aufbauend die Entwicklung des Geschichtsbewusstsein untersucht werden. Der Zeitraum wurde so ausgewählt, um die Zeit vor dem sozialen Umbruch der 1970er-Jahre sowie die Zeit nach dem Bergier-Bericht und dessen Implementierung in den Lehrmitteln mitzuberücksichtigen. Da zusätzlich Lehrerzeitschriften (katholisch und reformiert) untersucht werden, ist die Analyse pädagogischer und didaktischer Diskussionen Teil des Konzepts. Einerseits soll das Projekt aufzeigen, wie sich die zu Beginn des Untersuchungszeitraumes noch konfesionell geprägten Lehrmittel im Verlauf des ausgehenden 20. Jahrhunderts inhaltlich entwickelten, andererseits soll rekonstruiert werden, welche gesellschaftlichen Kräfte seit den 1970er-Jahren neue Themen setzten, den Diskurs prägten und wie dies in die Entwicklung der Geschichtslehrmittel einfloss. Aber auch die konfessionellen Unterschiede und deren Bedeutungsverlust können mit diesem Forschungsdesign untersucht werden.