HBS Blog

Lehrstuhl für Historische Bildungsforschung und Steuerung des Bildungssystems, Prof. Dr. Lucien Criblez

Die Governance von Zulassungsfragen in der nationalen Schweizer Hochschulpolitik von 1990 bis 2020

Dissertationsprojekt | Nehemia Quiring | nehemia.quiring@ife.uzh.ch

Die Hochschullandschaft der Schweiz veränderte sich seit den 1990er-Jahren grundlegend: Der Numerus clausus in der Medizin wurde eingeführt, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen bildeten sich heraus und die Bologna-Reform wurde erfolgreich umgesetzt. Gleichzeitig hat sich in bildungspolitischen Diskussionen spätestens seit den 2000er-Jahren die Idee der Durchlässigkeit durchgesetzt. In diesem Kontext stellten sich auch Fragen des Zugangs zu den universitären Hochschulen neu.

Der Zulassungsentscheid folgt einerseits allgemeinen Regeln, die in der Schweiz politisch festgelegt sind (Maturitätsanerkennung, Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz), andererseits verfügen die Universitäten über eigene Spielräume bei den Zulassungsentscheiden. Die grundsätzlichen Fragen rund um die Governance der Zulassung werden den in nationalen, hochschul- und bildungspolitischen Organisationen (Schweizerische Hochschulrektorenkonferenz, Hochschulkonferenz und EDK) behandelt. In diesem Dissertationsvohaben geht es um die Governance in den Bereichen Zulassung und Durchlässigkeit in Bezug auf die universitären Hochschulen in den Gremien dieser drei nationalen Organisationen.

Sitzungsprotokolle, andere Primärquellen sowie hochschulpolitische Zeitschriften sollen mithilfe der Dokumentenanalyse ausgewertet werden und Antworten auf folgende Fragen liefern: Wie beraten und entscheiden die Gremien dieser Organisationen in Fragen rund um den Hochschulzugang und die Durchlässigkeit? Welche Gremien verfügen über welche Handlungsspielräume? Wie sehen Strukturen, Interaktionen und Mechanismen im Zusammenhang mit diesen nationalen Organisationen und Gremien in Zulassungsfragen aus?