Das Zentrum für Digitale Editionen & Editionsanalytik nimmt Fahrt auf

Das Zentrum für Digitale Editionen & Editionsanalytik nimmt Fahrt auf

Read this post in English

An der Kick-Off Veranstaltung im Digital Library Space lancierte Prorektor Christian Schwarzenegger am 22. Juni offiziell das Zentrum für Digitale Editionen & Editionsanalytik (ZDE). Und die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten deutlich: das Interesse am neuen, von UB und ZB gemeinsam initiierten Zentrum ist gross.

Vorgeschichte

Bereits seit einigen Jahren äusserten Verantwortliche aus digitalen Editionsprojekten den Wunsch nach einem gemeinsamen Zentrum an der UZH, denn trotz der Vielzahl solcher Projekte fehlte es an der UZH an Sichtbarkeit, wichtigen Vernetzungsmöglichkeiten und einer zentralen Koordinationsstelle. Damit drohte für die geisteswissenschaftliche Forschung ein grosses Potential brachzuliegen: digitale Editionsprojekte generieren nicht nur neue Erkenntnisse, sondern erschliessen der Forschung auch umfangreiches Quellenmaterial.

Im Projekt Bullinger Digital wird der Briefwechsel des Zürcher Reformators Heinrich Bullinger (1504–1575) aufbereitet.


Erste Schritte

Entsprechend gross war die Freude auf verschiedenen Seiten, als im Februar 2022 der Aufbau eines Zentrums für Digitale Editionen und Editionsanalytik in der UB und ZB nach einer intensiven Konzept- und Antragsphase endlich in Angriff genommen wurde.

Noch bevor der Koordinator des Zentrums seine Stelle antrat, erreichte das ZDE schon die erste Anfrage: Ein digitales Editionsprojekt am Romanischen Seminar plante ein Folgeprojekt und war auf der Suche nach neuen Partnern bei der technischen Umsetzung. In kurzer Zeit gelang es, die Projektverantwortlichen mit den Fachstellen im Text Crunching Center und bei S3IT in Verbindung zu bringen und so bei der Erstellung des Projektantrags unterstützend zu wirken. Solche Kooperationen zu erleichtern und interdisziplinäre Forschungszusammenarbeit zu unterstützen, ist ein wichtiges Ziel des ZDE.

Neben diesen ersten operativen Tätigkeiten setzte man im Frühling auch ein Begleit- und Steuerungsausschuss ein und knüpfte Kontakt zur Leitung des nationalen Repository für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten (dem DaSCH). In Zusammenarbeit mit dem DaSCH soll das ZDE zur Nachhaltigkeit der Quellensammlungen und Forschungsdaten, die aus den Editionsprojekten entstehen, beitragen. Dazu unterstützt das ZDE die digitalen Editionsprojekte bei Fragen zur Langzeitarchivierung ihrer Daten beim DaSCH. 

Ein wichtiger Meilenstein

Ein lang ersehnter Schritt ging nun mit der Inbetriebnahme der ZDE Website in Erfüllung. Erstmals sind die vielfältigen und zahlreichen digitalen Editionsprojekte (aktuell 14 Projekte) auf einen Blick sichtbar – mit den wichtigsten Informationen zu den jeweiligen Projektinhalten, den eingesetzten technischen Tools und den Nutzungsmöglichkeiten. Die Lancierung der Website bot den Anlass für die Kick-Off Veranstaltung, an der etwa vierzig Personen aus der UZH, der ZB und der ETH teilnahmen. Weitere Anlässe für Vernetzung und Austausch innerhalb der vielfältigen und sehr interdisziplinären digitalen Editionscommunity sind bereits in Planung. 

Melanie Röthlisberger, Open Science Services