Forschung fördern mit Altmetrics

Forschung fördern mit Altmetrics

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Im Gegensatz zu traditionellen Indikatoren erfassen neue, alternative Metriken (Altmetrics) die unmittelbare Diskussion von Forschungsergebnissen in den (sozialen) Medien und erlauben den Forschenden zu verfolgen, wer wo und wie über ihre Publikationen spricht.

Traditionelle Indikatoren für den Forschungsimpact sind z. B. die Anzahl Publikationen mit Peer-Review (als Erst-, Letzt- oder Korrespondenzautor*In) oder der h-Index für Forschende sowie der Impact Factor für Journals (JIF). Allerdings dauert es nach der Publikation eines Artikels teilweise Jahre, bis diese Indikatoren berechnet werden können. Die Bedeutung einer Publikation ausserhalb des wissenschaftlichen Kreises wird nicht erfasst.

Inzwischen hat sich der Umgang mit Forschungsergebnissen sehr verändert. Forschende publizieren nicht nur Artikel und Bücher, sondern auch Datensätze, Codes, Preprints oder Konferenzbeiträge. Ergebnisse und Publikationen werden sofort auf Blogs oder Social Media wie Twitter geteilt. Daher wurden neue, alternative Metriken (Altmetrics) eingeführt, die Online-Aktivitäten verfolgen und Daten schnell (innert Tagen oder Wochen) sammeln.

Altmetric

Altmetric überprüft Online-Aktivitäten in Bezug auf Publikationen (z. B. Erwähnungen in Blogs, auf Facebook, Twitter, Wikipedia, Reddit, …). Dort werden die Zitationen gezählt und je nach Quelle gewichtet und in unterschiedlichen Farben als Donut dargestellt. Zusätzlich wird der Altmetric Attention Score berechnet. Um sich diese Werte für einen Artikel angezeigt zu lassen, muss ein Bookmarklet installiert sein. Altmetrics werden übrigens auch für Artikel in ZORA angezeigt.



PlumX Metrics

Ähnlich funktionieren die PlumX Metrics. Dort werden Online-Aktivitäten in fünf Kategorien gezählt: Verwendungen, Captures (z. Bsp. Bookmarks), Social Media, Erwähnungen und Zitationen. PlumX Metrics ist auf Scopus und anderen Elsevierprodukten verfügbar.

Bei beiden Produkten ist nicht nur ersichtlich, wie häufig ein Beitrag geteilt oder erwähnt wurde, sondern man kann sich auch anschauen, wer darüber spricht und in welchem Zusammenhang.



Eigene Forschung bewerben

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seine eigene Forschung im Internet «zu bewerben», wie z. B. das Teilen auf Twitter, Blogbeiträge, Videos oder Podcasts. Aber bewirken solche Aktivitäten auch mehr Zitierungen? Einzelne Arbeiten zeigen hier Korrelationen auf, in einer Studie wurden Originalarbeiten sogar in zwei Gruppen randomisiert, von denen eine durch ein Zeitschriftennetzwerk getweetet wurde (und die andere als Kontrolle diente). Hier zeigte sich ein kausaler Zusammenhang: Tweeten führte zu mehr Zitierungen.

Die Präsentation zum Vortrag, der im Rahmen einer Lunch & Learn Open Science-Veranstaltung gehalten wurde, ist hier verfügbar.


Sabine Klein, Innovation und Kommunikation