9 Monate UB: Ein Rückblick

9 Monate UB: Ein Rückblick

Schon sind drei Viertel des ersten Jahres der UB Zürich vergangen. Zeit für einen kurzen Rückblick auf das, was bis anhin erreicht wurde.


Die UB Zürich befindet sich weiterhin – und noch für einige Zeit – «im Aufbau». Viele dieser Aufbauarbeiten laufen im Hintergrund und betreffen die Organisation, Koordination und die Optimierung von Abläufen. Gerade unsere neu formierten Bereiche mit geistes- und sozialwissenschaftlichem Hintergrund haben Anfang Jahr praktisch bei null begonnen. Auch die Medienbearbeitung musste sich quasi neu erfinden und aufstellen. Die Arbeitsbelastung in den ersten Monaten war bei den Mitarbeitenden also hoch und die Rahmenbedingungen längst nicht für alle ideal – trotzdem wurde vieles erreicht.


Neue Services

Erste Schritte hin zur «Open Library»

Die UB hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Standorte im Sinne einer «Open Library» leichter zugänglich zu machen, und an allen Standorten die Selbstausleihe anzubieten. Die entsprechende RFID-Ausrüstung der Standorte verzögert sich, doch einige Standorte mit hoher Priorität konnten wir in den Sommermonaten bereits umrüsten: Die Affoltern- und Andreasstrasse sowie die Volkswirtschaft. Am Standort VWL haben wir auch einen ersten Schritt zur «Open Library» getan: mit einer nutzerfreundlichen Selbstverbuchungsstation, einer Rückgabebox und langen Öffnungszeiten. Wir arbeiten nun weiter daran, ein klares Leitsystem aufzubauen und eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit einer betreuten Theke einzubauen.


Die UB Volkswirtschaft ist nun zur Selbstausleihe ausgerüstet und mit UZH-Card bis 20 Uhr zugänglich.


Neuer Fernleih-Service

Ein weiterer Meilenstein war die Gründung des gemeinsamen Teams UB und ZB für die Document Delivery (Fernleihe). Für Nutzende präsentiert sich nun die Fernleihe aus einem Guss. Über ein einheitliches Formular wird die Bestellung aufgegeben, und im Hintergrund sorgt dann das gemischte Team dafür, dass das Dokument schnell besorgt wird. Mehr dazu in unseren News


Neues Angebot: Forschungsapparate

Auf vielfachen Wunsch – gerade angesichts der vereinheitlichten Ausleihfristen – wurde das Angebot Forschungsapparate eingeführt. Auf diese Weise können UZH-Angehörige Dokumente aus der UB länger ausleihen.


ZDE: Zentrum für Digitale Editionen & Editionsanalytik

Am 22. Juni startete im Rahmen der Kick-Off Veranstaltung offiziell das Zentrum für Digitale Editionen & Editionsanalytik (ZDE). Mit der Inbetriebnahme der Website wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Erstmals sind die vielfältigen und zahlreichen digitalen Editionsprojekte (aktuell 14 Projekte) auf einen Blick sichtbar – mit den wichtigsten Informationen zu den jeweiligen Projektinhalten, den eingesetzten technischen Tools und den Nutzungsmöglichkeiten. Mehr dazu in unserem Blog


LaRS: Neues Repository für linguistische Daten

Das gemeinsame Team «Open Science Services» der UB und ZB hat zusammen mit dem Linguistikzentrum «LiRI» der UZH die nationale Plattform LaRS aufgebaut, auf dem Forschende der UZH ihre Forschungsergebnisse kostenfrei archivieren und publizieren können. Nach langer Vorbereitungszeit konnte die Plattform im September online gehen. Von fachlicher Seite beteiligt sich eine Gruppe Liaison Librarians als Datenkuratoren am Projekt und stellen ihr Knowhow nun bei der Erfassung und Formatierung von Daten zur Verfügung. Mehr dazu in unseren News


Weiterführung von Dienstleistungen


swissscovery

Unsere E-Services haben – vor allem im gemeinsamen Team Bibliotheksinformatik der ZB und UB –  viel mit swisscovery zu tun. Bei den kritischen Rückmeldungen aus den Fakultäten nimmt swisscovery ebenfalls viel Raum ein. Wir versuchen hier die Wünsche und auch die Beschwerden der Nutzer*innen einzubringen und nehmen wann immer möglich selbst Optimierungen vor.


Informations- und Fachkompetenz

Im Alltag sind die Liaison Librarians (LL) gerade bei Semesterbeginn mit Veranstaltungen zur Informationskompetenz (IK) stark gefragt. Die interne Arbeitsgruppe IK sorgt dabei für einen fachlichen Austausch und für die Weiterentwicklung des Themas an UB und ZB. Die LLs sind auch für die Erwerbungsentscheidungen in ihrem Fachbereich zuständig. Die Herausforderung besteht hier darin, die budgetierten Mittel im eigenen Fach unter Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der Fächer sinnvoll einzusetzen.


E-Medien

Im Bereich E-Media ist vor allem die engere Koordination innerhalb der UB und mit der ZB erwähnenswert. Es gibt eine Zusammenarbeit auf strategischer und auf operativer Ebene. Die ZB ist weiterhin für die Lizenzierung der E-Medien im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften zuständig, die UB für Medizin und Naturwissenschaften. Dabei gilt es, das Portfolio ständig zu pflegen, da für neue Lizenzen die Mittel aus dem bestehenden Budget freigespielt werden müssen. Es werden also immer wieder selten genutzte Inhalte abbestellt, damit neue lizenziert werden können. Unerfreulich ist im Bereich E-Medien der vertragslose Zustand mit Oxford University Press. Diese Lücke ist in vielen Fachbereichen zu spüren.


Im Hintergrund

Dies sind einige, teils auch von aussen sichtbare Ergebnisse aus den letzten Monaten. Apropos Sichtbarkeit: An dieser arbeitet laufend unsere Kommunikation, die mehrere Kommunikationskänale aufgebaut hat und sie intensiv bespielt, darunter auch Twitter und Instagram. Auch sonst wurde im Hintergrund viel geleistet und gearbeitet. Es gab zwei Einbezugsworkshops an denen die Grundsätze der UB und die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung besprochen wurden. Es fand eine gemeinsame Retraite der Geschäftsleitungen von UB und ZB statt, an der die Zusammenarbeit thematisiert wurde. Die Erkenntnisse fliessen in die weiteren Massnahmen zur Optimierung der UB ein, so etwa der Aufbau eines dringend benötigten gemeinsamen Intranets für UB und ZB im Rahmen des Projekts «Cockpit».


Fokus Open Science

Bei der Weiterentwicklung der UB liegt der Fokus stark auf dem Bereich Open Science. Der Lead liegt hier bei der Abteilung Open Science Services, die im engen Austausch mit anderen Einheiten der UZH (Geschäftsstelle Open Science, OS Delegierte, Prorektorate) für die Umsetzung von Massnahmen sorgt. Hier hat die UB bei verschiedenen Projektanträgen zum ORD call von swissuniversities mitgemacht. Zudem wirken wir in verschiedenen nationalen Gremien mit, um bei der Diskussion und den Entscheidungen zu Open Science mitreden zu können. Die Rolle von Bibliotheken im Kontext von Open Research Data wird zudem im Rahmen der DSI Community Libraries diskutiert und weiterentwickelt.


Dieser Rückblick zeigt, dass viel geleistet wird an der UB. Ich gebe hier sehr gerne den Dank des Bibliotheksboards weiter, das die besondere Leistung der Mitarbeitenden anerkennt. Als Dankeschön ist auch das Mitarbeitendenfest von UB und ZB zu verstehen, das am 4. Oktober über die Bühne ging.


Rudolf Mumenthaler, Direktor