Weiterbildung: Blog Wissenschaftliches Lehren und Forschendes Lernen

Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Verbesserung der fachbezogenen Geographie-Lehrpersonenausbildung

24. Oktober 2017 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Itta Bauer und Sara Landolt, Geographisches Institut:

In einer gemeinsamen SoTL-Studie, welche die Perspektiven von angehenden Geographie-Lehrpersonen auf Gymnasial- und Sekundarstufe I einbeziehen, gingen wir der Frage nach, wie wir Geographie-Lehre für angehende Lehrpersonen so gestalten können, dass fachwissenschaftliche Inhalte und schulische Relevanz gewinnbringend zusammengeführt werden. Zur Beantwortung der Frage wurden 40 Studierende aus den Übungen für angehende Sekundarlehrpersonen sowie 16 Studierende aus dem Modul „Ausserschulische Lernorte“ für angehende Gymnasiallehrpersonen (Geographie) anhand eines standardisierten Fragebogens schriftlich befragt und die Erkenntnisse in anschliessenden Fokusgruppengesprächen weiter vertieft. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass sich angehenden Gymnasiallehrpersonen eine stärkere Verzahnung von fachwissenschaftlichen und berufsbezogenen Ausbildungsinhalten wünschen, um sich intensiver mit der Identitätsfindung als Geographielehrperson auseinander setzen zu können. Angehende Sekundarlehrpersonen hingegen schätzen die fachlichen Inhalte und das Konzept-Wissen in ihrer fachwissenschaftlichen Geographieausbildung, die sie zu einem kritischen curriculum-making und einer kompetenten Unterrichtsgestaltung im Rahmen des Schulfachs Räume, Zeiten, Gesellschaften (RZG) befähigen. Zugleich wird aber auch sichtbar, dass einige wenige fachlichen Inhalte fehlen, die sie als relevant für ihren eigenen Schulunterricht erachten und sie bei einigen Themen den Bezug zu ihrem zukünftigen Beruf nicht sehen. Der Aspekt, wie nahe die Inhalte der Ausbildung an den Inhalten der eigenen zukünftigen Unterrichtspraxis sein sollen, wird kontrovers diskutiert. Einig sind sich die Studierenden jedoch, dass auch konzeptionelles Denken vermittelt werden muss und nicht „nur“ inhaltliches Fachwissen. Obwohl die Ausbildungsmodule insgesamt als gut bis sehr gut bezeichnet werden, wünschen sich die Studierenden teilweise etwas mehr Bezug zu ihrer zukünftigen Schulpraxis. Im Gegensatz zu den Studierenden „Geographie-Lehrperson auf Gymnasialstufe“ vermissen sie jedoch nicht mehr „Praxis“ im Sinne von Fachdidaktik und Schulfachbezug (teilhaben, vorbereiten, unterrichten), sondern „Praxis“ im Sinne einer besseren inhaltlichen Passung von Themen in den Modulen an der Universität mit den Themen ihres zukünftigen curriculums an der Sekundarschule.

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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