Mirjam Staub, Sozialpädagogik

 Die Verknüpfung einer Problem- oder Fallsituation mit dem eigenen Vorwissen ist bei der Durchführung der PBL-Methode entscheidend, damit sich Studierende von einer Problem- oder Fallsituation herausgefordert fühlen, einen kognitiven Konflikt erleben und eigene Wissenslücken entdecken können, die dazu motivieren, diese in eigener Recherchearbeit schliessen zu wollen (vgl. Weber 2007). In sozialwissenschaftlichen Fächern wie der Sozialpädagogik, weisen praxisbezogene Problem- oder Fallsituationen in der Regel eine gewisse Komplexität auf, weshalb hier das Thema der Passung von Fallsituation und Vorwissen sehr viel stärker ins Gewicht fällt. Untersucht wurde deshalb, ob ein thematischer Fachinput als Einstieg in die PBL-Sequenz es Studierenden erleichtert, die Komplexität, Erklärungs- und Bearbeitungsvielfalt einer Problem- oder Fallsituation zu erkennen und eigene Wissenslücken zu entdecken, sowie ob dies zu grösserer Lernmotivation führt, da sie sich herausfordern lassen, sich mit eigenen Lernfragen vertiefter mit der Thematik auseinanderzusetzen, um ihre Wissenslücken zu schliessen. 

Die Untersuchung wurde im Studiengang Sozialpädagogik an der Höheren Fachschule Gesundheit und Soziales (HFGS) Aarau durchgeführt, wo Problem-Based Learning (PBL) als Lehr-Lernmethode seit einiger Zeit Teil des Curriculums ist. Der methodische Ablauf orientiert sich am Siebensprung nach Weber (2007), wobei bisher nach Schritt 5 ein thematischer Input erfolgte. Dieser wurde nun in einer Pilotphase verschoben, sodass er nun vor Start der PBL-Sequenz durchgeführt wurde. Als Ergebnis der Untersuchung hat sich gezeigt, dass die Verschiebung des thematischen Inputs, tatsächlich dazu führte, dass die Komplexität von Praxisfällen besser erfasst und bearbeitet wurde. Sie hatte jedoch keinen Einfluss auf die Art der erarbeiten Lernfragen oder auf die Lernmotivation.