Michael Boos Psychologisches Institut UZH, Lehrstuhl für Neuropsychologie
Carina Klein, Psychologisches Institut UZH, Lehrstuhl für Neuropsychologie & Zentrale Dienste, Hochschuldidaktik
Feedback ist aus dem Lehralltag nicht wegzudenken. Dennoch wird Feedback vielfach
auf die einem bekannte Art und Weise verfasst, ohne sich darüber viele Gedanken zu
machen. Die nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie verstärkte Digitalisierung
macht auch vor Feedback nicht Halt. «Multimediales Feedback» gilt als Schlagwort
der Stunde. In diesem Scholarship of Teaching and Learning (SoTL)-Projekt wurde der
Effekt von verschiedenen digitalen Feedbackmedien auf das Betreuungsgefühl und
den erlebten Kompetenzzuwachs im wissenschaftlichen Schreiben bei Studierenden
untersucht. Zudem wurde der Vorbereitungs- und Durchführungsaufwand seitens
der Dozierenden reflektiert, denn auch das beste Feedbackmedium nützt wenig, wenn
es wegen zu hohem Aufwand nicht eingesetzt wird. Durch den Einsatz von
schriftlichem Feedback, Audiofeedback, Feedback via Screencast sowie interaktivem
Online-Feedback haben wir herausgefunden, dass die Studierenden vor allem das
Audiofeedback sehr unterschiedlich erlebt haben. Nichtsdestotrotz war spannend zu
sehen, dass grundsätzlich das Aufnehmen von vertontem Feedback bei den
Studierenden das Gefühl von umfassenderem Feedback hervorruft und zudem das
Gefühl von persönlicher Nähe erzeugt werden kann. Aus Sicht der Dozierenden lässt
sich resümieren, dass sich der zeitliche Aufwand für die vier getesteten
Feedbackmedien nicht nennenswert unterscheidet. Je mehr Übung man mit einem
Medium aufweist, desto schneller ist man auch im Umgang. Zudem wurde im Verlauf
der Arbeit klar, dass das gewählte Feedbackmedium primär zum Produkt passen
sollte, zu welchem man Rückmeldung geben möchte. So eignen sich in unseren Augen
nicht alle Feedbackmedien für alle Arten von Leistungsnachweisen gleich gut.
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