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Asien-Orient-Institut

Feminismus und politische Gewalt von Frauen – strange bed fellows?

Referentin

Prof. Dr. Claudia Derichs (Humboldt-Universität zu Berlin)

Datum und Zeit

16. Oktober 2019, 18:15 - 20:00 Uhr

Inhalt

In westlichen feministischen Debatten ist das Thema der politischen Gewalt von Frauen eher ein Randthema, obwohl es keineswegs eine Marginalie der Geschichte oder der Gegenwart darstellt. Das 20. Jahrhundert sah vor allem in seiner zweiten Hälfte eine beeindruckend hohe Zahl von aktiven Frauen in politischen Organisationen, zu deren Instrumenten der bewaffnete und / oder militante Kampf gehörte. Die deutsche RAF (Rote Armee Fraktion), aber auch ihr japanisches Pendant, die JRA (Japanese Red Army), hatte Frauen in höchsten Führungspositionen. Guerillakämpferinnen in Lateinamerika waren keine ungewöhnliche Erscheinung und auch in den Aktionen zur Befreiung Palästinas übernahmen Frauen Hauptrollen. In der Gegenwart sind es muslimische Selbstmordattentäterinnen, Akteurinnen im extrem rechten politischen Spektrum (z.B. im „Nationalsozialistischen Untergrund“ [NSU] in Deutschland), kurdische Befreiungskämpferinnen oder auch radikal linke Feministinnen auf den Philippinen, die mit Waffen und Gewalt agieren. Wie wurde und wird die Frage der politischen Gewalt von Frauen thematisiert, diskutiert und theoretisiert? Ist politische Gewalt von Frauen feministisch? Der Vortrag stellt diese und andere Fragen, regt Überlegungen zu ihrer Beantwortung an und bezieht sich empirisch primär auf Fallbeispiele von "Terroristinnen" der 1970er Jahre. Ein besonderer Fokus liegt auf japanischen Akteurinnen, die im eigenen Land und im Nahen Osten wirkten.

Ort

Universität Zürich, Asien-Orient-Institut, Raum RAA E08, Rämistrasse 59, 8001 Zürich

Organisation

Asien-Orient-Institut - Islamwissenschaft

MUBIT - SUK-Doktoratskooperation Islamwissenschaft Basel / Zürich

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