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HS 2014 |
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Das Frankenreich von seiner Entstehung bis zum 8. JahrhundertVorlesung DozierendeSebastian Scholz InhaltWar die katholische Taufe des ersten Frankenkönigs Chlodwig wirklich so prägend für den Werdegang Europas, wie immer behauptet wird? Welchen Einfluss gewann die Kirche auf die gesellschaftliche Entwicklung im frühen Mittelalter? Welche Bedeutung spielten soziale Strukturen und die Bildung? Dies sind einige der Fragen, auf welche die Vorlesung Antworten zu geben versucht, indem sie die Entstehung des fränkischen Großreiches ab dem 5. Jahrhundert und die Herrschaft der Merowingerdynastie bis zur Absetzung des letzten merowingischen Königs durch den Karolinger Pippin im Jahr 751 behandelt. UnterrichtsmaterialienLiteraturhinweise: Ewig, Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. Mit Literaturnachträgen von Ulrich Nonn, Stuttgart, 5. aktualisierte Auflage 2006 (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 392). -- Hartmann, Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger, Darmstadt 2003. |
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Geschichtsschreibung im MittelalterSeminar DozierendeSebastian Scholz InhaltAusgehend von der antiken Geschichtsschreibung werden Formen und Entwicklung der mittelalterlichen Historiographie behandelt. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei, dass die Darstellung von geschichtlichen Ereignissen einen engen Bezug zur Theologie hatte. Sie vermittelte das historische Wissen für die Bibelexegese, besonders für deren historische Auslegung, Historiographie wurde selbst als Exegese verstanden. Die Geschichtsschreiber waren zum großen Teil Theologen, was die Geschichtsschreibung massiv beeinflusst hat. Gleichzeitig diente aber schon im Mittelalter Geschichtsschreibung dazu, die Sicht der Sieger zu vermitteln und Geschichte umzudeuten, zu verdunkeln und neu zu erfinden. UnterrichtsmaterialienLiteraturhinweise: Goetz, Hans-Werner: Geschichtsschreibung und Geschichtsbewusstsein im hohen Mittelalter, Berlin 2008. -- Schmale, Franz-Josef: Funktion und Formen mittelalterlicher Geschichtsschreibung, Darmstadt 1993. |
Proseminar 2: Elend und NotSeminar DozierendePhilip Zimmermann InhaltIm Laufe der Geschichte waren Menschen immer wieder sowohl auf gesellschaftlicher wie auch auf individueller Ebene mit Krankheiten, Tod, Armut oder sozialen Ausgrenzungen konfrontiert. Eine Untersuchung dieser Phänomene sowie der Mittel, die zur Lösung der genannten Probleme ergriffen wurden, ermöglicht einen vertieften Einblick in die Funktionsweise und Denkmuster vergangener Gesellschaften. Im Proseminar wird es auf einer thematischen Ebene darum gehen die historische Einschätzung von Elend und Not anhand schriftlicher Quellen zu erarbeiten und daran anschliessend die in der Vergangenheit konzipierten Lösungen über einen weiten historischen Zeitraum hinweg zu untersuchen. So werden u.a. die Sozialgesetzgebung, welche unter Bismarck zur Stärkung des Deutschen Reiches im 19. Jh. erlassen wurde und der Umgang mit Armut im Merowingerreich im 6.-7. Jh. n. Chr. oder innerhalb mönchischer Bettelorden des 13. Jhs. analysiert werden. Des Weiteren stehen die Behandlung psychischer Krankheiten im 2. Jh. n. Chr. anhand der Werke des Arztes Galen von Pergamon, die Zielsetzungen der mittelalterlichen Klostermedizin oder die Funktionsweise der medizinisch-philosophischen Modelle des im 15.-16. Jh. aktiven Gelehrten Paracelsus im Zentrum der Aufmerksamkeit. Weiterhin werden in dieser Veranstaltung grundlegende Fertigkeiten zur erfolgreichen Recherche von historischen Quellenzeugnissen und Beiträgen der geschichtswissenschaftlichen Forschung sowie zur Ausarbeitung, Abfassung und Präsentation eigenständiger wissenschaftlicher Untersuchungen vermittelt. UnterrichtsmaterialienLiteraturhinweise: Porter, Roy: Die Kunst des Heilens. Eine medizinische Geschichte der Menschheit von der Antike bis heute, Berlin, Heidelberg 2007. -- Krug, Antje: Heilkunst und Heilkult. Medizin in der Antike, München 1985. |
Winterthur und Bhaktapur. Historiographie im transkulturellen VergleichSeminar DozierendeGerald Schwedler InhaltVerläuft der Weg nach Winterthur über die schneebedeckten Ausläufer des Himalayas? Führt es zu einem besseren Verständnis, wenn man die regionale mittelalterliche Geschichte im Bodenseeraum an der regionalen Geschichte des Kathmandutals spiegelt? Ziel der Veranstaltung ist es, die Herausforderung der globalen Perspektivierung in den Geschichtswissenschaften anzunehmen und im konkreten Vergleich die Weltdeutung von Historikern einander gegenüberzustellen, das Chronicon des Franziskaners Johannes von Winterthur (1300-1349) und die „Chronik Nepals", die über einen Zeitraum mehrerer Jahrhunderte im Weltalter des Kaliyuga in der Tradition der indischen va???val? in nepalischen Klöstern in engem Bezug zu Bhaktapur (???????) entstand. Der Kulturvergleich basiert auf der Gegenüberstellung der beiden Texte, in denen nach literarischen Textstrategien, sakral-säkularer Weltdeutung, politischen Ordnungsvorstellungen und ebenso der dargestellten sozialen Wirklichkeit von Herrschaft, Religion, Armen und Ausgestoßenen gefragt wird. Bei der Chronik Nepals werden wir die Neuedition und englische Übersetzung verwenden (noch in Vorbereitung, Harvard University Press, ca. 2016), wobei wir eng mit einem der Herausgeber Dr. Manik Bajracharya zusammenarbeiten, der die zentrale Sitzung begleiten wird. Kenntnisse in Nepali, Nevari oder Sanskrit sind nicht notwendig. Für Johannes von Winterthur verwenden wir die lateinische Ausgabe von Carl Brun/ Friedrich Baethgen (1924). Begleitend zum Seminar wird als Pilotprogramm im Anschluss an die Sitzung (donnerstags 16.00-17.00 Uhr) eine Arbeitsgruppe zu den grundlegenden Arbeitstechniken der mittelalterlichen Geschichte durchgeführt. UnterrichtsmaterialienPollock, Sheldon: Comparison without Hegemony, in: The Benefit of Broad Horizons. Intellectual and Institutional Preconditions for a Global Social Science, ed. Hans Joas and Barbro Klein, Leiden 2010, S. 185–204. (free online access). -- Bajracharya, Manik/Michaels, Axel: On the Historiography of Nepal. The ‘Wright’ Chronicle reconsidered, in: European Bulletin of Himalayan Research 2012, 83-99. (free online access). -- Piippo, Mikko: Who Belongs to History? John of Winterthur O. F. M. (+ 1348) and the Common People, in: Historia. The Concept and Genres in the Middle Ages, ed. Tuomas M. S. Lehtonen und Päivi Mehtonen, Helsinki 2000, S. 119-135. |
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Master- / Doktoratskolloquium (Scholz/Stercken/Zey)Kolloquium DozierendeSebastian Scholz, Claudia Zey, Martina Stercken |
Memoria und Totengedenken im MittelalterKolloquium DozierendeSebastian Scholz InhaltNach einer allgemeinen Einführung, die sich mit Texten einflussreicher Theologen auf die Entwicklung des Totengedenkens befassen wird, wird vor allem anhand von Grabinschriften die Entwicklung des mittelalterlichen Totengedenkens untersucht werden. Dabei wird auch die gesellschaftliche Relevanz von Stiftungen für das Totengedenken und der damit verbundenen Armenfürsorge, der Fegefeuervorstellungen sowie der Repräsentation des Adels durch Grabmäler behandelt werden. UnterrichtsmaterialienLiteraturhinweise: Sebastian Scholz, Totengedenken in mittelalterlichen Grabinschriften vom 5. bis zum 15. Jahrhundert, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft 26 (1999), S. 37–59. -- Sebastian Scholz, „Durch eure Fürbitten ist er Gefährte der Heiligen." Grabinschriften als Ausdruck des Totengedenkens im Mittelalter, in: Ausstellungskatalog Bücher des Lebens – Lebendige Bücher, hg. von Peter Erhart/Jakob Kuratli, Stiftsarchiv St. Gallen 2010, S. 153–161. |
Zentrales Kolloquium des Doktoratsprogramms GeschichteKolloquium DozierendeAnne Kolb, Francisca Loetz, Sebastian Scholz, Monika Dommann |