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Historisches Seminar

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HS 2015

036 Aufbrüche und Umbrüche. Neue Forschungen zu Mitteleuropa im 10. und 11. Jahrhundert

Seminar
Donnerstag, 14:00-15:45 Uhr
KOL-F-103

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Gerald Schwedler

Inhalt

Die Zeit des 10. und 11. Jahrhunderts war durch tiefgreifende Umbrüche gekennzeichnet, die ganz Europa erfassten. Allerdings traten diese Veränderungen nicht überall gleich stark zu Tage und verliefen nicht in allen Bereichen im gleichen Rhythmus. In der Forschung betonte man bislang etwa besonders positiv die verbesserten Agrartechniken wie etwa den schollenwendenden Pflug, durch den die landwirtschaftlichen Erträge erhöht wurden. Dies bildete die Grundlage für eine rasch anwachsende Bevölkerung was zur Gründung zahlreicher neuer Städte führte. Mit einer sich wandelnden Bevölkerungsstruktur gingen auch neue Ordnungsmodelle einher und Weltliche und Geistliche definierten ihre politischen Ansprüche neu. Ekklesiologische Modelle einer erneuerten – Reformideen entsprechenden – Kirche führten zu einem Umbau der Kirchenstruktur und ihrer Selbstauffassung und neue Wege und Methoden der Wissensvermittlung führten zur Entwicklung der universitären Unterrichtsform. Ziel des Kurses ist es, das Bild von Mitteleuropa im 10. und 11. Jahrhundert durch neuere Forschungsansätze zu hinterfragen.

Unterrichtsmaterialien

Stefan Albrecht, Christine A. Kleinjung, Das lange 10. Jahrhundert. Struktureller Wandel zwischen Zentralisierung und Fragmentierung, äußerem Druck und innerer Krise. München 2015. Henryk Samsonowicz: Das lange 10. Jahrhundert. Über die Entstehung Europas (= Klio in Polen 11), Osnabrück 2009.

042 Vor dem Gesetz sind alle ungleich. Gerichtsurteile in den Quellen 500-1500

Seminar
Mittwoch, 14:00-15:45 Uhr
KOL-G-203

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Gerald Schwedler

Inhalt

Der Kurs versteht sich als eine Einführung in die Geschichte der Rechtspraxis. Aus der Perspektive der longue durée soll über ein volles Millennium (500-1500) dem Gerichtsverfahren und den Wegen und Irrwegen der Prozessrechtsentwicklung nachgegangen werden. Dabei spielen nicht nur rechtshistorische und rechtssoziologische Überlegungen auf Basis des normativen Rechts eine Rolle, sondern vielmehr auch die herangezogenen Einzelfälle, welche die tatsächliche Rechtsprechung aus sozialgeschichtlicher Perspektive veranschaulichen. So werden Fälle unterschiedlicher Lebenswelten behandelt, vom gerichtlich abgesetzten König bis hin zum Streit um zwei Hühner, in denen die Suche nach Recht vor Gericht angestrebt wurde.

Unterrichtsmaterialien

Stephan Meder, Rechtsgeschichte: Eine Einführung, Köln 2014. Thomas Wetzstein, Heilige vor Gericht. Das Kanonisationsverfahren im europäischen Spätmittelalter, Köln 2004. Simon Teuscher, Erzähltes Recht. Lokale Herrschaft, Verschriftlichung und Traditionsbildung im Spätmittelalter, Frankfurt a. M. 2007.

111 Proseminar 1: Orte des Wissens

Seminar
Freitag, 12:15-13:45 Uhr
KOL-G-203

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Philip Zimmermann

Inhalt

Der spätantike Wüstenvater Johannes Cassian hatte Zugang zu einem ganz andersartigen Wissen als demjenigen eines heutigen „Global Players". Sowohl zeitliche wie räumliche Unterschiede lassen sich dabei feststellen. Universitäten sind Orte, an welchen Wissen erzeugt, gespeichert, weitervermittelt, angeeignet und angewendet wird. Das war nicht immer so. Die Wissenslandschaft hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Klöster und Klosterschulen, Höfe und Salons, Akademien und Gesellschaften, Kuriositätenkabinette und Museen sind nur einige der Orte des Wissens, die im Laufe der Zeit entstanden, sich veränderten, weiterentwickelten oder auch durch neue Institutionen abgelöst wurden. Im Rahmen unseres Basismoduls wird solchen Prozessen anhand der Fachliteratur sowie historischer Quellen nachgegangen. Was für einen Stellenwert hat Wissen in unterschiedlichen Gesellschaften? Können epochenübergreifende Entwicklungen festgestellt werden? Was sind die Bedingungen der Entstehung von solchen Orten? Welches Wissen wird von wem in welchem Kontext generiert und verbreitet? Wie interagiert Wissen mit Herrschaft? Am Beispiel dieser Fragestellungen werden darüber hinaus grundlegende Fertigkeiten zur erfolgreichen Recherche von historischen Quellenzeugnissen und Beiträgen der geschichtswissenschaftlichen Forschung sowie zur Ausarbeitung, Abfassung und Präsentation eigenständiger wissenschaftlicher Untersuchungen vermittelt.

Unterrichtsmaterialien

Fisch, Stefan. Geschichte Der Europäischen Universität, München 2015. Konrad, Franz-Michael. Geschichte Der Schule. 2., durchgesehene und aktualisierte Auflage, München 2012. Crosland, Maurice. Scientific institutions and practice in France and Britain, c.1700-c.1870, Aldershot 2007. Jacob, Christian. Lieux de savoir, Paris 2007.

Kolloquien

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HS 2015

134 Kolloquium (Bachelor): Gens, generatio, gender. Heilige Frauen im Frühmittelalter

Kolloquium
Donnerstag, 10:15-12:00 Uhr
KO2-F-153

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Gerald Schwedler

Inhalt

Ziel des Kolloquiums ist, durch Lektüre einschlägiger Texte den Vorstellungen nachzugehen, die die Identität heiliger Frauen im frühen Mittelalter bestimmen konnten. An drei Lebensbeschreibungen von heiligen Frauen der Merowingerzeit, Radegund, Monegund und Balthild vollziehen wir die Bedeutung von spirituellem Charisma, der Lebenspraxis und der Rezeption des Lebens als Heiliger nach. Insbesondere gilt auch der Blick den Fragen nach der Selbst- und Fremdwahrnehmung in Bezug auf die unterschiedlichen Bezugssysteme. Wie wichtig war die ethnische Identität? Die familiäre, also adlige, senatorische oder königliche Abkunft? Die Geschlechtszugehörigkeit? Ziel des Kolloquiums ist es, durch die intensive Analyse der Texte, die teilweise in deutscher Übersetzung gelesen werden, teilweise im Kurs übersetzt werden, das Verständnis für die multiplen Rollenverständnisse und Lebensauffassungen im frühmittelalterlichen Frankenreich herauszuarbeiten.

Unterrichtsmaterialien

Die Anschaffung der zweisprachigen Reclamausgabe der Vita der Radegunde wird empfohlen: Venantius Fortunatus: Vita sanctae Radegundis. Das Leben der heiligen Radegunde, Reclam, Stuttgart 2008 Literatur: Edith Ennen, Frauen im Mittelalter, München 4. Aufl., 1991. Frauen und Geschlechter. Bilder, Rollen, Realitäten, hg. von Christoph Ulf und Robert Rollinger, Wien 2006. Hans-Werner Goetz, Frauen im frühen Mittelalter. Frauenbild und Frauenleben im Frankenreich. Böhlau, Köln u. a. 1995.

Master- / Doktoratskolloquium (Scholz/Stercken/Zey)

Kolloquium
Dienstag, 18:15-20:00 Uhr
KO2-F-172

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Sebastian Scholz, Claudia Zey, Martina Stercken

Weiterführende Informationen

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