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Historisches Seminar

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Publikationen Francisca Loetz

Gelebte Reformation. Zürich 1500-1800
Francisca Loetz (Hg.), Zürich TVZ 2022.

Inhaltsverzeichnis (PDF, 1 MB)

Mit den Reformationen in Europa gingen grundlegende theologische, politische und gesellschaftliche Veränderungen einher. Wie wurde in Zürich die Reformation erfahren, wie wurde sie erlebt und gelebt? Stehen in bisherigen Darstellungen der Zürcher Reformation kirchen- und politisch ereignisgeschichtliche Aspekte im Vordergrund, fragt der Sammelband "Gelebte Reformation. Zürich 1500-1800" danach, welche direkten und indirekten Auswirkungen die zwinglianische Reformation auf den Alltag der Zürcher Bevölkerung hatte. Die Publikation greift aktuelle sozial-, kultur-, gender- und mediengeschichtliche Themen der Geschichtswissenschaft auf. Dabei wird die Reformation nicht allein als punktuelles Ereignis verstanden, sondern im Sinne des Konzepts der „long reformation“ als ein Prozess erfasst, der bis ins 18. Jahrhundert reichte.

Einige Quellenstücke der Publikation sind auf der Plattform Quellen zur Zürcher Geschichte (QZH), dem Publikationskanal für Transkriptionen und Digitalisate ausgewählter Quellenstücke des Staatsarchivs Zürich digital konsultierbar. Sämtliche publizierte Stücke sind auch im Online-Archivkatalog des Staatsarchivs verzeichnet und einsehbar.

Im Bilde. Vormoderne Geschichte in modernen Medien
Francisca Loetz und Marcus Sandl (Hg.), Konstanz: UVK, 2017.

Medien prägen unsere Vorstellungen und Interpretationen der Vergangenheit. Während sich die Geschichtswissenschaft im Wesentlichen der Schrift bedient, entwerfen Comic, Theater oder Film »Geschichtsbilder«. Weit davon entfernt, bloße Repräsentationen historiographischen Wissens zu sein, entwickeln sie eine eigene mediale Logik von großer Popularität und Überzeugungskraft.

Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis beschäftigen sich im vorliegenden Band mit den Möglichkeiten, Chancen und Grenzen, vormoderne Geschichte in modernen Medien darzustellen.

A New Approach to the History of Violence. “Sexual Assault” and “Sexual Abuse” in Europe, 1500-1850
Leiden: Brill, 2015. Translation (by Rosemary Selle) of F. Loetz, Sexualisierte Gewalt 1500-1850. Plädoyer für eine historische Gewaltforschung, Frankfurt, 2012.

Up to now, historical research has treated violence mainly with reference to war, murder or massacre. Francisca Loetz argues for a new, complementary approach to history of violence as an interpersonal form of social action experienced as unacceptable behavior and aiming to subjugate the victim in everyday life. Analyzing cases of what the sources call “sexual assault” and “sexual abuse” in the city state of Zurich between 1500 and 1850, Loetz discusses fundamental methodological problems such as: how can violence be defined as a concept? What makes violence what it is in a given society? Why is early modern “sexual assault” and “sexual abuse” not equivalent to modern rape and abuse? How does Zurich compare with pre-modern Europe?.

 

Sexualisierte Gewalt 1500-1850. Plädoyer für eine historische Gewaltforschung
Frankfurt: Campus, 2012.

Die historische Forschung hat Gewalt bislang vorwiegend in Bezug auf Kriege, Morde oder Genozide behandelt. Francisca Loetz plädiert dafür, Gewalt darüber hinaus als Form individuellen sozialen Handelns zu begreifen, das als unerträgliche, auf die Niederwerfung des Opfers zielende Grenzverletzung wahrgenommen wurde. Am Beispiel von Fällen sexualisierter Gewalt im Stadtstaat Zürich zwischen 1500 und 1850 diskutiert Francisca Loetz zentrale methodologische Probleme: von der Definition des Gewaltbegriffs bis zur Frage, was in einer Gesellschaft Gewalt zu Gewalt macht. Auf dieser Grundlage entwickelt sie programmatische Perspektiven für eine historische Gewaltforschung Europas vom 16. Bis ins 19. Jahrhundert.

 

Der gewaltsame Tod in der Vormoderne/La mort violente dans la pre-modernité
Traverse: Zeitschrift für Geschichte/Revue d´histoire, 15 (2008).

Traverse 15 (Inhalt)

Traverse. Zeitschrift für Geschichte – Revue d'histoire

Sammelsurium der Tiere
Geschichte und Geschichten des Zoologischen Museums der Universität Zürich. Francisca Loetz und Aline Steinbrecher (Hg.), Zürich: Chronos Verlag, 2008.

Schöne Tiere, merkwürdige Dinge oder verrückte Wesen - an ihnen bleibt der Blick hängen und sie wecken Neugier. Woher kommen sie? Was sind sie? Wozu nutzten sie?
Um solchen Fragen nachzugehen, sammelten Gelehrte früherer Zeiten Kurioses jeder Art. In den Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Schatzkammern versammelten, erforschten und präsentierten sie seit dem 16. Jahrhundert Objekte von Tieren und Menschen - z.B. den einst für das Horn des Einhorns gehaltenen Narwalzahn. Immer verband sich mit den zusammengetragenen Dingen und Tieren eine Vorstellung von der Beschaffenheit der Welt. Mit der Aufklärung veränderte sich die Ordnung der Sammlungen. Moderne Klassifikationen schufen Trennungen zwischen den Gattungen und Arten, zwischen Natur und Kultur, zwischen Wissenschaft und Mythos. Heute sind naturhistorische Sammlungen wie die des Zoologischen Museums der Universität Zürich zu vielschichtigen Archiven geworden. Sie beherbergen ebenso vergangene Vorstellungen von Wissenschaft, wie sie auch genetische Depots geworden sind, die Informationen über die DNA verschiedenster Tiere liefern können.

Führer der Extremen Rechten
Das schwierige Verhältnis der Nachkriegsgeschichtsschreibung zu "grossen Männern" der eigenen Vergangenheit. Georg Christoph Berger Waldenegg und Francisca Loetz (Hg.), Zürich: Chronos Verlag, 2006.

Bis zum heutigen Tag hat die österreichische Geschichtsschreibung keine Hitler-Biographie vorgelegt. Auch Historiker und Historikerinnen anderer Länder tun sich schwer, die historische Rolle von "Führern" ihrer eigenen Vergangenheit aufzuarbeiten. Im Zentrum des Sammelbands steht daher die Frage, welche nationalspezifischen Züge die Geschichtsschreibung der Nachkriegszeit aufweist, wenn sie sich mit Figuren beschäftigt, die sich in den 1930er und 1940er Jahren als "Führer" ihrer "Völker" verstanden: Können prominente Vertreter des Faschismus oder Nationalsozialismus als historisch gross beurteilt werden? Wie gehen Historikerinnen und Historiker mit der Vergangenheit ihres Landes um und wie prägen sie damit dessen kollektive Erinnerungskultur? Ausgehend von einem einleitenden Aufsatz zu methodologischen Problemen der Biographik im internationalen Vergleich wird das schwierige Verhältnis der italienischen, französischen, deutschen, britischen, niederländischen und norwegischen Geschichtsschreibung jeweils zu Benito Mussolini, Philippe Pétain, Adolf Hitler, Sir Oswald Mosley, Anton A. Mussert und Vidkum Quisling analysiert.

 

Dealings with God
From Blasphemers in Early Modern Zurich to a Cultural History of Religiousness (St. Andrews Studies in Reformation History), Ashgate: Farnham/Surrey, 2009. Gekürzte, überarbeitete, aktualisierte und von Rosemary Selle übersetzte Fassung von: F. Loetz, Mit Gott handeln, Göttingen, 2002.

Early modern European society took a serious view of blasphemy, and drew upon a wide range of sanctions – including the death penalty – to punish those who cursed, swore and abused God. Whilst such attitudes may appear draconian today, this study makes clear that in the pat, blasphemy was regarded as a very real threat to society. Based on a wealth of primary sources, including court records, theological and ecclesiastical writings and official city statutes, Francisca Loetz explores verbal forms of blasphemy and the variety of contexts within which it could occur. Honour conflicts, theological disputation, social and political provocation, and religious self-questioning all proved fertile ground for accusations of blasphemy, and her contention – that blasphemers often meant more than they said – reveals the underlying complexity of an apparently simple concept. This innovative approach interprets cases of verbal blasphemy as ‘speech actions’ that reflect broader political, social and religious concerns. Cases in Protestant Zurich are compared with the situation in Catholic Lucerne and related to findings in other parts of Europe (Germany, France, England, Italy) to provide a thorough discussion of different historical approaches to blasphemy – ecclesiastical, legal, intellectual, social, and cultural – in the Early Modern period. In so doing the book offers intriguing suggestions about what a cultural history of religiousness could and should be. By linking a broad overview of the issue of blasphemy, with case studies from Zurich and Lucerne, this book provides a fascinating insight into a crucial, but often misunderstood aspect of early modern society. The conclusions reached not only offer a much fuller understanding of the situation in Zurich, but also have resonance for all historians of Reformation Europe.

Mit Gott handeln
Von den Zürcher Gotteslästerern der Frühen Neuzeit zu einer Kulturgeschichte des Religiösen. (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 177), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2002.

Worte können verletzen. Diesem Phänomen geht vorliegende Langzeitstudie am Beispiel der Gotteslästerung im Raum Zürich nach. Wenn Gotteslästerer fluchten, schworen und den Herrn schmähten, so griffen sie nach frühneuzeitlichem Verständnis die Ehre Gottes an. Aber taten sie allein dies? Die Untersuchung führt auf der Grundlage der Justizakten sowie der relevanten theologischen Texte Zwinglis und Bullingers für das 15. bis 18. Jahrhundert aus, dass Gotteslästerer mit ihren „unchristlichen Worten“ noch auf etwas ganz anderes zielten, als das, was sie sagten. Indem Blasphemiker Gott und die Welt provozierten, über religiöse Fragen disputierten und mit dem Herrn rangen, vollzogen sie Sprechhandlungen, die auf spezifische politische, soziale und religiöse Kontexte verwiesen und entsprechende Reaktionen auslösten. Das Delikt der Gotteslästerung zu analysieren, heißt daher nach der Bedeutung religiöser Normen für frühneuzeitliche Gesellschaften und damit nach den Möglichkeiten einer Kulturgeschichte des Religiösen zu fragen.

Vom Kranken zum Patienten
"Medikalisierung" und medizinische Vergesellschaftung am Beispiel Badens 1750-1850, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 1993.

Vom Kranken zum Patienten revidiert die Interpretation von Medikalisierung als einen Prozess, in dem der Staat und die akademische Ärzteschaft in Allianz miteinander die Kranken zu Objekten von Medizin und Gesundheitspolitik gemacht hätten. Im "klassischen Zeitalter" seien die Kranken durch Disziplinierung und Akkulturation zu Patienten geformt und die nicht akademischen Heilkundigen infolge der Professionalisierung der Ärzteschaft aus dem medizinischen Markt ausgegrenzt worden. In Anlehnung an Georg Simmels Konzept der Vergesellschaftung interpretiert "Vom Kranken zum Patienten" den Wandel im Gesundheitswesen Badens von 1750 bis 1850 als eine medizinische Vergesellschaftung, in dem Staat, (Wund-)Ärzte, Laienheilkundige und (potentielle) Kranke aufeinander wechselseitig Einfluss nahmen.
Die qualitative und quantitative Argumentation beruht auf der Analyse des deutschen gedruckten ärztlichen Schrifttums zum einen und des badischen Archivmaterials (v.a. Berichte der Amtsärzte, medizinische Topographien, Schriftwechsel innerhalb der Gesundheitsbehörde, Dokumente zur medizinischen Infrastruktur, Suppliken der Bevölkerung, Akten zur Verfolgung von „Pfuschern“, Rechnungsbuch eines Chirurgen) zum anderen.

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