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Gegenstand dieses Forschungsbereichs ist der internationale und globale Vergleich von Ausbildungssystemen im Hinblick auf deren Steuerung, Entwicklung und Transformation. Im Zentrum stehen Analysen zu den strukturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Systemen und Organisationsformen der Berufs- und Weiterbildung sowie das Verhältnis von Ausbildungssystemen und Arbeitsmärkten, die unter der theoretischen Perspektive der wechselseitigen Adaption und des institutionellen Lernens untersucht werden. Für diesen Forschungsbereich ist neben der Studie von aktuellen Prozessen eine transfer- und verflechtungsgeschichtliche Perspektive von zentraler Bedeutung, die den Entwicklungsprozess von Ausbildungssystemen hinterfragt. Geografisch fokussieren sich die Untersuchungen gegenwärtig auf (West)Europa, Fernost, Nordamerika und Südafrika.
Vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Forschungs- und daran anknüpfende Dissertationsprojekte beschäftigen sich mit den Bedingungen und akteursspezifischen Motivlagen der Entwicklung und Persistenz des dualen Berufsbildungsmodells in der Schweiz. Die historische Rekonstruktion der Berufsbildung und ihrer Politik im Zeitraum von 1960 bis in die Gegenwart – sowohl auf gesamtschweizerischer Ebene als auch mit Bezug auf ausgewählte Kantone – steht dabei im Zentrum. Aktuelle Arbeiten greifen im Besonderen auf die theoretische Rahmung des soziologisch-pragmatischen Ansatzes der Economie des Conventions zurück und prüfen dessen Potential im Hinblick auf die empirische Untersuchung berufsbildungshistorischer Entwicklungen.
Die spezifische Ausprägung der beruflichen Bildung in der Schweiz wird zudem über die Analyse ihrer Steuerungsformen und -praktiken erforscht. Entsprechend der korporatistischen Anlage der Verbundpartnerschaft erfolgt dies schwerpunktmässig im Kontext des Wirkungsfeldes staatlicher (Bund und Kantone) und nicht-staatlicher Akteure (insbes. Verbände, Gewerkschaften und die ausbildenden Betriebe selbst). Projekte in diesem Bereich untersuchen Bedingungen und Auswirkungen des dualen Modells der beruflichen Grundbildung der Schweiz, aber auch Herausforderungen im Bereich der höheren Berufsbildung und nehmen sowohl binnendifferenzierende wie auch international vergleichende Perspektiven ein.
Übergänge im Bildungssystem als kritische Schnittstellen für die erfolgreiche Integration junger Menschen in das postobligatorische Ausbildungssystem (1.Schwelle) und später in die Tertiärbildung oder in den Arbeitsmarkt (2.Schwelle) sind von hoher gesellschaftlicher wie auch individueller Bedeutung. Übergänge werden wesentlich durch die Passung von institutionellen Anforderungen und Angeboten sowie den individuellen Kompetenzen und Ressourcen bestimmt. Besonders aus der Perspektive möglicher Ungleichheits(re)produktion, können Übergänge im Bildungssystem als kritische Lebensereignisse betrachtet werden.
Der Lehrstuhl für Berufsbildung widmet sich im Bereich der Lehr- und Lernforschung der Untersuchung des beruflichen Lehrens und Lernens sowie seiner Entstehung, Umsetzung und Transformation in schulischen und arbeitsweltlichen Kontexten. Im Zentrum dieser Arbeiten stehen etwa die Konzepte Beruf und Employability, lebenslanges Lernen, Weiterbildung sowie die Digitalisierung und Innovation der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Der Lehrstuhl für Berufsbildung führt zahlreiche Entwicklungs- und Evaluationsprojekte im Bereich der Berufsbildung aus. Auftraggeber sind in der Regel nationale und kantonale Behörden, Agenturen der Europäischen Union und weitere mehr.
2017
7th International INAP Conference: "Modern Apprenticeships: Widening Their Scope, Sustaining Their Quality" (2.–3.10.2017, Washington, DC, USA)
Fachtagung zum Thema Gelingende Übergänge in die Berufswelt gestalten (27.10.2017, Berufsbildungsschule BBW Winterthur)
2015
"Berufsbildung jenseits des Utilitarismus? Wissenschaftliches Symposium anlässlich des 60. Geburtstags von Prof. Dr. Philipp Gonon (30.10.2015, Universität Zürich)
Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der DGfE (7.–9.9.2015, Universität Zürich)
6th International INAP Conference: "Architectures for apprenticeship: Achieving economic and social goals" (1.–2.9.2015, Federation University Australia, Ballarat, Australia)
Am Januarkolloquium des Lehrstuhls für Berufsbildung werden jeweils an zwei Tagen im Januar aktuelle Fragestellungen im Bereich der Erziehungswissenschaft interdisziplinär diskutiert.
2019
"Bildung, Handwerk und Ästhetik" (21.–22.1.2019) (PDF, 88 KB)
2018
"Mythos Meritokratie" (22.–23.1.2018) (PDF, 92 KB)
2017
"Lernutopien" (16.–17.1.2017) (PDF, 104 KB)
2014
"What are numbers for? Bildung, Wirtschaft, Evidenz" (21.–22.1.2014) (PDF, 109 KB)