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Was unterscheidet Menschen von Cyborgs? Was passiert, wenn wir sterben? Was hat Rap mit Religion zu tun? Gibt es Schuld und einen freien Willen? Was steht wirklich in der Bibel und wie ernst nehmen Muslime den Koran? In der Theologie und Religionswissenschaft der Universität Zürich wird zu diesen Fragen, zu Spiritualität und verschiedenen Religionen geforscht. Jeden zweiten Freitagabend spricht Dorothea Lüddeckens mit Kolleg:innen und Gästen über ihre Forschung, ihre Perspektiven auf Spiritualität, Religion und die Welt.
Am Karfreitag wurde Jesus gekreuzigt, am Ostersonntag ist er auferstanden – und dazwischen, am Karsamstag? Auf zahlreichen Bildern wird es abgebildet: Jesus steigt in die Unterwelt zu den Toten. Die Theologin Katharina Merian spricht über die Deutung dieses Abstieges in die Unterwelt, über die Woche vor dem Karfreitag, die jüdischen Kontexte von Schabbat und Pessach und wie das heute auch für Nicht-Christen «Sinn» machen kann.
Können Internet und Social Media im Umgang mit dem Tod helfen? Wie wird auf Instagram getrauert und welche Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod sind damit verbunden? Die Theologin Lea Gröbel forscht im Rahmen des universitären Forschungsschwerpunkts «Digital Religion(s)» zu digitalen Gedenkorten und Trauerpraktiken. Im Podcastgespräch erzählt sie, wie Social-Media-User:innen ihre Beziehungen zu Verstorbenen öffentlich machen, über die Toten und zu den Toten sprechen und sie so im eigenen Leben präsent halten. Oft werden sie als Engel beschrieben, die oben im Himmel und doch ganz nah bei den Trauernden sind, meist wird ihre Gegenwart als eine Ressource erlebt, manchmal kann sie vielleicht auch zur Belastung werden. Und was sagt die christliche Theologie dazu?
Heilige Frauen, die über ihren Betten schweben und Lebensberatung für Pilger und Pilgerinnen anbieten? Das gabs! Zumindest wenn man den entsprechenden katholischen Heldinnengeschichten des 18., 19. und 20. Jahrhunderts glaubt. Zu den wesentlichen Merkmalen von Frauen wie Therese Neumann aus Konnersreuth gehörten aber nicht nur Stigmatisation und Levitation, sondern auch die Praxis radikaler Nahrungsabstinenz. Pünktlich zur Fastenzeit erzählt die Religionswissenschaftlerin Bernadett Bigalke im Podcast, wie geschundene, bettlägrige Frauen u.a. durch den Verzicht auf Nahrung zu grosser religiöser Autorität in einem bestimmten katholischen Milieu gelangten. Sie kommt dabei auch auf konkurrierende Konzepte von Heiligkeit zu sprechen, auf «Breatharianism» und auf bekehrte Ärzte. Und sie erklärt, weshalb Markus Söder in die Peripherie der tschechischen Grenze fährt, um Wahlwerbung zu machen.