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Ein
Areal
für
die
Jugend
an
der
Hofwiesenstrasse
Der
Stadtrat
beauftragte
die
Stadtpolizei,
den
alten
Globus
vor
Demonstranten
zu
schützen
am.
Der
Stadtrat
hat
in
seiner
Sitzung
vom
Donnerstagvormittag
beschlossen,
am
kommenden
Wochenende
dem
"Aktionskomitee
autonomes
Jugendzentrum"
das
Globus-Provisorium
kein
zweites
Mal
zu
öffnen.
Gleichzeitig
beauftragte
er
die
Stadtpolizei,
dafür
zu
sorgen,
dass
niemand
das
Gebäude
ohne
Bewilligung
betritt.
Dieser
Beschluss
wurde
dem
"Aktionskomitee
autonomes
Jugendzentrum"
und
allen
interessierten
Jugendlichen
mitgeteilt.
Im
übrigen
war
im
Stadthaus
zu
erfahren,
dass
keine
Besprechung
mehr
mit
den
Jugendlichen
vorgesehen
sei.
Das
"Aktionskomitee
autonomes
Jugendzentrum"
hatte,
wie
man
weiss,
vor
vierzehn
Tagen
dem
Stadtrat
gedroht,
das
unmittelbar
beim
Hauptbahnhof
gelegene
Gebäude
notfalls
mit
Gewalt
zu
besetzen,
falls
ihm
bis
zum
1.
Juli
in
der
Frage
des
Jugendhauses
keine
brauchbare
Lösung
vorgeschlagen
werde.
Noch
steht
offen,
ob
die
Jugendlichen
sich
über
den
neuen
Beschluss
des
Stadtrates
hinwegsetzen
und
der
Polizeigewalt
trotzen
werden.
Dem
Aktionskomitee
geht
es,
wie
ein
Sprecher
erklärte,
in
erster
Linie
darum,
für
seine
"Vollversammlung"
vom
nächsten
Samstag
einen
Versammlungsraum
zur
Verfügung
zu
haben.
Die
Demonstration
am
Mittwochabend,
die
auf
dem
Limmatquai,
in
der
Bahnhofstrasse
und
auf
der
Bahnhofbrücke
zeitweilig
den
gesamten
Verkehr
lahmlegte,
war
nicht
dazu
angetan,
den
Stadtrat
zu
einer
andern
Meinung
zu
bekehren.
An
dieser
wilden
Demonstration
war
mit
Megaphonen
verkündet
worden,
man
wolle
den
Stadtrat
unter
"seelischen
Druck"
setzen,
damit
er
das
Gebäude
den
Jugendlichen
öffne.
"Die
Jugendlichen
haben
die
Chance
nicht
genutzt"
Stadtpräsident
Dr.
Sigmund
Widmer
kommentierte
den
Beschluss
des
Stadtrates
wie
folgt:
"Am
Samstag,
dem
15.
Juni,
wurde
das
Globus-Provisorium
den
Jugendlichen
aus
der
Ueberzeugung
des
Stadtrates
heraus
für
eine
Versammlung
zur
Verfügung
gestellt,
dass
die
Behörde
das
Gespräch
mit
der
Jugend
suchen
und
aufrechterhalten
müsse.
Wir
haben
den
jungen
Leuten
auch
eine
Chance
geben
wollen.
Leider
ist
diese
Chance
nicht
genutzt
worden.
Es
ist
zu
Beschädigungen
im
Globus
gekommen.
Als
Folge
der
Versammlung
wurden
ultimative
Forderungen
an
den
Stadtrat
gestellt.
Umgekehrt
sind
keine
irgendwie
fassbaren
Vorschläge
aus
der
Versammlung
an
den
Stadtrat
herangetragen
worden."
Alternativvorschlag:
Baracken
an
der
Hofwiesenstrasse
Der
Stadtrat
hat
eine
ganze
Reihe
von
Alternativvorschlägen
geprüft.
Unter
anderem
wurde
erwogen,
das
Zelt,
das
nach
dem
Match
vom
Mittwoch
benützt
worden
war,
zu
mieten,
doch
waren
die
Kosten
viel
zu
hoch.
Auch
die
Züspahalle
kam
nicht
in
Frage,
da
diese
am
Samstag
besetzt
ist.
Es
bleibt
einzig
das
Grundstück
an
der
Hofwiesenstrasse,
vis-à-vis
des
Radiostudios,
das
der
Stadtrat
den
Jugendlichen
zur
Verfügung
stellt.
Er
hat
schon
vor
einer
Woche
einen
entsprechenden
Beschluss
gefasst
und
dies
dem
Aktionskomitee
auch
mitgeteilt.
Das
Areal
wird
gegenwärtig
noch
vom
Tiefbauamt
als
Lagerplatz
benutzt.
Donnerstag
und
Freitag
muss
es
nun
geräumt
werden.
Auf
dem
Gelände
stehen
zwei
Baracken,
die
der
Jugend
geöffnet
werden;
der
Stadtrat
wäre
sogar
bereit,
bei
schlechtem
Wetter
auch
noch
Blachen
zur
Verfügung
zu
stellen.
Der
Jugend
wäre
es
dann
unbenommen,
nach
ihren
eigenen
Plänen
ihr
autonomes
Jugendzentrum
zu
gestalten.
"Dort
könnten
sie
dann
beweisen,
was
für
tolle
Kerle
sie
sind,
wie
sie
dies
in
ihrer
Propaganda
gern
zur
Darstellung
bringen"
,
erklärte
Stadtpräsident
Widmer.
"Mit
Korrektheit,
Ruhe
und
Festigkeit"
Der
Stadtrat
hat
sehr
rasch
gehandelt
und
dem
Aktionskomitee
einen
Platz
zur
Verfügung
gestellt,
auf
dem
die
Jungen
sich
austoben
können.
Dabei
spielt
es
keine
Rolle,
ob
dieser
Ort
mitten
im
Stadtzentrum
liegt
oder
beim
Bucheggplatz.
Jedenfalls
hat
der
Stadtrat
seinen
guten
Willen
gezeigt.
Stadtpräsident
Widmer
gab
der
Hoffnung
Ausdruck,
dass
in
den
verschiedenen
Jugendgruppen
genügend
positive
Kräfte
vorhanden
seien,
damit
etwas
Gutes
entstehe.
Der
Stadtrat
seinerseits
ist
willens,
mit
der
Frage
der
Verwirklichung
des
Jugendhauses
rasch
vorwärts
zu
machen.
"Seltsam
ist
es
aber"
,
fuhr
Dr.
Widmer
fort,
"dass
jene
Jugendgruppen,
die
am
Mittwochabend
demonstrierten,
nicht
das
Jugendhaus
wollen,
sie
wollen
etwas
Eigenes."
Sodann
gab
der
Stadtpräsident
seiner
Ueberzeugung
Ausdruck,
dass
die
Stadtpolizei,
die
für
die
Ordnung
in
der
Innenstadt
verantwortlich
ist,
mit
Korrektheit
und
Ruhe,
aber
auch
mit
Festigkeit
dafür
sorgen
wird,
dass
das
Globus-Provisorium
von
niemandem
betreten
werde,
der
nicht
dazu
die
Bewilligung
habe.
"Der
Stadtrat"
,
so
schloss
Dr.
Widmer
seine
Ausführungen,
"ist
nach
wie
vor
zu
einem
Gespräch
mit
allen
Jugendgruppen
bereit,
die
sich
an
unsere
demokratische
Ordnung
halten.
Zürich
ist
gross
und
eine
bedeutende
Stadt
geworden,
weil
man
bei
uns
gearbeitet
und
sich
an
eine
vernünftige
demokratische
Ordnung
gehalten
hat.
Dabei
soll
es
auch
bleiben."
*
Sa.
Zweifellos
wird
die
Mehrheit
der
Zürcher
Bevölkerung
die
Haltung
des
Stadtrates
-
wie
sie
oben
skizziert
wurde
-
billigen.
Mit
Recht
weigert
er
sich,
auf
das
Ultimatum
einer
kleinen
Gruppe
von
Jugendlichen
einzugehen,
wohl
wissend,
dass
Nachgiebigkeit
nur
weitere
Forderungen
nach
sich
ziehen
würde.
Eine
neuerliche
Oeffnung
des
Globus-Provisoriums
kommt
nicht
mehr
in
Frage.
Gleichzeitig
hat
der
Stadtrat
mit
der
Zurverfügungstellung
eines
Areals
an
der
Hofwiesenstrasse
und
mit
dessen
Räumung
aber
bewiesen,
das
es
ihm
ernst
ist
mit
dem
versprechen,
der
Jugend
zu
einem
Diskutierfeld
zu
verhelfen.
Dieses
muss
freilich
auch
bei
Regenwetter
benützbar
und
gross
genug
sein,
um
etlichen
hundert
Leuten
genügend
Bewegungsfreiheit
zu
gewähren,
was
sich
wohl
auf
irgendeine
Weise
einrichten
lässt.
Dass
ein
solcher
Jugendtreffpunkt
nicht
unbedingt
im
Stadtzentrum,
auf
dem
teuersten
Grund
also,
liegen
muss,
leuchtet
ein,
ganz
abgesehen
von
der
Tatsache,
dass
im
Kreis
1
gar
kein
solcher
Platz
zur
Verfügung
steht.
Ob
die
fordernden
Jugendlichen
hiefür
Verständnis
aufbringen,
wird
sich
zeigen.
Jedenfalls
tun
sie
wohl
daran,
sich
ihre
weiteren
Schritte
gut
zu
überlegen
und
sich
darüber
klar
zu
sein,
dass
sie
sich
mit
unmässigen
Forderungen
weitere
Sympathien
in
der
Bevölkerung
verscherzen
-
Sympathien,
die
ihnen
zuerst
freigebig
zugeflogen
sind,
die
sich
aber
in
jüngster
Zeit,
gerade
auch
anlässlich
und
seit
der
verkehrsstörenden
Globus-Demonstration
vom
Mittwoch,
deutlich
vermindert
haben.