Bologna-Barometer 2013

Die Umsetzung der Bologna-Reform, in deren Rahmen Studiengänge und -abschlüsse innerhalb Europas harmonisiert wurden und ein gemeinsamer Europäischer Hochschulraum (EHEA) entstehen konnte, ist in der Schweiz inzwischen weitgehend abgeschlossen. Wie sich die Studienverläufe und Erfolgsquoten der Studierenden an den schweizerischen Hochschulen im Bologna-System entwickelt haben, wird jährlich vom Bundesamt für Statistik (BfS) überprüft und im «Bologna-Barometer» berichtet. Die aktuelle Studie mit den Zahlen für 2012 ist soeben erschienen, die Ergebnisse für die universitären Hochschulen (UH) sollen hier vorgestellt werden.

Die Ergebnisse der Erhebung zeigen stabil hohe Erfolgsquoten für das Bachelor- und Masterstudium. Auf Bachelorstufe lagen diese bei rund 80% (innerhalb von 9 Jahren nach Studienbeginn). Die Erfolgsquoten auf Masterstufe lagen bei 89% (innerhalb von 7 Jahren nach Beginn des Masterstudiums). Für den gesamten Studienverlauf vom Beginn eines Bachelorstudiums bis zum Masterabschluss  sind die Erfolgsquoten etwa gleich hoch wie diejenigen der früheren Lizentiats- und Diplomstudiengänge.

Der Masterabschluss gilt an den Universitäten der Schweiz als Regelabschluss. Entsprechend hoch sind die Übertrittsquoten ins Masterstudium. 2012 lagen diese bei durchschnittlich 87% (innerhalb von 2 Jahren nach Bachelorabschluss; 2011: 85%). Die höchsten Übertrittsquoten in den Master finden sich dabei in den Fachbereichsgruppen Medizin / Pharmazie (99%), Technische Wissenschaften und Recht (96%), geringere Übertrittsquoten werden für die Wirtschaftswissenschaften (76%) und die Geistes- und Sozialwissenschaften (75%) berichtet.

Zu den wichtigsten im Rahmen der Bologna-Reform erfolgten Neuerungen im schweizerischen Hochschulsystem gehören die bedingungsfreie Zulassung für konsekutive Masterstudiengänge sowie die hochschultypübergreifende Durchlässigkeit, die den Hochschulwechsel beim Übergang vom Bachelor- ins Masterstudium – auch über unterschiedliche Hochschultypen hinweg – wesentlich erleichtern. Diese Chance wird von den Studierenden rege genutzt: 11% der in ein universitäres Masterstudium Eintretenden hatten ihren Bachelorabschluss an einer anderen schweizerischen UH erworben, 19% traten mit einem Bachelorabschluss einer ausländischen UH ins Masterstudium ein. Den deutlichsten Zuwachs verzeichnete hierbei die Fachbereichsgruppe Exakte und Naturwissenschaften, in der 2012 6% mehr (gesamt 26%) Studierende mit ausländischem Bachelorabschluss ins Masterstudium eintraten als noch 2009. Etwa 3,5% der UH-Mastereintretenden hatten ihren Bachelorabschluss an einer Hochschule eines anderen Hochschultyps (FH, PH) erworben (seit 2010 konstant).

Auch die Ergebnisse für die Doktoratsstufe zeigen erfolgreiche Studienverläufe im Bologna-System. Insgesamt nahm ein Fünftel aller Masterabsolventen (ohne Medizin/Pharmazie) innerhalb von zwei Jahren nach Masterabschluss ein Doktoratsstudium auf. Für die Fachbereichsgruppe Exakte und Naturwissenschaften werden die höchsten Übertrittsquoten ins Doktorat (38%) berichtet, die geringsten finden sich in den Wirtschaftswissenschaften (10%), im Recht (12%) und in den Technischen Wissenschaften (13%).

Insgesamt treten mehr männliche (22%) als weibliche (16%) Masterabsolventen in ein Doktoratsstudium über. Der Anteil Studierender mit ausländischem Masterabschluss an der Gesamtzahl der Doktoratseintritte ist in den letzten 10 Jahren um jährlich etwa einen Prozentpunkt angestiegen und belief sich 2012 auf 50%. Die Ergebnisse der aktuellen Studie «Bologna-Barometer 2013» bestätigen im Ganzen gesehen weitgehend die Ergebnisse der Vorjahre, und es wird erneut aufgezeigt, dass die Studienwege im Bologna-System stabil erfolgreich verlaufen.