Neues aus den Populären Kulturen Wir hoffen, Sie sind alle gut ins neue Jahr gestartet!
In den Populären Kulturen beginnt das Jahr höchst erfreulich, wir dürfen gleich zwei neue Professuren bei uns willkommen heissen: Prof. Dr. Christine Lötscher, ausserordentliche Professorin ad personam für Populäre Literaturen und Medien mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien ab 1.2.2021, und Prof. Dr. Moritz Ege, ordentlicher Professor für Populäre Kulturen / Empirische Kulturwissenschaft ab 1.4.2021. So Corona will, werden Sie hoffentlich bald einmal Gelegenheit haben, mit den beiden an einer Präsenzveranstaltung ins Gespräch zu kommen.
Für Studierende haben wir einen zusätzlichen Newsletter mit Informationen zu Studium, Praktika und Stellenangeboten konzipiert. Anmeldungen hierzu erfolgen über diesen Link. Mit herzlichen Grüssen aus dem ISEK – Populäre Kulturen
Forschungsprojekte Ab April ist Moritz Eges Projekt zu Urbanen Ethiken «New York City: Die ‹gerechte Stadt› und die Gewalt der Ethik in politischen Protesten» bei uns angesiedelt: Welche Rolle spielen Städte, das Städtische und urbane Ethiken – als Visionen einer guten und gerechten städtischen Praxis – in aktuellen Protesten, insbesondere gegen rechtspopulistische und autoritäre Bewegungen und Regierungen? Wie gestaltet sich dabei das Verhältnis zwischen Protesten mit verschiedenen, auch widersprüchlichen Forderungen – zum Beispiel denjenigen, die einen Regierungswechsel zum Ziel haben und solchen mit eher „sozialen“ Forderungen, die sich nicht primär an Regierungen wenden, z.B. in Arbeitskämpfen oder lokalen Initiativen? Und inwiefern dient das städtische Leben in diesem Zusammenhang als – positiver und negativer – normativer Bezugspunkt? Das sind die Leitfragen des New-York-City-Teilprojekts der ForscherInnengruppe. Es baut auf den Ergebnissen auf, die vom selben Team in der ersten Förderphase im Teilprojekt «Moskau: Urbane Ethiken des Protests und die „Gewalt der Ethik» erarbeitet wurden.
Medienspiegel Der Impfzwang hat schon 1882 zu Diskussionen geführt und sogar das erste Epidemiengesetz der Schweiz 1882 vor dem Volk zur Ablehnung gebracht. Prof. Dr. Eberhard Wolff veranschaulicht geschichtliche Aspekte des Impfzwangs im SonntagsBlick Magazin vom 10.1.2021 «1882 gewannen Impfskeptiker – Abfuhr für Impfzwang» Die Impfskepsis in der Schweiz ist gross. Gemäss Umfrage vom BAG will sich ein Viertel der Schweizer Bevölkerung nicht impfen lassen, trotz hoher Infektionsraten und daraus resultierendem Lockdown. Impfskeptiker gibt es tatsächlich schon so lange, wie es Impfungen gibt, wie Prof. Dr. Eberhard Wolff in «Impfen, nein danke – ‹Puls› geht der Skepsis auf den Grund» auf SRF Puls vom 4.1.2021 zeigt. Provokant ist der Roman «Arkadien» von Emmanuelle Bayamack-Tam. Prof. Dr. Christine Lötscher gibt auf 3Sat Kulturzeit vom 21.1.2021 einen kulturwissenschaftlichen Einblick in den Coming-of-Age-Roman. QAnon, 9/11 und Pizzagate; Verschwörungstheorien reagieren auf Ängste von Menschen und stiften in Krisenzeiten Sinn. Wie Verschwörungstheorien auf die Realität reagieren, diese aber anders interpretieren, diskutieren Dr. Brigitte Frizzoni und Prof. Dr. Mike Schäfer in den UZH News «Bauchgefühl und Klimakrise» vom 12.01.2021 sowie im UZHmagazin 4/2020 «Verquere Argumente».
Publikationen «Fixing and Circulating the Popular» widmet sich den Prozessen der Aneignung und Umkodierung von Populärkultur im Alltag. Die Beiträge in diesem Band sind vom Forschungsansatz der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung inspiriert und präsentieren neue ethnografische Fallstudien zu Techniken des Sammelns und Verbreitens von Populärkultur in Vergangenheit und Gegenwart. Beispiele sind volkskundliche Sammlungen, Radio und Kulturpolitik, Liebeskommunikation und Handyvideos sowie die Nutzung von Geodatenplattformen.
Der Band ist dem Andenken Thomas Hengartners (1960-2018) gewidmet, der
Fixing and Circulating the Popular. Ethnographies of Technology, Media, Archives and the Dissemination of Culture. Johannes Müske, Ute Holfelder, Thomas Hengartner (Hg.). Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Band 6. Zürich: Chronos Verlag, 2020. Mehr: Chronos Verlag All die Dinge, die einen Menschen im Alltag umgeben haben, bleiben übrig, wenn sie oder er gestorben ist. Selten können Bett, Schränke, Kleider, Ausweise und Familienfotos bleiben, wo sie bis anhin waren. Nun müssen andere darüber entscheiden, was damit geschehen soll. Ausgerechnet dann, wenn endgültig feststeht, dass man nie wieder ein Gespräch mit der Verstorbenen führen kann, gilt es, unzählige Entscheidungen über Gegenstände zu fällen. Oft unter Zeitdruck. Was für Aussenstehende auf Anhieb als nahezu wertlos erscheint, mag für die Räumenden alles andere als bedeutungslos sein.
Vivianne Berg hat sich im Rahmen ihres Studiums der Populären Kulturen/Empirischen Kulturwissenschaft mit vielfältigen Ausprägungen von Erinnerungskultur im öffentlichen Raum, in Archiven und im Privaten auseinandergesetzt. Erkenntnisse daraus und aus vielen Gesprächen legt sie mit «Das Hinterbliebene» als Anregungen für die Praxis des Räumens vor.
Vivianne Berg: Das Hinterbliebene. Der Nachlass – Anregungen zur Triage. Zürich: Zocher & Peter, 2020. Mehr: Zocher&Peter
Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich
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