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3. November 2021, 16:00–18:00
Ringvorlesung «Selbstsorge trotz Demenz?! Interdisziplinäre Anstösse zu einem Perspektivenwechsel»
Die Ringvorlesung stellt die Lebensgestaltung von Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt: Wie tragen betroffene Personen um sich selbst und andere Sorge? Rahmengebend ist dabei einerseits der akteurs- und alltagszentrierte Ansatz der kulturwissenschaftlichen Altersforschung, andererseits das Forschungs- und Praxisfeld der Spiritual Care. Die 10 Referate der Ringvorlesung konzentrieren sich vor diesem Hintergrund auf vier verschiedene Themenbereiche: perspektivische Rahmungen und Alltagspraktiken; Selbstvertretung und Selbsthilfe; die Bedeutung von Sprache, Erzählung und Spiritualität; die Rolle des Umfeldes.
In ethisch-kritischer Absicht zielt die Ringvorlesung darauf, gesellschaftliche Hindernisse für ein selbstbestimmtes Leben mit Demenz zu erfassen. Ebenso geht es darum, Merkmale einer Kultur der Sorge auszumachen, in der das Selbstsorgehandeln von Menschen mit Demenz (an-)erkannt und – auf nicht-bevormundende Weise – unterstützt wird.
Weitere Termine: 10.11., 17.11., 1.12., 15.12.
Programm Ringvorlesung HS 21
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3. November 2021, 18:30–20:00
«PK-Talk – im Gespräch mit Christine Lötscher»
Prof. Dr. Christine Lötscher ist seit Anfang 2021 Professorin mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien bei uns, war aber bereits davor eng mit dem ISEK – Populäre Kulturen verbunden. Im Gespräch mit Maximilian Jablonowski gibt sie Auskunft über ihr Forschungsfeld und die Bedeutung von Jugendliteratur für unsere Gesellschaft. Was es genau mit der Alice-Maschine auf sich hat und warum Tankstellen wichtig sind für das Aufwachsen im Anthropozän, wird in diesem Talk in Erfahrung gebracht.
Um Anmeldung wird gebeten: pk-veranstaltungen@isek.uzh.ch
Veranstaltungsprogramm HS 21
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8. November 2021, 16:15–18:00
«On the attempt to see through eyes that are not our own»
Die Britische Autorin Helen Macdonald im Online-Artist Talk mit Prof. Dr. Christine Lötscher.
(In Englischer Sprache)
Was ist jetzt? Wie ist es dazu gekommen? Und was ist im Kommen? Diese Fragen stehen im Zentrum von „Kulturanalyse Jetzt!“, der Ringvorlesung des Studienprogramms Kulturanalyse. Die Beiträge, in Form von Vorträgen und Gesprächen mit Gästen, fokussieren auf die Jetztzeit, praktizieren, was Hegel als die „Zeit in Gedanken erfasst“ bezeichnet hat.
Leitthema der Ringvorlesung „Kulturanalyse jetzt!“ ist auch im Herbstsemester 2021 die Kulturanalyse der Gegenwart - die Fragen, die sie aufwirft, die Probleme, mit denen sie uns konfrontiert. Dabei geht es vor allem darum, die Ereignisse der Gegenwart aus persönlicher, fachlicher und künstlerischer Perspektive zu analysieren, um über die kulturellen, sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ästhetischen Konsequenzen dieser Gegenwart nachzudenken.
Für vulnerable Personen gibt es die Möglichkeit, die Beiträge zu streamen. Für den Zoom-Link melden Sie sich bitte bei: kulturanalyse@ds.uzh.ch
Programm Ringvorlesung HS 21
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9. November 2021, 16:00–18:00
«Technische Zukünfte» Prof. Dr. Lina Franken (LMU München), Dr. Maximilian Jablonowski (Uni Zürich), Libuše Vepřek (LMU München)
Selten war so viel Zukunft wie jetzt – dieser Eindruck entsteht angesichts der diversen Anrufungen des Zukünftigen in verschiedenen gesellschaftspolitischen, wissenschaftlichen und medialen Diskursen. Post-Corona-Debatten, Klimawandel, Generationenkonflikte, gesellschaftliche Ungleichheiten oder Digitalisierung sind dabei nur einige offensichtliche Felder, in denen sich diesbezügliche Aushandlungen zeigen und intensive Debatten geführt werden. Auch wenn sich das Vielnamensfach traditionell eher schwer tut mit dem Kommenden finden sich mit der Hochschultagung 2018, in verschiedenen Kolloquien und gerade auch in aktuellen Qualifikationsarbeiten und Forschungsprojekten immer wieder Thematisierungen von Zukünften und die Auseinandersetzung mit Visionen, Szenarien, Utopien, Zeitregimen und prognostischem Wissen. Daran anschließend möchte das Forschungskolloquium des Münchener Instituts im Wintersemester 2021/22 einerseits nach verschiedenen Thematisierungen von Zukünften fragen und andererseits das Potenzial kulturwissenschaftlich-ethnologischer Zugänge zu diesem Terrain erkunden.
Die Teilnahme ist über Zoom möglich:
https://lmumunich.zoom.us/j/98514299567pwd=RFI3Wm42cVRsWmQvZEpkbllMSE03Zz09 Meeting-ID: 985 1429 9567, Kenncode: 280414
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10. November 2021, 18:30–20:00
«Dr. Lara Gruhn: Rethinking ethical consumerism
Von Arbeitsprojekten, Körperwissen, Alltagslogiken, Erzählgemeinschaften und kollektiver Evolution»
Um die Frage, was eigentlich noch konsumiert werden darf, kreisen zurzeit viele gesellschaftliche Debatten. Was ist denn nun gut, ethisch, richtig, sozialverträglich, umwelt- und tiergerecht und auch noch gesund? In dokumentarischen Filmen, Ratgebern, journalistischen Beiträgen, TV-Debatten und Internetplattformen werden diese Fragen immer wieder aufs Neue aufgegriffen und auf unterschiedlichste Weisen ausgehandelt. Ethischer Konsum funktioniert so in einer Vielheit von Deutungs- und Interpretationsmöglichkeiten als ergiebiges gesellschaftliches Diskussionsthema und populäres Feld diverser Disziplinen. In den Kultur- und Sozialwissenschaften wurde dieses Feld bisweilen vor allem mittels Kategorien wie Distinktion, Kapital, Aneignung, Selbstoptimierung oder materielle Kultur erforscht.
Geleitet vom Interesse, wie Menschen ethischen Konsum tagtäglich machen, erteilte ich diesen etablierten (kultur-)wissenschaftlichen Analysegrössen eine Absage. Ich nahm in meinen Untersuchungen Handelnde in ihren Alltagen in den Blick und adressiere die Frage, wie ethischer Konsum als alltägliche Praxis funktioniert. Aus dem empirischen Material und den Einzelfällen konnten so neue Interpretations- und Deutungsmöglichkeiten entwickelt werden. Im Vortrag werden ausgewählte induktiv erarbeitete Auslegungen vorgestellt, die es ermöglichen, ethischen Konsum neu zu denken: Ethischer Konsum gedacht als Arbeitsprojekt, als Wissen des Körpers, als Alltagslogiken, als Erzählgemeinschaft und als gesellschaftliche Evolution. Es handelt sich dabei um weitgehend unbeanspruchte (theoretische) Konzeptionen, mit welchen es gelingt, ethischen Konsum aus neuen Blickrichtungen zu befragen und zu analysieren.
Um Anmeldung wird gebeten: pk-veranstaltungen@isek.uzh.ch
Veranstaltungsprogramm HS 21
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24. November 2021, 12:15–13:45
«Hisako Ono: Die Konbini-Kultur im Japanischen Alltag Unter Berücksichtigung des Romans ‹Die Laden-Hüterin› von Sayaka Murata»
Prof. Dr. Hisako Ono ist Professorin am Department of International Culture and Communication an der Toyo University in Tokyo.
Als Erzählforscherin setzt sie sich intensiv mit Märchen der Brüder Grimm auseinander. Spezifisch interessiert sie sich für Waldmetaphoriken.
Diesen Herbst ist sie bei uns als akademischer Gast und beschäftigt sich mit historischen Fragen der Zürcher Erzählforschung und des von Max Lüthi 1968 begründeten Lehrstuhls für Europäische Volksliteratur.
Um Anmeldung wird gebeten: pk-veranstaltungen@isek.uzh.ch
Veranstaltungsprogramm HS 21
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Kann für Personen mit Demenz Hilfe von aussen mit dem Anspruch an die eigene Souveränität in Einklang gebracht werden? Auf welche Weise gelingt es Demenzbetroffenen trotz ihrer Beeinträchtigungen ein Leben zu führen, dem es weder an Würde noch an Genuss zu mangeln hat? Diesen Fragen geht Dr. Valerie Keller in ihrer Dissertation «Selbstsorge bei Demenz» nach, in welcher sie zahlreiche stundenlange Interviews mit Betroffenen führte. «Selbstbestimmt trotz Demenz», ZS-Online, 26.09.2021.
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Shows wie «Squid Game», «Battle Royal» oder «Die Tribute von Panem» funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Ausgewählte Personen kämpfen in Spielen ums Überleben. Diese sogenannten Survival-Game-Shows geniessen derzeit einen regelrechten Hype. Doch warum ist das so? Dr. Maximilian Jablonowsi und Prof. Dr. Christine Lötscher beschreiben, wie Zuschauer:innen in den Bann gezogen werden. «5 Gründe, warum uns die Hitserie ‹Squid Game› so in den Bann zieht», 20 Minuten, 20.10.2021.
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Ob in Serien, Podcasts oder Bücher – Erzählungen über wahre Verbrechen boomen. True Crimes setzen reale Täter und Opfer in Szene und verursachen dadurch umso mehr Gänsehaut. Für Dr. Christine Hämmerling steht die Beliebtheit des Genres in engem Zusammenhang mit der verbreiteten Sehnsucht nach «Authentizität». «True Crime – was hinter dem Mordsspass steckt» auf SRF Kontext ein Podcast von Felix Münger und auf SRF Kultur Extras «Christine Brand: So gut kann böse sein», 5.10.2021.
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«Nachts. Clubkultur in München»
Die Publikation zur aktuellen gleichnamigen Ausstellung im Münchner Stadtmuseum nimmt Sie mit auf einen Streifzug durch die Münchner Nacht und beleuchtet die Clubkultur als bedeutenden Bestandteil und sozialen Katalysator der Stadt: von besonderen Orten über ausschweifende Nächte bis hin zu legendären Musiker:innen; vom Schwarzlicht bis zum fahlen Licht des Morgengrauens; von all den Menschen, die ihre Nacht zum Tag machen. Fotografien, Eintrittskarten, Plakate, Leuchtreklamen sowie ganze Interieurs – Relikte vergangener Zeiten und Reinszenierungen verloren geglaubter Orte lassen die Rhythmen, Sounds und Bässe der Nacht spürbar werden. Vom Hot Club im Augustinerkeller, zur Großraumdiskothek Blow Up in Schwabing, über wegweisende Musikproduktionen in Giorgio Moroders Musicland Studios und Punk-Konzerte in Ampermoching, den ersten Techno-Partys im Ultraschall bis hin zur «Feierbanane» und der großen Stille durch die Club-Schließungen während der Corona-Pandemie: Erleben Sie die Orte der Münchner Nacht und die Menschen und Begegnungen, die untrennbar mit Ihnen verbunden sind. Informative Aufsätze und Essays diverser Nacht-Akteure und Nacht-Forscher:innen komplettieren den bildreichen Ausstellungsteil, der die Münchner Clubkultur von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart illustriert. Über 70 Jahre Nachtgeschichte(n) werden hier zusammengefasst zu einem Standardwerk zur Münchner Nacht.
Moritz Ege:…wie tief die Hemden an der Isar aufgeknöpft werden.
Das Nachtleben und die Selbstpopkulturalisierung einer Stadt, 44-53
Julian Schmitzberger: Grauzone Gewalt? Städtische Kriminalprävention auf Münchens «Feierbanane», 128-138
Nachts. Clubkultur in München. Hrsg. von Ursula Eymold, Christoph Gürich. München: Sorry Press 2021.
Mehr: Sorry Press
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