Looping – Ein Tool zur iterativen Produktverbesserung im Entwicklungszyklus

· by David Meier · in Allgemein, Software

Software zu entwickeln ist eine anspruchsvolle, interdisziplinäre Aufgabe. Eine Applikation muss verschiedene Aspekte erfüllen. Zu erwähnen sind funktionale Anforderungen aber auch Qualität, Usability und User Experience sind wichtige Zutaten für den Erfolg einer Software. Dies vor dem Hintergrund, dass Applikationen kontinuierlich angepasst werden müssen.

 

Das gilt v.a. dann, wenn man es gut machen will resp. muss. Dazu kommt, dass für solche Anpassungen nicht ewig Zeit zur Verfügung steht. Die User und Kunden erwarten, dass man mit der Konkurrenz mithält oder besser dieser einen Schritt voraus ist. In diesem Ausmass war das früher etwa um die Jahrtausendwende nicht der Fall. Die Lebenszyklen von Hard- und Software sind kürzer geworden und haben zu einer Beschleunigung im Entwicklungsprozess geführt. Neue Techniken brachten neue Komponenten, z.B. den Touchscreen oder diese nutzend die Smartphones. Mit der Weiterentwicklung der Hardware erhöhten sich zunehmend auch die Erwartungen an die User-Experience. Im Laufe dieses Trends hat sich gezeigt, dass der Fokus bei der Softwareentwicklung anders gelegt werden muss. Unter dem Stichwort „Design Thinking“ wurde das Paradigma “Architektur – Design – Anthropologie” in den Vordergrund gerückt (vgl. Jones, Andrew (2008). The Innovation Acid Test). Die Ausrichtung zielt auf den Menschen als User und die Mittel zum Erfolg liegen in einer guten (nachhaltigen) Architektur und dem richtigen Designansatz.

Damit dies funktioniert, kommen neue moderne Arbeitsmethoden zum Einsatz, z.B. agiles, collaboratives Arbeiten oder standardisierte Iterationsschlaufen zur ständigen Verfeinerung. Eine grosse Hilfe stellen Prototypen dar. An diesen lässt sich schnell prüfen, ob Ideen funktionieren und man auf dem richtigen Weg ist. Solche Prototypen können im einfachsten Fall einzelne Bilder, etwa ein Logo sein. Es können aber auch komplette Programm-Mockups oder Wireframes sein.

Prototypen müssen begutachtet werden, d.h. Feedback ist ein Kernthema. Nicht immer lassen sich im Rahmen eines Projekts genügend Leute für ein Feedback der Prototypen auftreiben. Genau hier bietet “Looping” eine wertvolle Hilfe. Mit “Looping” lassen sich Prototypen schnell und einfach von Kollegen oder zukünftigen Usern begutachten. Bilder und Screenshots lassen sich rasch in Looping einfügen. Dies zusammen mit Fragen, die man den Feedback-Gebern mit auf den Weg geben möchte. Als Tester ist der Ablauf in der Folge ebenfalls übersichtlich und einfach gehalten, als Basis wird ein Prototyp in einem Ampelsystem bewertet. Im der folgenden Abbildung ist dies gut sichtbar, der Tester entscheidet sich zwischen Version A und B.

Beispiel einer zu bewertenden Auswahl von zwei Icons

 

Mit dieser übersichtlichen Struktur lassen sich sowohl Mängel als auch positive Aspekte früh erkennen. Der Entwickler oder ein Produkt Manager kann zudem schon früh einen engen Kontakt zur Test-Communitiy aufbauen. Dies verbessert das Feedback und kann zu Erkenntnissen jenseits des dichotomen Antwortsystems von „gut-schlecht“ führen.

Erweitertes qualitatives Feedback von Testern

 

Looping wird als Cloud-Dienst von Swisscom angeboten und ist somit sehr einfach zu betreiben. Es genügt sich anzumelden und mit den Feedbacks zu beginnen. Preislich wird pro Tester/User abgerechnet. Ein User schlägt mit ca. 5 CHF zu Buche, was für die meisten Projekte finanziell verkraftbar sein dürfte.

Bei der Zentralen Informatik konnten wir Looping beim Projekt UZH-App einsetzen. Als erste Bilanz sind die Erfahrungen sehr positiv. Im Projekt wurden für alle Module die Bildschirme als Wireframes abgebildet und dann im Tool „Looping“ zum Feedback freigegeben. Das Feedback half Inkonsistenzen zu erkennen und neue Ideen aufzunehmen. Dadurch sollen nicht zuletzt spätere Kosten in Form von teuren Change Requests eingespart werden. Zusammengefasst waren es die Einfachheit, Geschwindigkeit und die Qualität der Feedbacks, die uns von diesem Tool überzeugt haben.

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