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Prof. Dr. Hans H. Müller, Titularprofessor für Experimentalphysik

Verstorben am 24. Februar 2020 im Alter von 93 Jahren. 

 

Forschungsschwerpunkte des Experimentalphysikers Hans H. Müller waren Untersuchungen von Reaktionsmechanismen und Kernstrukturanalysen mittelschwerer Kerne.

Hans H. Müller lernte ursprünglich Maschinenzeichner, diplomierte am Technikum und machte die Matura an der Abendschule, bevor er mit einem Physikstudium an der Universität Zürich begann. Er promovierte 1965 bei Prof. Dr. Hans Staub mit einer Arbeit über die die Bestimmung der mittleren Lebensdauer des Beryllium-8-Kerns im Grundzustand, der Vereinigung von zwei α-Teilchen. Dieses Resultat war für die Kosmologie sehr wichtig. Noch während seines Studiums half Hans H. Müller den ersten Beschleuniger am Physik-Institut der UZH aufzubauen. Nach seiner Habilitation 1971 zum Thema Kernphysik mit dem Injektor-Zyklotron wurde er 1977 zum Titularprofessor ernannt. Er arbeitete in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Verena Meyer im Bereich Niederenergie-Kernphysik. 1991 trat Hans H. Müller in den Ruhestand. 

Die Forschungsschwerpunkte des Experimentalphysikers waren Untersuchungen von Reaktionsmechanismen und Kernstrukturanalysen mittelschwerer Kerne (beispielsweise Zr,Y ) in der Hauptsache mit Hilfe von direkten Kernreaktionen mit Protonen und α-Teilchen am Schweizerischen Institut für Nuklearforschung (SIN) einem Teil des heutigen Paul Scherrer Instituts (PSI). Später wurden auch Proton-Helium-3- und Deuterium-α-Wechselwirkungen sowie mit polarisierten Protonen induzierte Kernreaktionen untersucht.  Für Forschungsaufenthalte war Hans H. Müller für längere Zeit in Grenoble, Frankreich und Groningen, Holland. Er hat dabei eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgruppen der Universitäten Basel, Wien, Krakau und Warschau aufgebaut.

Hans H. Müller hielt einführende Vorlesungen für Physikstudierende und Sekundarlehramtskandidaten sowie Spezialvorlesungen über Kernphysik. Sein persönliches Engagement in Lehre und Forschung sowie seine ruhige und zurückhaltende Art wurden von den Studierenden und Mitarbeitenden ausserordentlich geschätzt.