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Prof. Dr. Mark E. Villiger, Titularprofessor für Völkerrecht und Europarecht

Verstorben am 10. Dezember 2023 im Alter von 73 Jahren.

Mark E. Villiger beschäftigte sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit an der UZH mit Fragen des Völker- und Europarechts und war unter anderem Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg.

Nach Besuch der Primarschulen in Mosambik und Südafrika absolvierte Mark E. Villiger das Gymnasium im österreichischen Feldkirch. 1971 legte er die österreichische und schweizerische Maturität ab und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Zürich, wo er bei Hans Ulrich Walder-Richli 1978 mit summa cum laude zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Er war Assistenz bei Werner Kägi und Dietrich Schindler. 1981 bis 1983 arbeitete Mark E. Villiger an der Universität Cambridge (GB), wo er als Stipendiat der UZH-Kommission zur Förderung des akademischen Nachwuchses und der UZH-Forschungskommission weilte, an seiner Habilitationsschrift. 1985 erteilte ihm die Universität Zürich die Venia legendi für Völkerrecht und Europarecht. Seine Antrittsvorlesung hielt er im Juni  des folgenden Jahres zum Thema «Die Billigkeit im Völkerrecht. Neuere Entwicklungen in der Staatenpraxis und der Rechtsprechung internationaler Gerichte». 1992 wurde er zum Titularprofessor ernannt.

Von 1983 bis 1999 war Mark E. Villiger als juristischer Mitarbeiter bei der Europäischen Kommission für Menschenrechte tätig. Von 1991 bis 2002 war er Abteilungsleiter beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg und wurde 1997 Erster Kanzler der Menschenrechtskammer in Sarajevo.  Von 2002 bis 2006 war er Stellvertretender Sektionskanzler des EGMR. 2006 wurde er dann zum Richter am EGMR für Liechtenstein gewählt. Seine Amtszeit endete Ende August 2015.

Villiger engagierte sich im Verein für Menschenrechte in Liechtenstein (VMR) als Vizepräsident. Sein «Handbuch der Europäischen Menschenrechtskonvention» erschien in mehreren Auflagen. Das Buch stellt vor allem Urteile vor, die vom EGMR zu deutschsprachigen Staaten gefällt wurden. 2023 erschien Mark E. Villigers «Handbuch der schweizerischen Neutralität». (Quelle: Wikipedia)