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Kunsthistorisches Institut

Medea Hoch: Unstete Staffelungen. Beziehungen zwischen den Künsten im Werk Sophie Taeuber-Arps

Das Dissertationsprojekt diskutiert Sophie Taeuber-Arps innovatives gattungsüberschreitendes Werk mit Bezug auf das Ordnungssystem der traditionellen Kunstgeschichte. Dabei geht es von theoretischen Ansätzen der Geschlechterforschung aus, die die hergebrachte Verknüpfung von Gattungshierarchien mit Geschlechterkonstruktionen hinterfragen. Es erforscht an Fallbeispielen die These, wonach Sophie Taeuber-Arps Erfindungen auf interdisziplinären Verfahren basieren und daher von der Kunstgeschichte lange nicht erkannt wurden. Die Künstlerin fand ausgehend von ihrer textilen Praxis unmittelbarer und radikaler zu neuen abstrakten Formen als die meisten Kollegen, während die Rezeption bis heute handwerkliche Quellen weitgehend ausblendet. Mit ihren ab 1915 entstandenen Compositions verticales-horizontales, die die orthogonale Struktur von Textilien auf Flächenkompositionen übertragen, schuf sie Pionierwerke geometrisch abstrakter Kunst.

Nach einer theoretischen Einführung erörtert das zweite Kapitel Sophie Taeuber-Arps textile Werke im Spannungsfeld zwischen Gattungshierarchien und Gattungsüberschreitungen. Das dritte untersucht mit Bezug auf das Konzept des Gesamtkunstwerks Inszenierungen auf der Bühne und in anderen Künsten. Das vierte befasst sich mit Übertragungen aus der angewandten in die freie Kunst sowie innerhalb der Gattungen der freien Kunst.