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Kunsthistorisches Institut

Sandra Sykora: Der Auktionator Theodor Fischer (1878–1957) und die Galerie Fischer in Luzern: Entstehung, Wirkung und Bedeutung. Ein Beitrag zur Erforschung des Schweizer Kunsthandels im 20. Jahrhundert

Dissertationsprojekt:

Die Galerie Fischer in Luzern wurde 1907 von Theodor Fischer (1878-1957) als Kunst- und Antiquitätengeschäft gegründet und zügig zu einem der führenden Auktionshäuser der Schweiz und in Europa ausgebaut. Internationale Händler und Sammler fanden den Weg zu den Versteigerungen nach Luzern und Zürich. Zwischen 1921 und 2016 wurden knapp vierhundert Auktionen durchgeführt. Einem breiten Publikum bekannt wurde die Galerie Fischer durch die am 30. Juni 1939 durchgeführte Versteigerung von 125 Gemälden und Plastiken, die das Deutsche Reich als «entartete» Kunst in deutschen Museen hatte beschlagnahmen lassen. Während der NS-Herrschaft in Deutschland (1939-1945) spielte die Schweiz und hier besonders die Galerie Fischer eine entscheidende Rolle im Handel und bei Tauschgeschäften mit Raubkunst. Auch veräusserte Theodor Fischer, häufig in Kooperation mit jüdischen Händlern, Kunstobjekte, die von der Verfolgung betroffene jüdische Sammler in die Schweiz bringen liessen, um sie dem Zugriff des Hitler-Regimes zu entziehen. Nach dem Krieg wurden mehrere Raubkunstprozesse vor dem Bundesgericht von und gegen Fischer geführt.
Mit diesem Dissertationsprojekt sollen die Person und das Engagement einer der zentralen und bekanntesten, bis anhin aber nicht erforschten Figuren des Schweizer Kunstmarktes des 20. Jh. vertieft untersucht werden. Grundlage ist das umfangreiche Firmenarchiv der Galerie Fischer Auktionen AG in Luzern.

Mehr Informationen unter https://provenienzundrecht.ch/theodor-fischer-und-galerie-fischer-luzern/