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Kunsthistorisches Institut

Frühjahrssemester 2020

Allgemeine Hinweise

Informationen über die Leistungsnachweise, Absenzenregelung, Abgabetermine, Länge der Hausarbeiten und dergleichen finden sich auf der Seite Hinweise.

Bachelorseminar: Amsterdam. Eine Stadt des niederländischen Goldenen Zeitalters in 25 Objekten

Dozent: Prof. Dr. Joris van Gastel

Beschreibung: Im 12. Jahrhundert an der Amstel gegründet, entwickelte sich Amsterdam im 16. und 17. Jahrhundert zu einem der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren des niederländischen sogenannten «Goldenen Zeitalters» (1585–1672) – eine Entwicklung, die mit einer aussergewöhnlich grossen künstlerischen Produktivität einherging. Ein wichtiger Auslöser war die Sperrung des Flusses Schelde durch die niederländische Flotte, wodurch Antwerpen effektiv vom Meer – und damit vom internationalen Seehandel – abgeschnitten wurde. Amsterdam übernahm in kürzester Zeit den Platz Antwerpens als einer der wichtigsten internationalen Häfen Europas und wurde damit zu einem zentralen Knotenpunkt im weltweiten kolonialen Handelsnetz. Parallel dazu führte ein religiöses und politisch liberales Klima zu einem Zustrom von Handwerkern und Intellektuellen. Infolgedessen wurde das künstlerische Schaffen in Amsterdam – mit Rembrandt van Rijn als bekanntestem Vertreter – von einer Blütezeit in allen Kulturbereichen begleitet, einschliesslich Medizin, Buchproduktion, Kartographie, Naturforschung oder auch Literatur. Ziel dieses Kurses ist es, die Momente der Überschneidung zwischen der Kunstwelt und anderen kulturellen Bereichen aufzuzeigen. Es soll untersucht werden, wie Kunst die kulturelle Vielfalt der Stadt wiederspiegelt und umgekehrt, wie andere Zweige der Kultur sich mit Kunst auseinandersetzen. Dafür werden wir von einer Reihe von Objekten ausgehen, die solche Momente der Konvergenz zwischen Kunst- und Kulturgeschichte einfangen, wobei auch die Schattenseiten des «Goldenen Zeitalters» nicht ausser Betracht gelassen werden.

Zeit: montags, 12:15-13:45 Uhr

Raum: RAA-E-12

Lehrveranstaltungsnummer: 3581

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Bachelorseminar: Die italienische Handzeichnung: Kennerschaft und Methoden

Dozent: Dr. Michael Matile

Das Seminar beschäftigt sich mit italienischen Zeichnungen der Renaissance und des Barock und widmet sich materiellen, stilistischen und methodischen Fragen: Wie wurden Sammlungen aufbewahrt? Wie wurden sie geordnet? Welche Kriterien wurden dafür herangezogen? Voraussetzung für Ordnung war die Kenntnis der Kriterien für deren Klassifizierung. Daraus leiteten sich weitere Fragen ab: Aus welchem Land und Kontext stammt die Zeichnung, aus welcher Region? Welcher ‘Schule’ kann sie auf Grund ihrer ‘Handschrift’ zugeordnete werden oder gar welchem Künstler? Möglichst anhand von Originalen soll aus heutiger Perspektive wie auch aus der Sichtweise und Theorie der Connoissueurs des 17.-19. Jahrhunderts den vielfältigen Gesichtspunkten der Zuschreibungspraxis und der Sammlungsgeschichte nachgegangen werden. Das Seminar legt damit den Fokus auf die verschiedensten Aspekte vormoderner Mediengeschichte und deren epistemische Ordnungen. Es vermittelt für eine spätere kuratorische Tätigkeit praxisnahe Grundlagen und Anleitungen. Ins Seminar werden nach Möglichkeit verschiedene Ausstellungs- und Sammlungsbesuche integriert.

Hinweis: Für eine eventuelle Nachbuchung wenden sie sich bitte direkt an den Dozenten: michael.matile@uzh.ch

Zeit: dienstags, 14:00-15:45 Uhr

Raum: SOE-F-11

Lehrveranstaltungsnummer: 3582

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Bachelorseminar: Raffael und die Methoden kunsthistorischer Forschung

Dozentin: Dr. Giovanna Targia

Beschreibung: Das Seminar bietet einen Überblick über die Methoden der abendländischen kunsthistorischen Forschung vom 16. Jahrhundert bis heute, basierend auf der Geschichte kritischer Auseinandersetzung mit dem Oeuvre Raffaels.

Ausgehend von der Lektüre ausgewählter Texte sowie der parallelen Analyse von Raffaels Kunstwerken stellt das Seminar die Vielfalt wissenschaftlicher Methoden vor, anhand derer sich die Forscher mit dem Künstler bis zum heutigen Tag beschäftigen. Künstlerbiografie und Quellenkritik, Formalismus und Ikonologie, Kennerschaft und Sozialgeschichte der Kunst haben sich mit seinem Werk gemessen, wobei ihre Resultate teilweise beträchtlich voneinander abweichen. Darüber hinaus wirft die Beschäftigung mit Raffaels Oeuvre Fragen auf, die zentrale Themen der frühneuzeitlichen künstlerischen Produktion und Rezeption sowie grundsätzliche Probleme des Verhältnisses zwischen Bild und Sprache berühren.

Zeit: dienstags, 12:15-13:45 Uhr

Raum: RAA-E-08

Lehrveranstaltungnummer: 1971

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Exkursion: Paris – Musée imaginaire. Die Erfindung einer Kunstmetropole in der frühen Neuzeit (Paris, 13.–19. Juli)

Dozent: Dr. David Zagoury

Covid-19 und Reiseverbote: Falls die Reise nach Paris nicht stattfinden kann, wird eine alternative Veranstaltung in Form eines Online-Kolloquiums abgehalten.

Die Exkursion untersucht Paris und seine Umgebung als Knotenpunkt und Schmelztiegel verschiedener künstlerischer Tendenzen der Renaissance und des Barocks (1500–1700). Die heutige Kunstmetropole war am Anfang der frühen Neuzeit marginal. Durch anspruchsvolles Mäzenatentum entwickelte sie sich allmählich vom Sitz des Hofes zur Machtbühne zur Kulturhauptstadt. Die Exkursion geht der Frage nach, wie die französische Monarchie in der frühen Neuzeit sich selbst künstlerisch und kunsttheoretisch gegenüber anderen Kunstzentren profilierte. Paris, Fontainebleau und die umliegenden Schlösser galten als Treffpunkt einer Vielzahl von ausländischen Künstlern (Leonardo, Primaticcio, Rosso, Dubois). Dort entwickelte sich mit der sogenannten „Schule von Fontainebleau“ eine hybride – gleichzeitig heimische und entwurzelte – Tradition, die aber ein lokales Verflechtungsphänomen blieb. Durch proaktive Kunstpolitik, königliches Sammeln und die Ausarbeitung eines international ausstrahlenden akademischen Kunstdiskurses wurde allerdings das französische Königtum im 17. Jahrhundert gegenüber Italien tonangebend in Kunst und Geschmack. Wir werden daher die Mechanismen dieser Zentralisierung, ja dieses Kulturimperialismus kritisch analysieren und so die klassische Frage nach dem Französischen der französischen Kunst neu stellen. Neben der Malerei, Skulptur und Architektur werden wir die Gartenkunst und Urbanistik sowie eine Vielfalt an Medien wie Tapisserie, Keramik und Glaskunst untersuchen. Wir kundschaften die Stadt Paris und ihre wichtigen Museen sowie die Schlösser von Versailles, Vaux-le-Vicomte, Écouen (Musée national de la Renaissance) und Fontainebleau aus.

Datum: (Neue Daten) 13.-19. Juli 2020

Raum: Exkursion

Hinweise: Teilnehmerzahl auf 9 Studierende beschränkt. Teilnahme nur aufgrund einer Bewerbung möglich.

Lehrveranstaltungsnummer: 4304

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Forschungskolloquium: Aktuelle Forschung zur Kunst der Neuzeit

Dozent: Prof. Dr. Tristan Weddigen

Beschreibung: Im Forschungskolloquium wird die aktuelle Forschung der Masterstudierenden,
Doktorierenden und Postdoktorierenden des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der
Neuzeit sowie der Studierenden des Masterprogramms Kunstgeschichte im
globalen Kontext vorgestellt und diskutiert.

Zeit: TBA

Raum: TBA

Lehrveranstaltungsnummer: TBA

Masterseminar: Das Fragment als Motiv und Methode

Dozent: Prof. Dr. Joris van Gastel

Beschreibung: Die Wege der Kunstgeschichte sind mit Fragmenten übersät. Von den Reliquiaren, welche die Form der Körperfragmente annehmen, die sie in sich tragen, über die anhaltende Obsession des frühneuzeitlichen Menschen mit den Fragmenten der Antike bis hin zu Darstellungen verstümmelter Körper etwa in anatomischen Studien, Martyriumsszenen und Kriegsbildern – immer wieder werden Körperfragmente, skulpturale Fragmente, architektonische Fragmente Teil von etwas Neuem, indem sie integriert, eingegliedert, abgebildet und eingerahmt werden. Dabei verweisen sie jedoch immer auch noch auf etwas anderes, ein anderes Ganzes. Während für Linda Nochlin (1994) das Fragment in erster Linie eine «Metapher der Moderne» war, wird dieses Seminar das Konzept des Fragments auch in Bezug auf die frühe Neuzeit fruchtbar machen. Darüber hinaus soll dieses Konzept mit einer bestimmten Art von Bildverständnis verbunden werden: das Bild als etwas, das sich aus einzelnen Fragmenten zusammensetzt, als etwas, das in unserer Wahrnehmung immer nur fragmentarisch verarbeitet wird, und schliesslich als etwas, das im Wesentlichen immer nur ein Fragment von etwas Grösserem zeigt. In der Auseinandersetzung mit solchen Gesichtspunkten werden wir uns mit Werken von Künstlern wie Leonardo, Michelangelo, Caravag-gio, Piranesi und Goya sowie mit ausgewählten theoretischen Schriften von Autoren wie Daniel Arasse und Georges Didi-Huberman beschäftigen.

Zeit: dienstags, 10:15-12:00 Uhr

Raum: RAA-E-12

Lehrveranstaltungsnummer: 1970

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Masterseminar: The World on Display – Ethnographic Museums and Debating Relationships (1860-2020)

Dozentin: Felicity Bodenstein

This course will trace an arc from the creation and development of collections in colonial contexts to the critique and reform of these institutions as part of different post-colonial and/or decolonial movements. In doing so it will highlight the important role that museums in the former settler colonies, Canada, North America, South Africa, Australia and New Zealand have played in developing and implementing new approaches to the display of ethnographic collections in particular since the 1970s, reversing the directionality of the European museum model as an institutional export. The visual study of display will lead us to the history of some important problems that museums face today and the terms and concepts that are used to describe these challenges, i.e. “the Other”, “the relational museum”, “restitution”, “source communities” etc.

Zeit: freitags, 14:00-18:00 und samstags, 09:00-12:00 (vom 03.04. bis 18.05., 18.05.: 10:15-13:45)

Raum: jeweils freitags: RAK-E-7, samstags: KOL-H320, 18.05.: KO2-F-151

Lehrveranstaltungsnummer: 0171

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Übung: Die Helvetica-Sammlung des Klosters Einsiedeln. Ordnen und Inventarisieren

Dozent: Dr. Michael Matile

Das Kloster Einsiedeln verfügt über eine umfangreiche, nahezu unbekannte Sammlung von Schweizer Ansichten, sog. ‘Helvetica’. Im Rahmen dieses Seminars vor Ort wird die Möglichkeit zu ‘Sammlungserfahrung’ aus erster Hand geboten. Die Sammlung ist topographisch geordnet. Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe, sich geographisch zu spezialisieren und sich einem ‘hot spot’ der schweizerischen Ansichtenproduktion zu widmen. Vermittelt werden Kenntnisse aus allen Bereichen der Sammlungspflege. Praktische Fragen der Erhaltung, Konservierung und Katalogisierung sind ebenso Teil der Veranstaltung, wie die kunsthistorischen und rezeptionsgeschichtlichen Aspekte auf dem Gebiet der sogenannten 'Schweizer Kleinmeister'. Ein wichtiger Teil bildet die Einführung in den Gebrauch eines bisher unpublizierten Findmittels: Der sog. Rordorf- Katalog. Er ermöglicht eine rasche Zuordnung von Einzelblättern in den ursprünglichen Publikationskontext einzelner Ansichtenwerke und stellt ein sehr wertvolles Instrument für die Bearbeitung von Schweizer Ansichten dar.

Hinweise: Aus Gründen der Terminmöglichkeiten des Klosterarchivars kann ich nicht auf andere gleichzeitig terminierte Veranstaltungen Rücksicht nehmen. Da mit Originalen gearbeitet wird, können max. 10 Studierende zugelassen werden. 8 Plätze sind frei buchbar, die beiden anderen Plätze werden über eine Bewerbung beim Dozierenden vergeben. michael.matile@uzh.ch

Zeit: montags, 14:00-18:00 Uhr, alle 2-3 Wochen

Raum: - (Klosterarchiv Einsiedeln)

Lehrveranstaltungsnummer: 4012

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Übung: Digitale Methoden in der Kunstgeschichte (Einführung)

Dozent: Christine Grundig

Beschreibung: Die Übung bietet eine allgemeine Einführung in die digitale Kunstwissenschaft. Es wird zum einen der Bereich der Digitalen Bildwissenschaft/Digital Visual Studies erschlossen, zum anderen stellen automatisierte Verfahren der Texterschliessung (von z.B. Archivmaterial) sowie automatisierte Texterkennung innerhalb von Bildern (OCR) einen weiteren thematischen Schwerpunkt der Übung dar.

Zeit: dienstags, 14:00-15:45 Uhr

Raum: KOL-G-220

Lehrveranstaltungsnummer: 0008

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