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Steinwerkzeug und Brustpanzer aus Neuguinea (1962); Jaguarkrallenketten aus Brasilien (1966); ein Federkopfschmuck von Wayana aus Suriname (1966); hundert Holzkämme und ebensoviele Kochlöffel von Saamaka Marron aus Suriname (1966); ein Geisterhaus aus Thailand, ein Feuerfächer aus Japan oder der gute Hausgeist Ekeko aus Bolivien (1968); ein Bündel Pfeile aus Französisch-Guyana (1969) – in dieser inhaltlichen, materiellen und visuellen Breite präsentieren sich die Expeditions-Sammlungen von Heinrich Harrer der 1960er Jahre.
Und sie werfen Fragen auf: welche Bedeutung haben solche historischen Sammlungen heute und wo stehen wir in der Wahrnehmung derselben? Welche Möglichkeiten eines zeitgemässen wissenschaftlichen Umgangs bieten sich an? Welche Ausschnitte der Herkunftsgesellschaften bilden sie ab? Welches Wissen ist in ihnen abgelegt? Welche Aussagen lassen die Forschung an den Gegenständen und ihre Kontextualisierung über den Sammler zu?
Und schliesslich: welche Chance verheisst das Innehalten mit den Objekten im Hinblick auf Dialog, auf die Generierung wichtiger zeitaktueller Themen, auf das Entdecken und Würdigen der Vorstellungs- und Handlungswelten von Menschen?
Die Ausstellung macht es sich im europäischen Jahr des Kulturerbes 2018 zur Aufgabe einigen dieser Fragen nachzuspüren. «Ausgehend vom Objekt» erkunden wir Geschichten von Beständigkeit und Wandel, sozialen Interaktionen und interkulturellen Begegnungen; wir beleuchten Spannungsfelder im Vorfeld und im Moment des Sammelns, aber auch in der Sammlungsgeschichte.
Als eine Art offene Plattform laden wir zur Begegnung und zur Spurensuche ein, zum individuellen Mitforschen, aber auch zum gemeinsamen kritischen Nachdenken auf Augenhöhe über die Aufgabe heutiger ethnologischer Museen und über die Rolle und den ‚Wert’ ihrer Sammlungen.
Heinrich Harrer gab seine Expeditions-Sammlungen der 1960er Jahre zeitgleich mit seiner Tibet-Sammlung 1973 nach Zürich. Auf die aktuelle Ausstellung und in Ergänzung dazu folgt ab dem 28. Oktober 2018 die Ausstellung «Karte – Spur – Begegnung. Die Tibet-Sammlungen von Heinrich Harrer und Peter Aufschnaiter».
