ISGF-Newsletter
Newsletter vom 08.09.2021

Aktuelle Projekte

Neues SNF Spirit Projekt: PROMPT – Entwicklung und Wirksamkeitsüberprüfung einer Smartphone-Intervention zum Blended Treatment in der Opioid-Agonisten Therapie im Iran

Im weltweiten Vergleich weist der Iran eine der höchsten Raten für Opioid-Abhängigkeit auf. Für ca. die Hälfte der betroffenen Personen gibt es gegenwertig keine adäquate Therapie. Vor allem die psychosoziale/psychotherapeutische Behandlung von häufigen komorbiden psychischen Störungen wird häufig vernachlässigt. In enger Kooperation mit dem Iranian National Center for Addiction Studies und der Tehran University of Medical Sciences wird eine persische Smartphone-basierte angeleitete Intervention («PROMPT») zur Verbesserung der Substitutionsbehandlung sowie zur Reduktion von Beikonsum und psychischen Problemen entwickelt und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. PROMPT steht für «Promoting Recovery in Opioid Maintenance and Psycho-social Treatment». PROMPT wird zusätzlich zur Standard-Substitutionsbehandlung in ambulanten Therapiezentren in Teheran eingesetzt.

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Link zum Iranian National Center for Addiction Studies

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Wodka, Benzos & Co: Jugendliche und junge Erwachsende mit Mischkonsum

Der Mischkonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhält medial, politisch und wissenschaftlich immer mehr Aufmerksamkeit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Mischkonsum immer wieder zu Todesfällen geführt hat. Trotz der Brisanz des Themas wird das Phänomen noch nicht gut verstanden. Die Datenlage ist lückenhaft. Ebenso fehlt es an wirksamen Interventionskonzepten. Um diese Lücken zu schliessen, hat das ISGF mit der ZFPS und Infodrog das Projekt «Wodka, Benzos & Co: Jugendliche und junge Erwachsene mit Mischkonsum» lanciert. Zum einen werden über eine Onlineumfrage Daten zum Mischkonsum von 14-20jährigen gesammelt. Zum anderen wird ein Interventionskonzept erstellt. Dieses soll Fachstellen, Kantonen / Gemeinden und der Politik zur Verfügung gestellt werden, damit sie dem risikoreichen Mischkonsum von jungen Personen präventiv begegnen können. Bei der Erstellung dieses Konzepts arbeiten Heranwachsende mit Mischkonsum sowie Fachpersonen aktiv mit. Das Projekt wird durch den Nationalen Alkoholpräventionsfonds finanziell unterstützt.

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Abgeschlossene internationale Projekte

TakeCareofYou (Estland)

Wirksamkeit des kulturell adaptierten, adhärenbasierten TakeCareofYou-Programms innerhalb einer nationalen Alkoholpräventionskampagne in Estland nachgewiesen

Das ISGF TakeCareofYou-Programm konnte mit finanzieller Unterstützung des EU Social Funds und des Estonian National Institute for Health Development kulturell adaptiert und auf Estnisch bzw. Russisch übersetzt werden. Die kürzlich in der Zeitschrift Addiction publizierte Wirksamkeitsstudie, in welcher das estnische «Selge»-Programm mit einer Kurzintervention bestehend aus einem AUDIT-Screening mit Kurzfeedback und Erläuterung des nationalen Alkoholbehandlungssystems bzw. Weiterempfehlung zu geeigneten Stellen verglichen wurde, konnte das «Selge»-Programm im Bereich von mittleren Effektstärken als deutlich wirksamer auch noch nach 6 Monaten gezeigt werden. Für die Studie konnten innerhalb von lediglich 3 Monaten die nötigen 600 Teilnehmer erreicht werden. Mittlerweile haben mehrere tausend Personen das Programm durchlaufen.

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WHO-Projekt: Alcohol e-Help Programm

Wirksamkeit des Alcohol e-Help Programms der Weltgesundheitsorganisation WHO unter Federführung des ISGF in Brasilien, Indien und Mexiko nachgewiesen.

Nach sehr langen und aufwändigen Arbeiten konnte unter Federführung des ISGFs die Wirksamkeit des Alcohol e-Help Programms der WHO nachgewiesen werden. Es handelt sich bei dieser Wirksamkeitsstudie um die erste internationale Studie im Online-Suchtbehandlungsbereich aus Ländern im Bereich des niedrigen bis mittleren Einkommensstatus. Die Wirksamkeit war vor allem klar ersichtlich in Brasilien und Mexiko und etwas weniger stark in Indien, dem einzigen involvierten Land mit niedrigem Einkommensstatus. Einzig in Weissrussland erwies sich die Rekrutierung als sehr schwierig und die Wirksamkeit konnte nicht bestätigt werden. Erklärungen und eine ausführliche Diskussion zu den Befunden sind in dem im Journal of Medical Internet Research publizierten und online frei zugängigen Artikel zu entnehmen. Insgesamt konnten 1'400 Personen für die Wirksamkeitsstudie rekrutiert und zufällig der Interventions- bzw. der Kontrollgruppe zugewiesen werden.

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Aktuelle Berichte

Bericht der Technical Advisory Group on the Mental Health Impacts of COVID-19 in the WHO European Region

Der Bericht der unter Mitwirkung von Prof. Michael Schaub in der Technical Advisory Group on the Mental Health Impacts of COVID-19 in the WHO European Region entstand, beruht auf einer sehr ausführlichen wissenschaftlichen Übersichtsarbeit zu diesem Thema. Er richtet sich aber mit Empfehlungen an gesundheitspolitische Entscheidungsträger, Institutionen und Organisationen im Bereich der psychischen Gesundheit sowie an alle auch weniger wissenschaftlich interessierten Personen. Thematisch deckt der Bericht die Allgemeinbevölkerung, spezifische vulnerable Gruppen, Versorgungseinrichtungen der psychischen Gesundheit etc. sowie soziale Einrichtungen und Betriebe ab.

Weitere Infos wie Protokolle der TAG und das dafür zusammengestellte wissenschaftliche Review.

Aktuelle Publikationen

SmartCoach - Suchtprävention durch die Förderung von Lebenskompetenzen

Das gemeinsam von den Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich und dem ISGF entwickelte mobiltelefonbasierte Programm SmartCoach unterstützt Jugendliche der Sekundarstufe im Erwerb von Lebenskompetenzen, insbesondere sozialen Kompetenzen und im Umgang mit Stress. Die Ergebnisse der 6-Monats-Nachbefragung einer noch laufenden Wirksamkeitsstudie zum Programm zeigen, dass ein grosser Anteil Jugendlicher in Sekundarschulklassen für das Programm gewonnen werden kann und dies vielversprechend zur Verhinderung des Einstiegs in den Substanzkonsum und zur Reduktion des Konsums bei bereits Konsumierenden ist.

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CANreduce 2.0

CANreduce 2.0 untersuchte die Entwicklung einer verbesserten Internet-Selbsthilfe-Intervention für problematischen Cannabiskonsum. Die Verwendung einer Adhärenz-fokussierten Unterstützung verbesserte die Adhärenz und Wirksamkeit in beiden Interventionsgruppen. Personen in den Interventionsgruppen reduzierten durchschnittlich ihre Cannabiskonsumtage um 9.8 bzw. 8 Tagen nach 3 Monaten. Weiter reduzierten die Teilnehmer ihre Angst-Symptomatik um durchschnittlich 1.9 bzw. 3.1 Punkte im Angstfragebogen (GAD-7).

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TakeCareofYou (deutsch)

TakeCareofYou untersuchte die Wirksamkeit einer integrierten Internet-Selbsthilfe-Intervention zur Reduktion des gleichzeitigen Alkoholmissbrauchs und depressiver Symptome bei Erwachsenen. Die Intervention erwies sich als wirksam bei der Reduktion von depressiven Symptomen und Alkoholkonsum über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, im Vergleich zu einer Kontrollbedingung. Teilnehmer reduzierten ihre Alkoholstandardgetränke in den letzten 7 Tagen durchschnittlich um 16.4 bzw. 20.1 Getränke nach 6 Monaten. Weiter reduzierten die Teilnehmer ihre depressive Symptomatik um durchschnittlich 6.7 bzw. 7.3 Punkte im Depressionsfragebogen (CES-D). 

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Weiterbildung für Suchtfachleute

Grundkurs für den Einstieg ins Arbeitsfeld Suchthilfe

Unsere ausgewiesene Fachreferentschaft führt Sie auf praxisnahe Weise in die verschiedenen Themen des Arbeitsfeld Suchthilfe ein: aktuelle Substanzen und deren Wirkungen, Komorbidität, Behandlung von Abhängigkeit im ambulanten und stationären Setting, Umgang mit aggressivem Klientel, Bericht aus der Drogenfahndung. Der zweitägige Kurs eignet sich für Personen, die kürzlich ihre Arbeit in einer Suchthilfeeinrichtung begonnen haben und sich einen aktuellen Überblick verschaffen möchten.

Termin: 4. und 5. Oktober 2021 in Zürich Bahnhofsnähe

Anmeldeschluss: 17. September 2021

Weiter zur Kursausschreibung und Online-Anmeldung.

Sucht im Alter - ein Angebot für Ihr Ärztenetzwerk

Das ISGF bietet zusammen mit dem Suchtmediziner Dr.med. Toni Berthel im Rahmen des Projektes "Implementierung von Früherkennung und Frühintervention bei problematischem Alkohol- und Medikamentenkonsum von älteren Menschen" kostenlose Fachinputs für ärztliche Qualitätszirkel an. Die Inputs umfassen Ausführungen zum Umgang mit Patienten und Patientinnen mit Alkoholproblemen, zu Mischkonsum von Medikamenten und Alkohol, zu Interventionsmöglichkeiten und Supervision zu eigenen Fällen.

Termin: nach Vereinbarung

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Alle unsere Kursausschreibungen finden Sie unter www.isgf.ch/weiterbildung