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Institut für Erziehungswissenschaft

Master Forschungsseminare

Schwerpunktübergreifendes Forschungsseminar mit Beginn HS 2023

Titel:

Praktische Herausforderungen empirischer Forschung mit Kindergartenkindern

Beschreibung

Verschiedene erziehungswissenschaftliche Disziplinen beschäftigen sich mit der Entwicklung kognitiver, motivationaler und sozio-emotionaler Kompetenzen von Kindern. Der stärker werdende Fokus von Wissenschaft und Politik auf die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung erfordert die Untersuchung von Entwicklungen bereits im Kindergartenalter. Der empirischen Forschung mit jungen Kindern, insbesondere wenn diese im Rahmen gross angelegter «large scale assessments» durchgeführt wird, stellen sich jedoch vielseitige Herausforderungen. Während Forschung im Schulalter über Fragebögen stattfinden kann, müssen für Kinder, die erst Lesen und Schreiben lernen, neue und kreative Lösungen gefunden werden. Das wirft technische und methodische Fragen auf. Wie lassen sich beispielsweise grössere Erhebungen im Klassenkontext durchführen? Welche technischen Hilfsmittel lassen sich einsetzen? Was passiert, wenn die Testleiter:innen eine stärkere Rolle einnehmen? Welche Kompetenzen brauchen diese? Welche Massnahmen der Standardisierung und Qualitätssicherung müssen eingesetzt werden? Welchen Einfluss üben technische Neuerungen auf die Umsetzung psychologischer Konzepte in Erhebungen aus?

Ab Januar 2024 stellen sich ebendiese Fragen ganz konkret für die Zürcher Lernverlaufserhebung (ZHLV), an der ein Konsortium aus Forschenden der UZH, der PHZH und der PHTG beteiligt ist. In dieser Längsschnittstudie sollen 2'000 Kinder ab dem Kindergarten hinsichtlich fachlicher und überfachlicher Kompetenzen und deren Vorläuferfertigkeiten getestet sowie zu einer Reihe von Personenfaktoren befragt werden. Damit bietet sich für Master-Student:innen der Erziehungswissenschaften eine einmalige Gelegenheit, solche technisch-methodischen Fragen der empirischen Forschung ganz praktisch in einem echten, grossangelegten Forschungsprojekt zu bearbeiten. Das zweisemestrige Forschungsseminar bietet damit einen Rahmen für die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen empirischer Forschung mit Kindern, die aktive Teilnahme an der Erhebung sowie die Entwicklung und Bearbeitung eines eigenen Forschungsprojekts.

Im Seminar soll auf die Frage fokussiert werden, welche erhebungstechnischen Effekte sich bei spezifischen Erhebungstechniken und Erhebungsmethoden für Kindergartenkinder ergeben können. Im HS 23 soll dafür eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Erhebungsmethoden für Kindergartenkinder und die spezifischen Herausforderungen von Testleiter:innen-Effekten, Schulungseffekten und von Beobachtungs- und Selbstaussageinstrumenten usw. geleistet werden. Aus dieser entwickeln die Student:innen dann konkrete Forschungsfragen, die sie anhand der Erhebungen der ZHLV praktisch umsetzen können. Dafür nehmen sie als Testleiter:innen (nach einer Schulung) in den ersten Januarwochen 2024 aktiv an den Erhebungen teil und können für ihr Forschungsprojekt auch auf Daten der Erhebung zurückgreifen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Erhebungen qualitativ zu begleiten und im Hinblick auf die erfolgreiche Umsetzung der Erhebungstechniken und Erhebungsmethoden zu evaluieren. Damit liegt der inhaltliche Kern des Forschungsseminars in der Auseinandersetzung mit Erhebungstechniken und Erhebungsmethoden. Methodisch ist das Forschungsseminar aber nicht auf quantitative Erhebungen begrenzt. Es gibt auch die Möglichkeit, Beobachtungsdaten (Videos) oder Sprachproben (Audios) qualitativ zu analysieren oder auch eine historisch-textanalytische Forschungsarbeit zu entwickeln.

Der Leistungsnachweis besteht aus einer in Gruppenarbeit verschriftlichten Forschungsarbeit (80 %) und der kurzen schriftlichen Reflexion der Erhebungsteilnahme (20 %; je nach Forschungsprojekt, integraler Bestandteil).

Zeitfenster: Freitag, 10.15-13.45 Uhr, diverse Termine siehe VVZ
Dozierende:

Dr. Susanne Ender, Dr. Kai Schudel

Modulverantwortung: Prof. Dr. Peter Rieker

Schwerpunktübergreifendes Forschungsseminar mit Beginn FS 2023

Titel:

Die Zukunft der Bildung unter Einfluss adaptiver Technologien

Beschreibung

Digitalisierung verändert Gesellschaft in nahezu allen Lebensbereichen, wobei im Moment pädagogische Handlungsfelder davon besonders stark betroffen sind. Im thematischen Fokus des Forschungsseminars steht daher der Einfluss digitaler Technologien auf das Lernen in formellen (z. B. Regel- oder Sonderschule, Universitäten und Berufsbildung) und informellen Lernkontexten (z. B. Kinder- und Jugendhilfe, Peergruppen und inklusiven Freizeitclubs). Studierende erhalten im Seminar die Möglichkeit Forschungsschwerpunkte in der Untersuchung digitaler Lerntechnologien kennenzulernen, um offene Forschungsfragen zu entwickeln und in Kleingruppen zu beantworten. Im Zentrum des Seminars soll dabei die Interaktion aus multimedialen Umgebungen and datengetriebenen Praktiken (Learning Analytics) stehen – Aktionsfelder die besonders relevant für personalisierte Lernerfahrungen mit digitalen Technologien sind.  Diese Felder können sowohl in ihrer historischen Entwicklung, ihr qualitativen Untersuchungen zu Auswirkungen von Lerntechnologien sowie in experimentellen Untersuchungen zur effektiven Gestaltung von Lernarrangements mit digitalen Technologien in verschiedenen formalen und informellen Lernkontexten führen.

Ziel ist es, dass Studierende Probleme, Herausforderungen und Entwicklungen digitaler Technologien in allen Teilbereichen der Erziehungswissenschaft entdecken. Auf Grundlage eines Lern-Portfolios inklusive der Präsentation von Forschungsideen und -designs (20%), einer Prä-Registrierung (20%), der Gestaltung eines Forschungsposters (30%) und der Präsentation der Forschungsergebnisse im Rahmen einer kleinen Forschungs -"Konferenz" (30%), werden Lernverläufe dokumentiert und bewertet.

Das Seminar findet wie folgt statt:

  • Beiträge von Dozenten zu Theorien und empirischer Forschung in Bildungstechnologie und Multimedia-Lernen
  • Gruppenarbeit an Forschungsprojekten
  • Eingeladene Vorträge von Expert*innen für Multimedia-Lernen und Learning Analytics

Die Unterrichtssprache ist sowohl auf Deutsch als auch Englisch.

Zeitfenster: Freitag, 10.15-13.45 Uhr, 14-täglich
Dozierende:

Prof. Dr. Sascha Schneider, Dr. Konstantinos Michos

Modulverantwortung: Prof. Dr. Peter Rieker