Prof. Dr. Henning Paul, Titularprofessor für Physikalische Chemie
Verstorben am 28. Oktober 2025 im Alter von 83 Jahren.
In seiner Forschung befasste sich Henning Paul vorwiegend mit experimentellen Untersuchungen zur Dynamik schneller Radikalreaktionen in flüssigen Lösungen.
Henning Paul studierte an der Technischen Hochschule Darmstadt Physik und schloss sein Studium 1969 mit dem Diplom ab. Im gleichen Jahr trat er als Assistent in die Dienste des Physikalisch-chemischen Instituts der Universität Zürich. Vier Jahre später promovierte er mit der Dissertation «Elektronenspinresonanz freier Radikale während photochemischer Reaktionen von Ketonen in Lösungen». 1973 erfolgte die Ernennung zum Oberassistenten am Physikalisch-chemischen Institut. Von 1976 bis 1978 weilte Henning Paul als Assistant Professional Specialist am Radiation Laboratory in Notre Dame (USA), um seine Kenntnisse auf dem Gebiet der chemisch induzierten dynamischen Elektronenpolarisation zu ergänzen und Erfahrungen mit neuen Techniken zu sammeln.
Nach seinem Forschungsaufenthalt in den USA kehrte er 1978 an die UZH zurück. 1981 habilitierte sich Henning Paul mit der Arbeit «Kinetics and Chemically Induced Electron Polarization of Transient Radicals in Solution by Effect-Modulated ESR-Spectroscopy» für das Gebiet der Physikalischen Chemie und wurde zum Privatdozenten bestimmt. Seine Antrittsvorlesung hielt er Anfang 1982 zum Thema «Radikale aus der Sicht eines Physikochemikers». 1992 wurde er zum Titularprofessor ernannt.
In seiner Forschung befasste sich Henning Paul vorwiegend mit experimentellen Untersuchungen zur Dynamik schneller Radikalreaktionen in flüssigen Lösungen mittels Elektronenspinresonanz und optischer Spektroskopie. So hat er unter anderem die Detektion sehr kurzzeitiger chemisch-induzierter Elektronenspinpolarisationsphänomene vorangetrieben und dazu eine Reihe von Arbeiten veröffentlicht, die ihm international Anerkennung brachten. Henning Paul galt erfahrener Hochschullehrer, dem grosses didaktisches Geschick attestiert wurde.