Digital Religion(s): Der Blog

Digital Religion(s) – Der neue UFSP der Universität Zürich

16. August 2021 | Lisa Schwaiger | Keine Kommentare |


Der universitäre Forschungsschwerpunkt (UFSP) Digital Religion(s) erforscht interdisziplinär die Digitalisierungsdynamiken von Religion

Im Januar 2021 wurde der UFSP Digital Religion(s) an der Universität Zürich lanciert. Rund 35 Wissenschaftler:innen erforschen in den kommenden Jahren den Einfluss von Digitalisierungsdynamiken auf die religiöse Praxis von Individuen und Institutionen. Insgesamt zwölf Teilprojekte widmen sich unter dem Überthema «Digitale Religion» verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und schliesslich unterschiedlichen Forschungsfragen. Wesentlicher Anspruch des UFSP ist aber vor allem der projektübergreifende und interdisziplinäre Austausch der Forschenden. Das fakultätsübergreifende Konsortium besteht aus Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Theologie, Religionswissenschaft, Linguistik und Computerlinguistik, Soziologie, Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie Rechtswissenschaft.  

12 Projekte – 2 Module

Aber wie passen die insgesamt zwölf Projekte zusammen? Was ist ihr gemeinsamer Nenner? Das UFSP Digital Religion(s) widmet sich dem Untersuchungsgegenstand aus zwei Perspektiven respektive mit zwei Modulen: 

Modul A untersucht die «internen Dynamiken» und analysiert individuelle und gemeinschaftliche digitale Praktiken. Dabei werden Fragen zu Identität und Gemeinschaft wie auch Autorität und Authentizität fokussiert unter Berücksichtigung des Einflusses digitaler kommunikativer und interaktiver Praxis. Insgesamt sechs Projekte lassen sich unter Modul A fassen:

  • Projekt 1 (P1) untersucht – unter der Leitung von Prof. Dr. Christa Dürscheid –Trauerpraktiken im Internet aus einer linguistischen Perspektive.
  • P2 analysiert Raumsemantiken digitaler Friedhöfe (Online-Gedenkseiten). Die Projektleitung hat Prof. Dr. Matthias Wüthrich inne.
  • P3 untersucht mit einem netzwerkanalytischen Ansatz digitale soziale Dynamiken von Spiritualität und Religiosität. Projektleiter ist Prof. Dr. Thomas Friemel.
  • P4 beschäftigt sich aus einer soziologischen Perspektive mit Corporate Governance von religiösen Organisationen (z. B. Klöstern). Projektleiterin ist Prof. Dr. Katja Rost.
  • P5 befasst sich – unter der Leitung von Prof. Dr. Dorothea Lüddeckens und Prof. Dr. Rafael Walthert – mit religiösen Netzwerken und der religiösen Wissensaneignung bei Einwander:innen und Einwandernachkommen in der Schweiz.
  • P6 untersucht die gemeinschaftliche und individuelle Sinnstiftung von verschiedenen Akteur:innen im digitalen Raum. Projektleiterin ist Dr. Sabrina Müller. 

Modul B befasst sich analog mit den «externen Dynamiken». Fokussiert werden individuelle und organisatorische digitale religiöse Praktiken, die einen Bezug zum öffentlichen Raum aufweisen. 

  • P7 untersucht rechtliche Herausforderungen im Cyberspace – z. B. hinsichtlich Meinungs- und Religionsfreiheit. Die Projektleitung haben Prof. Dr. Christine Kaufmann und Prof. Dr. Lorenz Langer inne. 
  • P8 analysiert – unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Volk – aus computerlinguistischer Perspektive Argumentstrukturen von Intoleranz und Extremismus im Internet.
  • P9 beschäftigt sich mit interreligiösem Lernen in der digitalen Gesellschaft und bezieht sich auf pädagogische, wirtschaftliche und politische Kontexte. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Thomas Schlag und Dr. Jasmine Suhner.
  • P10 untersucht rechtliche Regelungen und Regelungsansätze zur kirchlichen Nutzung von Informationstechnologie im Kirchen- und Staatsrecht. Projektleiter ist Prof. Dr. Andreas Thier.
  • P11 untersucht – unter der Projektleitung von Prof. Dr. Simon Peng-Keller – die Digitalisierung seelsorglicher Spiritual Care. 
  • P12 beschäftigt sich mit der Kommunikation über Religion und religiöse Organisationen in (digitalen) Öffentlichkeiten. Projektleiter ist Prof. Dr. Mark Eisenegger.

Wir möchten diesen Blog nutzen, um einen detaillierten Blick auf die einzelnen Projekte und deren Fragestellungen über die gesamte Projektlaufzeit hinweg zu werfen. 

Abgelegt unter: Projektvorstellung
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