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Ehrendoktor 2007 der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät

Professor Dr. Prof. Dr. Tadatsugu Taniguchi

Tadatsugu Taniguchi

Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Dr. Tadatsugu Taniguchi in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Identifizierung und Charakterisierung von Regulatoren und Effektoren des angeborenen Immunsystems, insbesondere von Interferonen und IRF Transkriptionsfaktoren.

Tadatsugu Taniguchi wurde am 1. Januar 1948 in der Wakayama Präfektur in Japan geboren. 1971 schloss er an der Tokyo University of Education mit einem Bachelor of Science in Biologie ab. Sehr ungewöhnlich für einen Japaner beschloss er daraufhin, sich in Europa umzusehen. Ausgestattet mit einem Stipendium (Borsa di Studio) arbeitete er 1972-74 am Laboratory of Biological Chemistry an der Universität Neapel. 1974 kam er in die Schweiz, um unter der Leitung von Prof. Charles Weissmann am Institut für Molekularbiologie I der Universität Zürich seine Doktorarbeit durchzuführen. Dabei arbeitete er hauptsächlich mit dem Bakteriophagen Q beta, einem Virus, welches das Darmbakterium Escherichia coli befällt. Nach seiner Rückkehr nach Japan war er 1978-83 am Krebsforschungsinstitut in Tokio tätig. Dort gelang ihm ein erster grosser Coup mit der Isolierung und Charakterisierung des Gens für Interferon-beta, einem natürlichen Abwehrprotein unserer Zellen gegen Virusinfektionen. Fortan widmete er sich hauptsächlich der Erforschung von Interferonen, ihrer antiviralen Aktivität und insbesondere der Frage wie eine Zelle “merkt”, dass sie von einem Virus befallen ist und als Antwort darauf die Interferon-Gene aktivieren muss. Im Laufe der Jahre gelang es ihm und seinem Team u.a. kritische Regulatoren dieses Vorgangs, sog. Transkriptionsfaktoren zu identifizieren. Nach zwei Jahren als Visiting Associate Professor am New York University Medial Center und weiterer Tätigkeit (1983-84) am Krebsforschungsinstitut in Tokio, wurde er 1984 als Professor für Molekular- und Zellbiologie an die Universität von Osaka (Japan) berufen. 1995 nahm er einen Ruf auf eine Professur an die Medizinische Fakultät der Universität von Tokio an, wo er seither tätig ist. Für seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. T. Taniguchi zahlreiche Ehrungen. So ist er Mitglied des Wissenschaftsrats von Japan, Adjunktprofessor an der New York Medical School, Mitglied der National Academy of Sciences der USA. Er wurde weltweit zu zahlreichen Ehrenvorträgen eingeladen und last but not least erhielt er zahlreiche Preise für seine Arbeiten, den ersten, Prix Jacques de Bedriaga, übrigens schon 1978 von der Universität Zürich, gefolgt 1986 vom Hammer-Preis (USA), 1988 erhielt er den Behring-Kitasato-Preis (Japan/Deutschland), 1988 den Milstein Award, 1989 den Asahi Preis und den Osaka Wissenschaftspreis, 1991 den Robert Koch-Preis (Deutschland), 1994 den Uehara Preis, 1996 den Fujihara Award, 1997 den Keio Medical Science Preis (alle Japan), und 2006 den Pezcoller-Preis (Italien/USA).