Öffentlicher Gastvortrag von
Wilfried Göttlicher
Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wienn
Dienstag, 6. November 2018, 16 Uhr,
Universität Zürich, FRE-D-15,
Freiestrasse 36, 8032 Zürich
Der Vortrag beschäftigt sich mit der Debatte über die Reform des ländlichen Schulwesens in Österreich von den 1920er-Jahren bis Mitte der 1960er-Jahre aus der Perspektive der Lehrerinnen und Lehrer. Durch die Untersuchung über einen Zeitraum von fast 50 Jahren und über drei politische Systemwechsel hinweg soll ein Beitrag zum Verständnis von Schulreformdebatten geleistet werden. Diese werden dabei nicht nur als sprachliche Repräsentation geplanter oder tatsächlicher Schulreformmaßnahmen verstanden, sondern als Phänomen, dem unabhängig von der tatsächlichen Durchführung von Reformen eigenständige Bedeutung zukommen kann. Misst man die österreichische Landschulreform an den Zielsetzungen, die sie bis etwa Mitte der 1950er-Jahre verfolgt hatte, lassen sich nämlich nur wenige konkrete Erfolge ausmachen. Das bedeutet hingegen nicht, dass die Debatte aus Perspektive maßgeblicher Akteursgruppen sinnlos war.