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Lehrstuhl für Historische Bildungsforschung und Steuerung des Bildungssystems, Prof. Dr. Lucien Criblez

Lehrausblick FS16

5. Januar 2016 | Flavian Imlig | Keine Kommentare |

Im Frühjahrssemester 2016 geniesst Prof. Dr. Lucien Criblez ein Freisemester. Die Mitarbeitenden des Lehrstuhls HBS sind in den folgenden Veranstaltungen aktiv. Zusätzlich findet das Kolloquium statt.


Interne Praktika

An unserem Lehrstuhl gibt es im FS 2016 die Möglichkeit für BA- und MA-Studierende, in drei Bereichen ein sogenanntes Forschungspraktikum zu absolvieren:

  • Erziehungsdirektoren der Schweiz
  • Lehrpläne der deutschsprachigen Schweiz
  • Kantonale Bildungsstrukturen

Weitere Informationen


Historisch-textanalytische Forschungsmethoden

B KM 3B im UZH-Vorlesungsverzeichnis, B KM 3B auf OLAT

Der zweisemestrige Methodenkurs geht in die zweite Runde. Der Fokus liegt wiederum auf der historischen Arbeitsweise, den entsprechenden Methodenbeständen und setzt nun einen Akzent bei den Theoriebeständen. Das Modul wird von Rebekka Horlacher, Stefan Müller und Lukas Höhener durchgeführt.


Seminar «Kompetenzen als Teil schulischer Wissenspolitik»

M SE TG4 im UZH-Vorlesungsverzeichnis, M SE TG4 auf OLAT

Das Seminar, durchgeführt von Flavian Imlig geht der Frage nach, wie sich die politische Bestimmung von Wissen in den letzten 20 Jahren wandelte. Dazu werden zunächst Lehrpläne als traditionelle Elemente öffentlicher Schulen näher betrachtet. In einem zweiten Teil wird die Lehrplandiskussion der zweiten Hälfte des 20. Jh. als Hintergrund der jüngsten Veränderungen rekonstruiert. Drittens wird die aktuelle Situation rund um Bildungsstandards, Kompetenzmodelle und Lehrpläne in der Schweiz und international untersucht.

Für das Seminar ist zudem noch eine Semesterassistenz zu besetzen.


Forschungsseminar «Inklusion, Bildung und Gesellschaft»

M FS im UZH-Vorlesungsverzeichnis

Im zweisemestrigen Master-Forschungsseminar beschäftigt sich die Gruppe um Anja Giudici und Erich Otto Graf weiterhin mit dem Thema Inklusion. Inklusion ist zu einem zentralen Schlüsselbegriff der internationalen Sozial- und Bildungspolitik geworden, wirft daher eine Vielzahl an Fragen auf. Nachdem im ersten Semester theoretische und methodische Ansätze zur Erforschung dieses weit gefassten Themenfeldes vorgestellt, diskutiert und angewendet wurden, ist das zweite Semester vornehmlich der Datenerhebung und -auswertung, sowie dem Verfassen der Forschungsarbeiten gewidmet.


Forschungsseminar «Pädagogische Berufe und Professionalisierung im 20. und 21. Jahrhundert»

M FS im UZH-Vorlesungsverzeichnis

Der Begriff Professionalität wird alltagssprachlich normativ verwendet, um eine qualitativ hochstehende berufliche Dienstleistung zu bewerten, ohne dabei die Art des Berufs zu unterscheiden. Diese normative Lesart ist u. a. im Zuge aktueller gross angelegter Bildungsreformen wie dem Lehrplan 21 prominent. Dennoch sind die Diskussionen um Professionalität und Profession nicht erst in den letzten Jahren im Kontext von Kompetenzorientierung und Standardisierung der Lehrerbildung entstanden. Vielmehr blicken sie auf eine lange Tradition zurück. Die im frühen 19. Jahrhundert synonyme Verwendung der Begriffe Profession und Beruf wurde durch die im 19. Jahrhundert mit der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft einhergehenden Veränderungen der Berufe und deren Selbstverständnis differenziert. Daraufhin entwickelte die soziologische Professionsforschung Merkmalskataloge von Professionen (akademisch-wissenschaftliche Ausbildung, Autonomie, etc.) in Abgrenzung von praktisch ausgerichteten und/oder vom Staat abhängigen Berufen. Die klassischen Professionstheorien verliehen den so definierten Professionen einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert gegenüber anderen Berufen, womit Professionalität zur normativen Grösse wird, die aber aus dieser Perspektive nicht alle Berufe für sich in Anspruch nehmen können. Das erzeugt ein Spannungsfeld, von dem die pädagogischen Berufe besonders betroffen sind: Lehrkräfte unterschiedlicher Schulstufen und Schulfächer sowie Sonder-, Berufs-, Sozial- und Wirtschaftspädagogen werden an unterschiedlichen Institutionen ausgebildet, teils an Universitäten, teils an pädagogischen Hochschulen. Sie sind zwischen akademischer und praktischer Ausbildung angesiedelt und werden damit nicht als vollwertige Profession anerkannt oder als eine sogenannte Semiprofession bezeichnet. Diese Unterscheidung zwischen Profession, Semiprofession und Beruf greift jedoch zu kurz.

Im Rahmen des Forschungsseminars – unter der Leitung von Marianne Helfenberger und Elisabeth Maué – werden Professionalisierungstheorien kritisch analysiert. Im Anschluss daran gehen wir den Fragen nach, was Professionalisierung für die einzelnen pädagogischen Berufe (Lehrerbildung, Sonder-, Berufs-, Sozial- und Wirtschaftspädagogik) bedeutet und welche Formen von Professionalisierung setzen sich warum durch. Diese Fragen können ausgehend von den Interessen der Studierenden auf der Ebene von Diskursen, Institutionen, Strukturen und Akteuren untersucht werden. Das Forschungsdesign wird abhängig von der Fragestellung qualitativ, historisch, textanalytisch oder quantitativ und gegebenenfalls international vergleichend gewählt. Die Studierenden werden dabei von der Fragestellung bis zum fertigen Forschungsergebnis begleitet.


Exkursion «Schul- und Bildungsgeschichte am Beispiel von Schulhausbauten»

M EM EX im UZH-Vorlesungsverzeichnis

Dr. Karin Manz / dipl. Architekt ETH Martin Schneider

Durch die Etablierung einer modernen Volksschule rückte die Schulhausarchitektur verstärkt in den kantonalen, interkantonalen und nationalen Diskurs über die Schule. An Schulhäusern und ihrer sich verändernden Architektur können vielfältige Entwicklungen und Facetten der Schul- und Bildungsgeschichte in der Schweiz aufgezeigt werden: pädagogische und didaktische Strömungen und deren Vorstellungen von guter Schule, die Entwicklung des Curriculum und die Differenzierung von Fächern und die dazu nötigen Schulräume/Spezialräume, der Hygienediskurs und die Frage der Volksgesundheit, aber auch die Verberuflichung und Professionalisierung des Lehrberufs. Schulhausbauten waren lange Zeit Garant für die Qualitätsentwicklung und -sicherung der Volksschule. Der Schulhausbau lag und liegt immer noch in der Verantwortung der Gemeinden und ist für sie häufig mit enormen finanziellen Schwierigkeiten verbunden. Diskussionen und Entscheidungsprozesse zu Schulhausbauten waren seit dem 19. Jahrhundert ein wichtiger Teil der Bildungspolitik. Heutzutage sind Schulhausneubauten bisweilen preisgekrönte Architekturprojekte und Prestigebauten.

Termine

  • zwei obligatorische Einführungsveranstaltungen: 4. und 11. März. 2016, jeweils 13.30 Uhr. Bitte Texte lesen und vorbereiten!
  • sechs Exkursionen während des Semesters: Exkursionen im Raum Stadt und Kanton Zürich; Termine und detaillierte Informationen folgen später, Zeitdauer: jeweils ca. 13-17 Uhr.

Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt.

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