Kinder und Jugendliche sollten sich täglich mindestens 60 min mässig intensiv bewegen, maximal 120 min Medien konsumieren und ausreichend schlafen. Dies, um körperlich und psychisch möglichst gesund zu bleiben. Ob und wie die Pandemie sich auf den Lebensstil von SchülerInnen der Primar- und Sekundarschulen ausgewirkt hat, untersuchte eine grosse Beobachtungsstudie in der Schweiz. Diese untersuchte den Zusammenhang zwischen Lebensstil, empfundener Gesundheit und Lebenszufriedenheit.

Wie haben wir diese Fragen beantwortet?

In dieser Beobachtungsstudie werteten wir Lebensstildaten von 2534 teilnehmenden SchülerInnen (5–16 Jahre) aus vier Schweizer Kantonen (Zürich, St. Gallen, Graubünden, Tessin) aus. Die SchülerInnen bzw. die Eltern von jüngeren Kindern füllten wiederholt Fragebögen aus und berichteten zwischen Juni 2020 und April 2021 über Lebensstil, Gesundheit und Zufriedenheit. Wie diese genau zusammenhängen, untersuchten wir mit Hilfe von statistischen Modellen.

Und?

Deutlich weniger SchülerInnen erfüllten die Empfehlungen für Bewegung und Medienkonsum zu Beginn der Pandemie (erste Welle, Frühling-Sommer 2020) im Vergleich zu den drei Monaten vor der Pandemie. Eine leichte Verbesserung fand während der zweiten Welle (anfangs 2021) statt. Und dies wirkte sich aus: SchülerInnen, welche alle drei Empfehlungen punkto Bewegung, Medienkonsum und Schlaf während der zweiten Welle erfüllten (anfangs 2021), gaben 65% häufiger einen ausgezeichneten Gesundheitszustand und auch eine höhere Lebenszufriedenheit an als TeilnehmerInnen, welche diese überhaupt nicht erfüllten.

Was leiten wir daraus ab?

Die Pandemie beeinflusste den Lebensstil der SchülerInnen negativ, wenn auch anfangs 2021 eine teilweise Verbesserung zu sehen war. Der Lebensstil kann sowohl die Gesundheit als auch die Zufriedenheit der SchülerInnen beeinflussen.

PolitikerInnen und Schulen können und sollen Prävention und Förderung eines gesunden Lebensstils von SchülerInnen bei jeder Einführung von restriktiven Massnahmen beachten, denn Lebensstil hat einen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Public-Health-Strategien zur Förderung des Wohlbefindens sollten, auch unabhängig von Pandemien, genügend Zeit für Bewegung und Schlaf anstreben, sowie den Medienkonsum reduzieren.

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Titelbild: Unsplash / Vitolda Klein