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21. Mai 2019 | HBZ | Keine Kommentare |

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Spätestens seit der Berliner Erklärung vom Oktober 2003 gehörte das Thema Open Access (OA) zum erklärten Ziel vieler Forschungsbibliotheken und Universitäten.  Die offene Verbreitung von Wissen sollte mit Hilfe des freien Internets effizienter und umfassender von statten gehen können und eine Alternative bieten für die zunehmend teureren Lizenzzahlungen an monopolistische Grossverlage.

Das damit ein nachhaltiger kultureller Wandel in Gang gesetzt werden musste, der durch mannigfaltige Abhängigkeiten nicht von heute auf morgen passieren würde, dürfte den Initianten bewusst gewesen sein. Und so ist man auch im Jahr 2019 noch nicht bei 100% OA angelangt, obwohl gerade die Schweiz, nach einer von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebenen Studie, mit über 50% ganz vorne mitspielt in der Umsetzung des ambitionierten Ziels.

Die Anfang 2017 von swissuniversities verabschiedete nationale Open-Access-Strategie soll es nun bis 2024 richten und möglichst alle künftigen Schweizer Forschungspublikationen offen zugänglich machen. Dabei setzt man auf einen Mix aus Gold-, Grün- und Platin-Open-Access-Massnahmen. Das aktuell wichtigste Werkzeug sind die laufenden Verhandlungen mit den Verlagen Elsevier, Springer und Wiley. Wie bereits in diversen anderen Ländern praktiziert, sollen sogenannte Read&Publish-Verträge nicht nur den Zugang zur Literatur sichern, sondern auch alle Publikationen von Schweizer Autoren weltweit frei zugänglich machen mit einer CC-BY-Lizenz für eine bestmögliche Nachnutzung. Durch diese pauschalen Abschlüsse wäre mit einem Schlag eine grosse Menge an wissenschaftlicher Literatur als OA verfügbar. Dies hätte für die Forschenden den Vorteil, dass umständliche Einzelabrechnungen von Article Processing Charges (APCs) künftig über ein zentrales Budget der Hochschulen abgedeckt werden würden.

Diese Massnahmen sind abgestimmt mit der Förderung des Schweizerischen Nationalfonds, der seine OA-Richtlinien seit Oktober 2018 um eine grosszügige Übernahme von APCs erweitert hat und bereits 2020 eine vollständige Umsetzung von OA anstrebt.

Der zuletzt kontrovers diskutierte PlanS, der von einem Konsortium aus Europäischen Forschungsförderern initiiert wurde und auch in China und den USA auf Interesse stösst, soll den Druck auf die Grossverlage nun nachhaltig vergrössern, damit diese die bestehende Geschäftsmodelle weltweit auf Open-Access-Publikationen umstellen.

Im Rahmen der nationalen OA-Strategie werden in Abhängigkeit von den oben genannten Entwicklungen auch an der UZH die bestehenden Unterstützungsleistungen ausgebaut werden. Gerne halten wir Sie über unsere Webseite auf dem Laufenden. Eine Übersicht über die derzeitigen OA-Mitgliedschaften und den Publikationsfonds in den Geistes- und Sozialwissenschaften können hier nachgelesen werden: https://www.ub.uzh.ch/de/wissenschaftlich-arbeiten/publizieren/Publikation-finanzieren.html

Kontakt OA-Team: oa@ub.uzh.ch

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