Elif Askin, Rechtswissenschaftliche Fakultät UZH
Im Zeitalter der Wissens- und Informationsgesellschaft sowie in einer sich rasant verändernden Welt ist kritisches Denken von entscheidender Bedeutung, insbesondere auch in akademischen Studiengängen wie den Rechtswissenschaften. Die Fähigkeit zum kritischen Denken besitzt eine emanzipatorische Kraft für die fachliche und persönliche Entwicklung von Studierenden und stellt eine grundlegende Kompetenz angehender Juristen und Juristinnen dar, um das Recht im Kontext des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels besser verstehen, analysieren und hinterfragen zu können. Für Dozierende stellt die Förderung des kritischen Denkens der Studierenden jedoch oft eine Herausforderung dar, bedingt durch die vorgegebenen Rahmenbedingungen des rechtswissenschaftlichen Studiums. In diesem Kontext untersuchte das im Rahmen des CAS Hochschuldidaktik durchgeführte Lehrprojekt die Frage, welche didaktischen Ansätze und Methoden genutzt werden können, um das kritische Denken von Studierenden der Rechtwissenschaften zu fördern. Zu diesem Zweck wurden im Frühjahrsemester 2023 in der Lehrveranstaltung «Übungen im Öffentlichen Recht I» an der Universität Zürich didaktische Methoden in den Fallbesprechungen mit Studierenden angewandt. Diese Methoden, sogenannte «aktivierende Fragetechniken», sind darauf ausgerichtet, das kritische Denken der Studierenden im Rahmen sozialer Interaktionen (Diskussionen im Plenum) zu aktivieren. Sie ermöglichten es der Dozentin, mithilfe kleiner didaktischer Interventionen die Förderung des kritischen Denkens von Studierenden in den regulären Unterricht einzubauen. Um die Auswirkungen der angewandten Methoden auf das kritische Denken der Studierenden besser einschätzen zu können, wurden Umfragen in der Lehrveranstaltung durchgeführt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fragetechniken geeignet sind, um das kritische Denken der Studierenden in den Übungen zu fördern, ohne dass eine Umstrukturierung oder Neugestaltung derLehrveranstaltung erforderlich ist.
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