Melanie Caroline Wyrsch, Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte:
Am Historischen Seminar der Universität Zürich wurden im Zuge der Bologna Reform die Lehrveranstaltungen im Basisstudium neu konzipiert. Seit dem Herbstsemester 2014 werden die Proseminare 1 und 2, in welchen den StudienanfängerInnen die grundlegenden Kompetenzen für das geschichtswissenschaftliche Arbeiten vermittelt werden, in einem gemeinsamen thematischen Modul von zwei Dozierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen unterrichtet. Da es den Teams frei steht, wie sie ihre Zusammenarbeit gestalten wollen, haben sich seither vielfältige Formen der Kooperation herausgebildet: Manche Proseminare finden getrennt voneinander statt, andere werden von den Dozierenden gemeinsam konzipiert und in verschiedenen Spielarten des Teamteaching unterrichtet. Der Erfolg dieser neuen Form der Unterrichtsgestaltung wurde bislang nicht evaluiert, der Erfahrungsaustausch unter den Dozierenden findet auf informeller Basis statt und die Sicht der Studierenden auf das Teamteaching liegt gänzlich im Dunkeln. Vor diesem Hintergrund untersuchte das Lehr-Forschungs-Projekt das Teamteaching im Basismodul I als neues Lehrsetting und fragte nach den Chancen und Herausforderungen der verschiedenen Formen der Zusammenarbeit für Lehrende und Lernende. In einer Stichprobenuntersuchung wurden drei Teams zu ihren Erfahrungen mit dem Teamteaching befragt: die Studierenden über einen Online Fragebogen, die Dozierenden in halbstandardisierten Interviews. Die vorliegende Dokumentation präsentiert die Resultate, gewährt einen Einblick in die vielfältige Lehrpraxis auf der Basisstufe des Historischen Seminars und plädiert für die aktive Förderung von Teamteaching als idealer Lehrmethode für die Vermittlung von geisteswissenschaftlichen «Schlüsselkompetenzen». Zudem wird postuliert, dass die Lehrpraxis durch die Zusammenarbeit von Dozierenden qualitativ von «unten» weiterentwickelt wird und das Teamteaching das Potential hat, die Wertschätzung von guter Lehre innerhalb des Instituts wie auch der Scientific Community zu fördern.
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