Weiterbildung: Blog Wissenschaftliches Lehren und Forschendes Lernen

Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Reflexives Lernen im Forschungsjournal im BA Gebärdensprachdolmetschen

3. September 2018 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Sarah Ebling, Institut für Computerlinguistik, Universität Zürich / Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH):

Diese Dokumentation beschreibt die Durchführung eines Wahlmoduls „Quantitative Gebärdensprachforschung“ an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH). Die Studierenden hatten darin die Möglichkeit, mit den Daten aus einem laufenden, vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Projekt einen Teil des Forschungszyklus zu durchlaufen. Die Veröffentlichung als letzter Schritt des Forschungszyklus wurde bewusst ausgelassen, da die Studierenden die Auswertungen, die sie im Rahmen des Wahlmoduls durchführten, für ihre Abschlussarbeit (Bachelorarbeit) verwenden konnten. Alle drei Studierenden, die das Wahlmodul besuchten, nahmen diese Möglichkeit wahr und wurden von der Autorin für ihre Bachelorarbeit betreut. Den Leistungsnachweis des Wahlmoduls bildete ein Forschungsjournal. Bewertet wurde nicht der inhaltliche Fortschritt, sondern die Reflexionskompetenz, wie sie im Journal dargestellt war. Hierfür wurden Reflexionsstufen als Evaluationskriterium angesetzt. Den didaktischen Kern des Wahlmoduls bildeten drei Elemente: authentische Problemstellungen als Ausgangspunkt, Wissenskonstruktion als sozialer Prozess und reflexives Lernen. Der motivationale Faktor der Authentizität war im Wahlmodul durch die Anbindung an das SNF-Projekt gegeben. Die Kehrseite dieses realen Settings bestand darin, dass bestimmte Teile des Forschungszyklus im Projekt bereits durchlaufen worden waren. Um einen sozialen Lernkontext zu schaffen, wurden im Wahlmodul und im Rahmen des selbständigen Arbeitens zwischen den Sitzungen gezielt Aktivitäten eingebaut, die dazu dienten, den Austausch zwischen den Studierenden zu fördern. Das reflexive Lernen schliesslich bildete einen zentralen Aspekt des Wahlmoduls und war im Sinne eines Constructive Alignment Teil der Lernziele, der Evaluationskriterien des Forschungsjournals und der Lehr-/Lern-Arrangements.

Die Dokumentation skizziert abschliessend die drei primären Herausforderungen des Wahlmodul-Settings – Trennung von Wahlmodul und Bachelorarbeit, Eingrenzen des Scheiterns und Unabhängigkeit der Bewertung von Forschungsjournal und Bachelorarbeit – und zeigt Lösungsansätze auf.

Abgelegt unter: AllgemeinForschendes Lernen
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