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Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Vor- und Nachbereitungsverhalten von Studierenden und dessen Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität

5. September 2018 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Eva Maissen, Rechtswissenschaftliches Institut: 

Das vorliegende SoTL Projekt bildet den zweiten Teil eines gemeinsamen Forschungsprojekts zwischen Dr. Tina Huber-Purtschert und mir. Über zwei Jahre hinweg haben wir das Thema Vorbereitungsverhalten von Studierenden in den von uns im Tandem gehaltenen Übungsstunden im Obligationenrecht untersucht. Ausgangslage war der Eindruck, dass die Studierenden schlecht bis überhaupt nicht auf die Übungsstunden vorbereitet erscheinen. Eine schlechte Vorbereitung der Studierenden wirkt sich auf deren Bereitschaft zur Teilnahme am Unterricht und vor allem auf die Qualität des Unterrichts und den Lernerfolg von Studierenden aus. In einem ersten Projektteil bei Dr. Huber-Purtschert haben wir das Vorbereitungsverhalten von Studierenden näher untersucht und Strategien entwickelt, die ein Jahr später im zweiten Projektteil von mir umgesetzt und auf ihre Wirkung hin auf die Unterrichtsqualität und die Einschätzung der Nützlichkeit bei den Studierenden untersucht wurden. Im ersten Projektteil konnte festgestellt werden, dass die Studierenden sich vorbereiten, meist aber gerade einmal nur in Form des Durchlesens der Fragestellung. Die Qualität der Wortmeldungen erreichte in keiner Stunde ein höheres kognitives Niveau. Des Weiteren wurde uns beim Erarbeiten der Strategien bewusst, dass das Thema Nachbereitung ebenso miteinbezogen werden sollte, weshalb ich den Fokus erweitert habe. 

Die erarbeiteten Strategien umfassten 1. gezielte Hinweise auf die Notwendigkeit einer Vorbereitung/Nachbereitung sowie auf unterschiedliche Vorbereitungsmöglichkeiten, 2. auf meine Website hochgeladene Vorbereitungsunterlagen (die auch einer Nachbereitung dienen konnten) sowie 3. kurze Rückblicke zu Beginn der Folgestunde über die letzte Übungsstunde. Die Ergebnisse waren durchwegs positiv: Die Vorbereitungsunterlagen wurden (z.T. auch als Nachbereitung) überdurchschnittlich oft konsultiert und deren Nützlichkeit hoch eingeschätzt. Die Nützlichkeit einer Nachbereitung in Form des Rückblicks wurde ebenfalls hoch eingeschätzt. Zudem konnte im zweiten Projektteil eine Steigerung der Qualität im Unterricht erteilter Wortmeldungen verzeichnet werden. Daraus zogen wir den Schluss, dass eine Vorbereitungsunterstützung erwünscht ist und genutzt wird und sich im Übrigen positiv auf die Qualität unseres Unterrichts auswirkte. 

Abgelegt unter: AllgemeinScholarship of Teaching and Learning
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