Nicole Roth, Rechtswissenschaftliches Institut: 

Im hochschuldidaktischen Umfeld sind sich die Autoren über die zentrale Rolle, die dem Lesen und Verstehen von wissenschaftlichen Texten im Studium zukommt, bewusst. Meine Erfahrungen aus meiner Lehrtätigkeit zeigen, dass der Schwerpunkt in der Rechtswissenschaftlichen Fakultät bei der Vermittlung von Schreibkompetenzen liegt. Gerade zu Beginn des Studiums sollte es aber darum gehen, sich mit den wissenschaftlichen Formen von Schreiben und  Lesen vertraut zu machen. Nicht nur das Schreiben, sondern auch das Lesen und Verstehen von juristischen Texten verlangen neue Strategien und stellen neue Anforderungen an die Studierenden. Dieses Lehrforschungsprojekt zeigt auf, wie Studierende der Rechtswissenschaftlichen Fakultät im ersten Semester ihre Fähigkeiten, juristische Texte beim Lesen zu verstehen (Kernaussagen erkennen) einschätzen und liefert Anhaltspunkte darüber, ob Lesetechniken angewendet werden und ob diese wissenschaftlich sind oder nicht. Die Auswertung der beschriebenen Techniken ergab, dass die befraten Studierenden nicht wissenschaftlich lesen.