Antonia Kreibich, Psychologisches Institut

An Hochschulen werden häufig Gruppenarbeiten praktiziert. Demnach stehen Dozierende immer wieder vor der Herausforderung, die Studierenden in Gruppen einzuteilen. Häufig werden hierbei zufällige Gruppeneinteilungen bevorzugt, obwohl systematische, theoretisch begründete Gruppeneinteilungen gerade im Hinblick auf lang andauernde Gruppenarbeiten als sinnvoller zu bewerten sind (Barkley, Major & Cross, 2014). Forschung hat unterschiedliche Antezedenzien für gruppenbasierte Leistung festgestellt. So konnte gezeigt werden, dass die Bindung an ein gemeinsames Ziel (z.B. Zhang & Chiu, 2012) sowie die Diversität der Gruppenmitglieder (z.B. Meyer, 2017) die Arbeit innerhalb einer Gruppe positiv beeinflussen können. Im ersten Fall wird somit das Augenmerk auf die Beziehung des Individuums mit dem Gruppenziel, im zweiten Fall auf die Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern gelegt. Ein empirischer Vergleich dieser zwei theoretischen Herangehensweisen steht bislang aus. Daher werden in dieser Arbeit zwei systematische Methoden zur Gruppenbildung vorgestellt, welche Gruppen entweder aufgrund der Bindung zum gemeinsamen Ziel oder der Diversität innerhalb der Gruppe einteilen. In einem nächsten Schritt werden diese Methoden angewendet, indem die Kleingruppen eines sich jährlich wiederholendes Seminars für Studierende im Masterstudiengang Psychologie an der Universität Zürich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit jeweils der einen und der anderen Methode gebildet wurde. Die Auswirkungen dieser Methoden zur Gruppenbildung auf das Wohlbefinden der Gruppenmitglieder und die gruppenbasierte Leistung werden in dieser Arbeit vorgestellt und evaluiert. Abschliessend wird der Stellenwert von Zielbindung und Diversität für den Erfolg lang andauernder Gruppenarbeiten diskutiert und eine praktische Empfehlung gegeben.